Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt berichtet über die Jahresversammlung der Unterallgäuer Jagdgenossenschaften, auf der auch das Thema Wolf "sehr emotional" diskutiert wurde.
Das Hamburger Abendblatt berichtet über die Jahreshauptversammlung der Jägerschaft im Landkreis Harburg (Niedersachsen). Auch dortEr zeigte Fotos von gerissenen Tieren und wies darauf hin, dass solche Bilder nirgendwo zu sehen seien, auch im Internet nicht. Elektrozäune böten keinen Schutz vor Wölfen, wie Beispiele zeigten. [...] Koch sprach von mittlerweile über 1000 Wölfen in Deutschland, mit einem jährlichen Anstieg bis zu 40 %! In Norddeutschland sehe es inzwischen so aus, als kippe die Stimmung zuungunsten des Wolfs, machte Koch etwas Hoffnung. [...] „Es läuft letztendlich darauf hinaus: Wolf oder Weide? Beides geht nicht!“, so Koch.
Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt, 11.03.2019: Wolf oder Weide? Beides geht nicht! https://www.agrarheute.com/wochenblatt/ ... eht-552293
seien in Bezug auf den Wolf unter den Jägern "klare Worte angesagt" gewesen:
Auch hier erleben Fakten zum Teil seltsame Wandlungen und Interpretationen:Der Herdenschutz funktioniere lange nicht mehr. Es sei eine Frage der Zeit, wann der erste, an der Leine geführte Hund angegriffen werde und es werde auch nicht mehr lange dauern, bis Wölfe in den Städten auftauchten.
Hamburger Abendblatt, 11.03.2019: "Wölfe tauchen bald in Städten auf" https://www.abendblatt.de/hamburg/harbu ... n-auf.html
Davon abgesehen, dass "jetzt" bereits mehr als zwei Jahre zurückliegt, waren es genau genommen doch ausgerechnet zwei Jäger aus Niedersachsen, die den Kauf eines Wolfstransportanhängers initiiert hatten:Für die Raubtiere habe das Land jetzt „vorsorglich“ sogar einen Krankentransportanhänger angeschafft. „Für den Fall, dass sich ein Wolf beim Überspringen eines Zaunes verletzt“, sagte Jagau. „Ich kann mich nur noch wundern.“
Hamburger Abendblatt, 11.03.2019: "Wölfe tauchen bald in Städten auf" https://www.abendblatt.de/hamburg/harbu ... n-auf.html
In einer aktuellen Landtagsantwort hat die niedersächsische Landesregierung der Darstellung des Landesjagdverbandspräsidenten Helmut Dammann-Tamke widersprochen, dass möglicherweise "etliche" Wolfshybride in Niedersachsen unterwegs seien, die u. a. von der Roten Armee ausgesetzt worden sind.Die Ideengeber des Spezialanhängers, zwei Jäger, sind im September 2014 auf diese Probleme im Gespräch mit Polizisten aufmerksam geworden. Nach längeren Recherchen und Informationsveranstaltungen in der Region Hannover fanden sie mit ihrer Idee eines Spezialanhängers schließlich Gehör bei der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover, dem Team Veterinärwesen der Region Hannover und Politikern des Umweltausschusses der Region Hannover. Aus dem Umweltministerium, das eigentlich für den Wolf verantwortlich ist, kam keine Unterstützung, trotz schriftlicher Anfragen im Ministerium.
Ulrich Wotschikowsky, 29.05.2017: Der Rettungswagen für Wölfe schließt eine Gesetzeslücke http://woelfeindeutschland.de/der-rettu ... zesluecke/
Jetzt antwortete die niedersächsische Landesregierung auf die Anfrage 18/2741:Aber auch in dieser Hinsicht verhindere das Senckenberg-Institut mit seiner Geheimniskrämerei eine objektive Untersuchung der DNA-Proben, so Dammann-Tamke. Solange sich das Institut sperre, könne sogar die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass etliche niedersächsische Wölfe Hybride sind. Es sei mittlerweile bekannt, dass die Rote Armee Wolfs-Hybriden eingesetzt habe, weil diese eben schärfer als Hunde seien. Es könnte durchaus sein, dass einige diese Tiere beim Abzug der russischen Truppen aus dem ehemaligen Ostblock einfach ausgewildert wurden.
Kreiszeitung-Wochenblatt, 10.12.2018: Thema Wolf: Mehr Transparenz nötig - CDU-Politiker fordert, das Untersuchungsmonopol bei DNA-Proben zu durchbrechen
https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de ... 29104.html
Leider scheint sich seit der Akzeptanzstudie nicht viel geändert zu haben:1. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse vor, dass die Rote Armee beim Abzug aus dem ehemaligen Ostblock Wolf-Hund-Mischlinge „einfach ausgewildert“ hat?
Nein.
