Jäger angeklagt

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Erklärbär
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Re: Jäger angeklagt

Beitrag von Erklärbär »

Maxa, wenn ein Wolf Deine Hunde von der Leine pflückt und Du hättest alle Möglichkeiten, was würdest Du tun?
Schade, dass darauf keine Antwort kam.

Gerne auch andere Hundebesitzer hier.

Was würdet Ihr tun, falls ein Wolf Euern Hund von der Leine pflückt und er auf Klatschen und Schreien nicht ablässt?

Zufällig habt Ihr eine Waffe dabei, mit der Ihr den Wolf töten und somit Euern Liebling retten könnt.

Macht Ihr das, obwohl der Wolf geschützt ist?

Oder schaut Ihr zu, wie Euer Hund vor Euren Augen zerfleischt wird? Euer Hund, der ALLES für EUCH machen würde und der Euch schon lange ein treuer Weggegährte ist.

Das würde mich nämlich wirklich interessieren.
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zaino
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Re: Jäger angeklagt

Beitrag von zaino »

Tja, wenn ich DABEI bin, pflückt der Wolf schon mal rein GAR nix von der Leine.
Es gehören immer 2 dazu - pflücken und pflücken lassen.

Also hör auf mit Deinem Rotkäppchen-Gewinsel. Ich kanns nimmer ab.
Wolfs-Theoretiker
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Re: Jäger angeklagt

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Erklärbär,
habe ja auch meine Meinung zu dem anstehendem Gerichtverfahren beigetragen.

Es ist in dieser Form das erste Gerichtsverfahren, worin es um die Rechtfertigung eines Notstandes geht.

Wenn SammysHP meint, daß es schon mehrere Verfahren wegen Wolfstötung gegeben hat, dann hat er nicht unrecht,
aber hier wurde den Jägern/Schützen meist eine grundlose Tötung des Wolfes zur Last gelegt.

Wobei auch der Hinweis, das der Jäger den Wolf für einen Hund gehalten hat, nicht ausreichte,
denn auch ein Hund muß zur Zeit des Abschusses ein Stück Wild reissen oder verfolgen,
dadurch ist der Jäger erst berechtigt, das Ganze als wildernden Hund hinzustellen.

Hier mal Beispiele:

https://www.haz.de/Nachrichten/Panorama ... tzten-Wolf

https://wendland-net.de/post/wolfsschus ... verurteilt

Oder hier, es geht nicht um Wolf oder Hund, sondern nur um ein Wirbeltier:

https://www.derwesten.de/panorama/jaege ... 93346.html

Und nun noch ein kleine Stellungnahme eines Anwalts, welcher auch Jäger ist,
welcher es viel besser ausdrücken kann, als ich in einem meiner vorangegangenen Beiträge.

https://www.focus.de/wissen/natur/wolf- ... 44141.html

Grüsse, WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
maxa67

Re: Jäger angeklagt

Beitrag von maxa67 »

Ach Bärchen, da kannste mal sehen, daß ich bei manchem deiner Posts noch nichtmal bis ans Ende lesen will.
Zaino hat dir aber schon die passende Antwort gegeben. Außerdem dürfte es praktisch ausgeschlossen sein, daß ich inmitten einer Jagdgesellschaft, die einen Wolf aufstöbert mit meinen Hunden auftauche.
Erklärbär
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Re: Jäger angeklagt

Beitrag von Erklärbär »

Danke WT für die gute Recherche, für die mir leider die Zeit fehlt.

Also bezieht sich das Gerichtsverfahren auf die Rechtfertigung eines Notstandes, das 1. in dieser Art. So hätte es ja auch in den Medien stehen können, aber Journalisten sind auch nur Menschen. Ansonsten erhält man hier im Forum leider keine Antworten, sondern nur die übliche Häme. Aber was anderes lässt sich halt nicht mehr erwarten hier, wenn sich die Wolfskuschler mal auf jemand eingeschossen haben. Das sind typische Reaktionen auf unangenehme Fragen. Ausweichen, Negieren, Beleidigen des Gegenübers.

Auch hier noch eine extrem lesenswerte unterhaltsame Stellungnahme eines Juristen. Normalerweise machen die Texte von Juristen keinen Spaß, aber hier bleibt das Auge nicht trocken. Das ganze Gedöns um diesen Fall passt hervorragend in die Karnevalszeit.

https://www.die-jagdrechtskanzlei.de/fi ... 0220_1.pdf

Man könnte auch anmerken, solange sich bei uns dermaßen um diesen Fall gestritten wird, haben wir keine anderen größeren Probleme in unserem Land. LOL.

