Wolf in NRW

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Caronna
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von Caronna »

Der Rhein ist extrem stark befahren, die am stärksten befahrene Wasserstraße der Welt. Dadurch kommt es zu verwirbelungen. Ein Tier würde vermutlich einfach unter Wasser gezogen werden, oder hätte keine Möglichkeit ein Ufer zu erreichen.
Wolfexperten sind der meinung das der Rhein ein ernsthaftes Hindernis ist und Wölfe nur aus (über) Frankreich die linksrheinischen Gebiete besiedeln könnten.
Grüße aus der Eifel
Caronna

"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"

"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
nuno22
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von nuno22 »

Schiffahrtsexperten?

Außerdem gibt es Brücken oder nur Fähren? Für wie dumm halten diese "Experten" Wölfe? Der Wolf, der erst in Gießen angefahren wurde auf der BAB, dann 1 Jahr überlebt hat, und im Westerwald erschossen wurde, ist von Italien hier hochgekommen. Allein im Gießener Raum wimmelt es von Autobahnen.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg für einen Wolf.
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Caronna
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von Caronna »

... dann müßten wöle auch den Weg über den Ärmelkanal finden ;)
Grüße aus der Eifel
Caronna

"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"

"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Widukind

Re: Wolf in NRW

Beitrag von Widukind »

Caronna hat geschrieben:... dann müßten wöle auch den Weg über den Ärmelkanal finden ;)
... Wölfe sind ja nicht doof. Sie wissen eben, daß es ihnen nichts nützt, wenn sie in ein Land einreisen,
wo sie anhand des Linksverkehrs tötliche Fehler beim Überqueren der Straßen machen würden. Also bleiben sie hier ... :p
Wolfsheuler
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von Wolfsheuler »

Brauchen wir jetzt auch eine Grünbrücke über den Rhein, oder wie?
wildhund
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von wildhund »

nuno22 hat geschrieben:Schiffahrtsexperten?

Außerdem gibt es Brücken oder nur Fähren? Für wie dumm halten diese "Experten" Wölfe? Der Wolf, der erst in Gießen angefahren wurde auf der BAB, dann 1 Jahr überlebt hat, und im Westerwald erschossen wurde, ist von Italien hier hochgekommen. Allein im Gießener Raum wimmelt es von Autobahnen.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg für einen Wolf.
ich bezweifle, dass der Gießener/Westerwälder Wolf aus Italien gekommen ist, wahrscheinlicher ist wohl die Ausreitungsachse über Frankreich und die Vogesen. Demzufolge hätte er wohl den Rhein überquert. ich verstehe nicht ganz, warum er das nicht schaffen sollte. Wer sich am Mittelrhein etwas auskennt, weiß, dass es auch dort signifikante Wasserstandsschwankungen über das Jahr hinweg gibt; zu bestimmten Zeiten kann man an einigen Stellen ein regelrechtes "island hopping" betreiben. Wir haben vor einiger Zeit eine Sudie zu Wildkatzen auf beiden Seiten des Rheins gemacht. Dieser ist zwar eine deutliche genetische Barriere, dennoch ist diese alles andere als "total"; zum Beispiel ähneln die Tiere im Taunus und Westerwald den linksrheinischen Populationen viel stärker, als etwa den Nordhessischen. Zugegeben, das kann noch aus Zeiten herrühren, als der Rhein noch unverbaut war und eine ganz andere Barrierewirkung hatte, dennoch haben wir auch Hinweise auf rezenten Genfluß, also erfolgreiche Migration, über den Rhein gefunden. Sicherlich ist das Durchqueren des Rheins für Wildtiere nicht frei von Risiko, aber gerade junge Rüden/Kuder etc. werden sich kaum davon schrecken lassen. Ich glaube persönlich, dass wir das Long-distance Ausbreitungspotenzial von Wildtieren immer noch deutlich unterschätzen, weil es eben seltene Ereignisse sind, aber sie geschehen eben doch. Barrierewirkungen beruhen meist nicht darauf, dass einzelne Individuen sie nicht erfolgreich queren können, sondern dass es dann noch ein großer Schritt zur erfolgreichen Etablierung einer Population ist. Ein paar umherstreifende Rüden machen eben noch kein Rudel... Das gleiche gilt natürlich auch für Autobahnen etc.; die werden ständig von allerlei Wildtieren über- oder unterquert, auch wenn es natürlich nie alle schaffen und Straßenmortalität besonders für individuenarme Populationen eine große Bedrohung ist.
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SammysHP
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von SammysHP »