2. Wann war der Abzug der Roten Armee aus Deutschland und wann tauchten erstmals Wölfe in Niedersachsen auf?
Bis 1994 war die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland stationiert. Im Jahr 2012 wurde nach langer Abwesenheit das erste Wolfsrudel in der Heide bei Munster bestätigt.
3. Teilt die Landesregierung die Aussagen des Präsidenten der Landesjägerschaft Dammann-Tamke zu Wolfshybriden in Niedersachsen?
In diesem Aspekt nicht.
4. Können mit den DNA-Tests, die die Landesregierung im Rahmen des Wolfsmonitorings durchführt, Wolfshybride identifiziert werden?
Ja.
5. Teilt die Landesregierung den Vorwurf von Herrn Dammann-Tamke zur „Geheimniskrämerei“ durch das Senckenberg-Institut?
Nein, dazu besteht kein Anlass.
6. Sind die Ergebnisse des Senckenberg-Instituts aus Sicht der Landesregierung eine „objektive“ Untersuchung? Wenn nein, warum nicht?
Ja. Das Senckenberg-Institut ist eine renommierte Forschungseinrichtung und die Methoden der Untersuchungen werden angegeben. Als führendes Institut für Wildtiergenetik ist das Senckenberg Institut vom Bund und allen Ländern zum deutschen Referenzinstitut auserkoren geworden, das auch über die bundesdeutschen Grenzen hinaus zur Analyse von Genetiksproben herangezogen wird.
7. Gibt es seit 2017 neue Hinweise auf Wolfshybride in Niedersachsen?
Nein, es gibt bislang keine Hinweise, die einer wissenschaftlichen Überprüfung stangehalten hätten.
8. Sieht die Landesregierung eine Gefährdung durch Wolfshybride in Niedersachsen?
Aktuell nicht.
Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung, Drucksache 18/3132 vom 07.03.2019 (18-03132.pdf) PDF-Download hier: https://www.nilas.niedersachsen.de/star ... et.starweb?
Da die Jagd in ihrer Außendarstellung jedoch immer den Naturschutz als vorrangige Motivation kommuniziert und Jagdverbände unentwegt auf ihren Status als "anerkannter Naturschutzverband" verweisen, entsteht in der offenen Ablehnung der Wölfe als Teil des Ökosystems ein Widerspruch, den die Vertreter der Jagd bis heute nicht aufzulösen vermochten. 2013 war dieser Widerspruch Thema der Autorin Karoline Schmidt:Jäger sind gemessen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland eine sehr kleine Gruppe. [...] Die Einstellung gegenüber Wölfen ist bei dieser Interessensgruppe negativ ausgeprägt, im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung, die positiv eingestellt ist. [...] Generell überrascht die kritische Einstellung weiter Teile der Jägerschaft jedoch nicht. Jäger und Wölfe konkurrieren nicht nur miteinander um Beute. Nicht selten fühlen sich
Jäger in vormals wolfsfreien Gebieten auch durch die bloße Anwesenheit von Wölfen in ihrer Jagdausübung gestört, weil das Schalenwild sein Verhalten ändern, gewohnte Einstände wechseln und unvorhersagbarer werden kann. [...] Sie befürchten, der Jagdertrag würde geringer, der Erlebniswert beeinträchtigt, die Jagd schwieriger, manche Wildart fast oder gänzlich ausgerottet. Der Staat, der die Rückkehr der Wölfe dulde bzw. sogar begrüße, solle für Entschädigungen der Jäger aufkommen.
Bundesamt für Naturschutz: Leben mit Wölfen Leitfaden für den Umgang mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland, BfN-Skript 201, 2007, Seite 90-91 https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/docume ... ipt201.pdf
Peter Peuker hat den nach wie vor aktuellen Artikel aktuell wieder aufgegriffen:Die Wölfe kommen. Und bringen die Jägerschaft in ein Dilemma: Verhindert sie die Ansiedlung, erweisen sich ihre plakatierten Bemühungen um Natur- und Artenschutz als Heuchelei. Akzeptiert sie hingegen den Wolf als Mitjäger, so muss die Jagdbewirtschaftung grundlegend geändert werden.
Die Presse, 11.01.2013: Der Wolf und die Not der Jäger https://diepresse.com/home/spectrum/zei ... der-Jaeger
Dort ist auch der komplette Artikel von Karoline Schmidt abrufbar.„Jagd ist angewandter Naturschutz“, das wird propagiert. Doch Jagdverbände scheinen für diese Maxime bei der Art „Canis lupus“, dem Wolf, einen vom Naturschutzaspekt abweichenden Maßstab anzusetzen. Bestandsobergrenze und eine damit verbundene Regulation (aktives Management) werden hartnäckig umworben.
Peter Peuker, Amarok-tv, 10.03.2019: Der Wolf und die Not der Jäger http://www.amaroktv.de/news/der-wolf-un ... -der-jäger