Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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SammysHP
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Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von SammysHP »

Immerhin schafft es das Wildschwein mit 20 % auf Platz zwei in der Nahrungszusammensetzung des Wolfs (zumindest in Ostdeutschland [1]).

[1] https://www.wolf-sachsen.de/de/wolfsman ... ngsanalyse
Lutra
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Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von Lutra »

wasserwerker hat geschrieben: 23. Feb 2019, 14:07 Wöfe gehen unbeschadet nicht an ein Sauen Rudel.
Doch, machen sie, hat mir mal einer erzählt, der beobachtet hat, wie das abläuft. Zwei Wölfe, der eine führt einen Scheinangriff, der zweite in Lauerstellung schnappt sich bei Gelegenheit einen Frischling und zischt mit diesem ab.
maxa67

Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von maxa67 »

Das sieht dann in etwa so aus, nicht ganz ungefährlich fürs Rudel

https://www.youtube.com/watch?v=vQkgJBduWuI
wasserwerker

Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von wasserwerker »

Moin, also da sind wir uns einig, Wölfe werden ein Wildschweinrudel nur angehen, wenn "schwache" Beute im Rudel ist. Frischlinge oder kranke Sauen. Ansonsten werden Sie einen großen Bogen um ein wehrhaftes Wildscheinrudel machen.

Warum so viele Schwarzwild-Überreste in der Losung zu finden ist, ist auch recht einfach erklärt. Wenn die Jäger eine Wildschwein aufbrechen, wann liegt der Wildscheininhalt im Busch, dieses As fressen u.a. die WIldschweine, Wölfe, Füchse, etc.

Letzte Woche mit einem Kunden gesprochen der Biologie-Prof ist, der sagt mir, ich brauche mir keine Sorgen machen. Wolfe kann man in Deutschland nicht mehr ausrotten. Dafür gibt es schon zu viele und die Jäger werden nicht an die Wölfe "gehen", a.) wg der pers. Konsequenzen wie Jagdscheinverlust b.) Angst vor den mil Wolfsgegnern c.) werden/wollen nicht die Problemlöser sein, wenn es mit den Wölfen in irgend eine Richtung Probleme geben wird, Motto: soll der Staat doch selbst lösen. e.) die Landstraße wir mehr Wölfe töten, als die Jäger.
Also das heißt, man braucht sich keine Sorgen um den Fortbestand der Wölfe machen. Schon gar nicht vor den Jägern.

Wenn ich überlege, dass wir 1000 Wölfe haben, im Verhältnis 1:1,und von den 50%weiblichen wölfen 25%, heißt das pro Jahr ca. 500 Welpen (500 weiblich, 250 wölfen 2 Welpen = 500) ca. 400 neue Welpen pro Jahr. Also worüber macht Ihr Euch Sorgen?

Auch wenn jedes Jahr 50 Wölfe "entnommen" werden durch Unfälle, legale Abschüsse, Revierkämpfe, Kontakt mit Wildschweinen, kommen jedes Jahr immer mehr dazu als sterben. Aber auch dazu gibt es bestimmt, professionellere Berechnungen als mein, die gerade über den Daumen kalkuliert ist, und die natürliche Sterberate gänzlich "außer Acht" gelassen wurde.

Also wo rüber regt ihr Euch auf? Der Wolf wird nicht mehr aus Deutschland verschwinden! Nie mehr!
maxa67

Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von maxa67 »

Bei der Milchmädchenrechnerei solltest du dich Milchwerker nennen.

Sag bitte nie "NIe". Bei solchem Gequatsche halte ich mir immer vor Augen, wie es die Amis im 19. Jahrhundert geschafft haben, von einem Millionenbestand an Bisons in den 1970er Jahren auf amerikaweit 23 verbliebene Exemplare im Jahr 1902 zu kommen.
Und glaub bloß nicht, daß allzuviele Jäger Respekt vor Konsequenzen oder Wolfsgegnern haben. Die Einstellung von Jägern, einen Wolf zu erblicken, schießen und zu verscharren ist leider keine Ausnahmeerscheinung...
Die Anzahl der Totfunde ist nur der kleinere Teil der Mortalität. Wölfe sterben in der Regel mit 9-12 Jahren, wie größere Hunde eben auch. Da gilt auch hier die Faustformel 1 Hunde/Wolfsjahr = 7 Menschenjahre. Und statistisch überlebt jeder 2. Welpe sein 1. Lebensjahr nicht. Letztes jahr gabs 266 Welpennachweise in Deutschland. Und bis auf wenige Ausnahmen (letztes Jahr beim Daubitzer Rudel) gibts in keinem Rudel eine Doppelreproduktion, sondern nur die alte Fähe wirft. Im Radius von 10 km von mir aus, stoße ich an 5 verschiedene Reviere, beim Radius von 30 km sinds 11 Reviere wo ich mich mehrmals wöchentlich mit Hund und Kamera bewege. Theoretisch leben in diesem Kreis mit 60 km Durchmesser ca. 80-100 Wölfe, die direkt bei mir angrenzenden Reviere haben folgende Wurfstatistik, woraus man die theoretisch existierende Anzahl an bis zu 2jährigen Wölfen ersehen kann:

Dauban 5 und 6 Welpen + Elterntiere
Kollm 4 und unbestimmt + Elterntiere
Niesky ? und 6 + Elterntiere
Königshain 2 + Elterntiere
Czorneboh-Cunewalde 1 und 5 + Elterntiere

also rund 40 Wölfe leben in diesem Bereich. Und nun rate mal, wie häufig die Beobachtungen sind und Dam-, Reh- und Schwarzwild gibts immernoch zuhauf. Selbst in einem so dicht von Wölfen besiedeltem Gebiet ist immernoch Platz.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Die >80Mio. Menschen in D rottet auch keiner aus. Trotzdem gibt's immer groß Geschrei, wenn jede Woche wo Ableben zu verzeichnen sind. Auch komisch; verstehe ich gar nicht.