Sonido
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von Sonido »

Hier ist auch noch was zu anderen europäischen Weitwander-Wölfen.
http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1052

Es werden vier berühmte Weitwanderer vorgestellt:
Ligabue - Ein Italiener in Frankreich
2004 Parma (I)/La Brigue (F): Im März 2004 wurde in der Nähe von Parma in Italien ein Wolf bei einem Verkehrsunfall verletzt. Eine Woche später war er wieder fit. Italienische Wissenschaftler verpassten ihm einen GPS-Halsbandsender ... (mehr) http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1069

Junsele - viermal umgesiedelt
27.6.2013 – Stockholm: Im Jahr 2011 tauchte eine Wölfin aus der Karelischen Population bei Overhogdal in der schwedischen Provinz Jämtland im Rentiergebiet auf. Die Russische Wölfin – auch Susi oder M11-14 genannt – wurde von den schwedischen Behörden aber als so wertvoll erachtet, dass sie nicht erschossen werden sollte. ... (mehr) http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1055

Slavc läuft quer durch die Alpen
März 2013 - Triest/Verona: Slowenische Forscher fingen im Juli 2011 in der Nähe von Triest fünf Wölfe (Abb. 1). Einen davon statteten sie mit einem Halsbandsender aus und gaben ihm den Namen „Slavc“. (mehr) http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1053

Alan - der Rekordhalter
3.7.2009 - Rietschen: "Alan", ein 2008 geborener Jungwolf des Nochtener Rudels in der Lausitz, erhielt im März 2009 einen Sender. ... (mehr) http://www.typo3.lausitz-wolf.de/?id=1054
nuno22
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von nuno22 »

Na von Österreich nach Gießen ist es auch nicht viel weiter als von der Schweiz. irgendwo habe ich eine Karte aus 2010, wo 10 Wölfe in Österreich nachgewiesen waren, wovon 1-2 aus den Karparten kamen, 1-2 aus dem Balkan und der Rest aus Italien. Also das macht den Kohl nicht fett. In Österreich sind die Jäger leider sehr aktiv.

Der Ärmelkanal ist an der schmalsten Stelle 33 km breit oder? Bisher wurden eben nur so 12 - 15 km nachgewiesen, die die Wölfe geschwommen sind.
balin
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von balin »

Als ehemaliger Langstreckenschwimmer, der immerhin kilometermäßig Europa einmal durchquert hat, behaupte ich, daß die Regeln, die für uns gelten, auch für die Wölfe wirksam sind. Die haben auch eine Temperaturhaushalt und verbrauchen auch Kalorien. Bei Unsereinem sind nach ca fünf Kilometern einige Lichter aus und wir müssen dann was essen und das auch nur, wenn das Wasser über zwanzig Grad hat, weil wir es sonst garnicht so weit schaffen ohne Neopren. Ein Wolf kühlt auch aus und der sitzt nachher nicht an einem gedeckten Tisch. Ich würde mal sagen, zwei Kilometer macht er vielleicht freiwillig, aber das, was darüber hinaus geht, würde er sich lieber sparen. Wölfe sind zwar Hochleistungssportler, aber vernünftig und keine verrückten Fakire. Die intellektuelle Leistung billigen wir ihnen
bei anderem ja auch zu, warum sollten sie sich dann gerade im Wasser als potentielle Selbstmörder betätigen.
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