Ein Auszug:
Die vor kurzem vom Bundestag verabschiedete Er-leichterung der Erlegung von Problemwölfen gibt die Rich-tung vor. Zukünftig dürfen im Rahmen des Herdenschutzes ganze Wolfsrudel geschossen werden, auch wenn eventuell nur einer der Wölfe für die An-griffe verantwortlich ist. Aber-witzig wäre es angesichts dieser Rechtslage, einem Tierhalter (nicht nur Hunde) in Anbe-tracht eines Angriffes die Not-standsbefugnis zu versagen.
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maxa67

Re: Jäger angeklagt

Beitrag von maxa67 »

Also daß man bei den oben vom WT verlinkten Fällen noch nichtmal die Jagdlizenz eingezogen hat, ist der eigentliche Skandal. Das ist als würde man nem Alkfahrer die Fleppen belassen.

Aber einen netten Satz hab ich noch aus dem Artikel von 2009 gefunden:
Die meisten Wölfe in Deutschland leben in der Lausitz, einer Region an der Grenze zu Polen im südlichen Brandenburg und östlichen Sachsen. Dort werden fünf Rudel mit insgesamt bis zu 50 Tieren vermutet.
:lol:
Erklärbär
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Re: Jäger angeklagt

Beitrag von Erklärbär »

Lesen können bildet:
Der Mann hat inzwischen seinen Jagdschein abgegeben
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maxa67

Re: Jäger angeklagt

Beitrag von maxa67 »

Erklärbär hat geschrieben: 24. Jan 2020, 09:31 Lesen können bildet:
Der Mann hat inzwischen seinen Jagdschein abgegeben
und? Willste es nicht mal damit selbst versuchen? :-P
Hier steht nix, daß er den Jagdschein abgeben MUSSTE!
Das war vom ersten Link

Beim zweiten Link steht
Die Quittung: Amtsrichter Dr. Thomas Stärk, selber Jäger, folgte dem Antrag von Oberstaatsanwalt Roland Kazimierski und verurteilte Heinrich W. wegen schweren Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu 50 Tagessätzen à 20 Euro. Außerdem wird die Tatwaffe eingezogen, der Angeklagte trägt die Kosten des Verfahrens.

Der zweite Angeklagte H. hätte als Haupttäter seinen Jagdschein verloren und wäre zu 150 Tagessätzen verurteilt worden, soviel stellte Amtsrichter Stärk noch klar.
Derjenige, der daran samt unwaidmännischer Tierquälerei mit beteiligt war mußte nur die Waffe abgeben.

Und der dritte Fall:
Wolf oder Hund war letztendlich egal. Weil ein 72 Jahre alter Jäger aus Bad Honnef im April 2012 „ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund“ erschossen hatte, verurteilte ihn Amtsrichter Jens Kaboth am Donnerstag zu einer Geldstrafe von 3500 Euro. Seine Jagderlaubnis darf Peter R. indes behalten, denn der Amtsrichter konnte im Handeln des Mannes keine Fahrlässigkeit erkennen.
Wenn du schon unbedingt stänkern mußt, dann stell dich wenigstens nicht so dämlich an...
Erklärbär
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Re: Jäger angeklagt

Beitrag von Erklärbär »

Ich hab keine Zeit, immer alle Quellen zu lesen.

Und was spricht dagegen, wenn einer seinen Jagdschein abgibt, bevor er ihm genommen wird?
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zaino
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Re: Jäger angeklagt

Beitrag von zaino »

Erklärbär hat geschrieben: 24. Jan 2020, 13:57 Ich hab keine Zeit, immer alle Quellen zu lesen.

Und was spricht dagegen, wenn einer seinen Jagdschein abgibt, bevor er ihm genommen wird?
... erzählt einer, der bei UNS immer Erbsen zählt und voller Hähme auf jedes kleine Versäumnis hinweist.
Während er selbst immer nur die Sätze aus allem rauspickt, die ihm zur Nase/Sache passen. Um zu stänkern und zu provozieren.
Tja, dumm gelaufen. :-P :-P :-P :-P
Aber das ist nicht die erste Gelegenheit, bei der Du Dich selber auflaufen lässt, ohne es zu merken, scheints.
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