...
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
wasserwerker

Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von wasserwerker »

Hoffe Du meinst meinen Beitrag nicht als Quatsche, sondern meinst solche Vergl. sind nicht ganz zielführend.

Auch waren die Zeiten in den ein Millionenbestand von Bisons nieder gemacht wurde Andere. Bitte unterlasse in meine Richtung solche polemischen Halbsätze. Ja der Bestand wurde nieder gemacht, um die Menschen zu versorgen, die an der Eisenbahn bauten und in dem Tross mitzogen. Damals mussten diese Leute versorgt werden, zumal der Umweltgedanke/Tierschutzgedanke nicht weit, bzw. gar nicht verbreitet war. Also mit heute nicht vergleichbar ist. (Glaube Wölfe kann man nicht essen)

Ich weiß nicht woher Du die Ahnung hast, dass Jäger Wölfe schießen und verbuddeln? So lange ich dafür keine Bestätigung habe, hat dieses Gerücht für mich den selben Stellenwert wie Kofferraumwölfe. Es kommt immer auf die Seite an auf der man steht, und für welche Seite solche Gerüchte bequem sind, bzw. in die Karten spielen. Oder anderes interpretiert, das Forum sagt die "Wahrheit ohne Übertreibung" und die andere Seite lügt. Lach mich weg. Kindergarten! Da spricht meine Lebensweisheit einen andere Sprache.

Auf die Michmädchenrechnung (Population der Wölfe) habe ich selbst hingewiesen, von daher ist dein Kommentar überflüssig. Aber Dein Hinweis ist gut.

Wobei dein durch die Gegendziehen mit Hund und Kamera Dich keinen Wölfe sehen lässt, weil dieses Forum sagt "Wölfe sind scheu und meiden den Menschen , bzw. deren Anblick". (Sorry Polemik meinerseits!)
Klar und anhand der Losung und Spuren kannst Du Rückschlüsse ziehen, wie viel Wölfe dort leben. Nenn Dich mal schleunigst in Winnetou um. Vor diesem Hintergrund frage ich mich wie Du auf die Schätzung der Population kommst. Wenn die Zahlen offiziell sind nehme ich alles zurück!

Vielleicht gibt es ja in diesem Forum einen wirklichen Wolfskenner, der echte Zahlen hat und diese auch staatlich anerkannt sind.

Tja und was soll ich raten, wie viel Reh und Damwild Beobachtungen es gibt. Keinen Ahnung. Wenn Du die Zahlen hast, klasse! Dann aber auch bitte die Zahlen vor den Wolfsansiedlungen (wenn es dazu überhaupt Zahlen gibt, was ich bezweifle) und jetzt. Damit man vgl. kann. Ansonsten ist der Aussagewert Deines letzten Satzes 0, Zero, überflüssig.

Dr. Ziegenstall, was für eine Polemik ist das denn? Und was haben Menschen die Opfer von Gewaltverbrechen mit dieser Diskussion zu tun. Das magst wohl nur Du als Promovierter verstehen. Und nein die Deutsch sterben in den nächsten 400 Jahren aus, wenn man die Zuwanderung nicht hinzuzieht, da wir aber eine Zuwanderung haben, sterben wir auch nicht aus. Keine Sorge. Lächerlich!
maxa67

Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von maxa67 »

Ja der Bestand wurde nieder gemacht, um die Menschen zu versorgen, die an der Eisenbahn bauten und in dem Tross mitzogen.
Und nein die Deutsch sterben in den nächsten 400 Jahren aus, wenn man die Zuwanderung nicht hinzuzieht, da wir aber eine Zuwanderung haben, sterben wir auch nicht aus.
Mein Gott, wie dünne ist die "Argumentation" denn?

Um Abermillionen Bisons zu verfrühstücken, da müssen die Trapper aber ganz schön lange dafür kauen.

Im Übrigen hat Winnetou die Wolfszahlen vom aktuellen Monitoring, der Rest ist wie beschrieben Statsistik und Arithmetik:
http://www.lausitz-wolf.de/fileadmin/PD ... bellen.pdf

Wenn ich im Jahr viele Hundert Stunden durch die Wälder und Flure meiner Umgebung, also mitten durch die Wolfsreviere ziehe und das nicht dort, wo die Wochenendler sich am Sonntag die beine vertreten, sollte eigentlich die Wahrscheinlichkeit von Wolfssichtungen steigen. Das tut sie sicher auch, immerhin gabs letztes Jahr 2 Begegnungen, aber es bleibt eine extreme Ausnahme. Ich schrieb schonmal, daß es selbst dem engagiertesten Biosphärenreservats-Ranger nur aller paar Jahre mal vergönnt ist, einen Wolf zu sichten. Jäger hingegen könnten eher mal in den Genuß kommen. Mir hat vor nicht allzulanger Zeit mal einer direkt, andere gegenüber Nachbarn und Bekannten die "Schießen und Verscharren" Philosophie unzweideutig bestätigt. Man unterhält sich eben auch angeregt über das Thema Wolf in den kleinen nestern bei uns. Und die Polarisierung ist da schon extrem. Da gibts bei den Jägern mindestens genausoviel Militanz wie bei Tierschützern, nur haben die Jäger eben auch die Waffen, den Status, den Kollegenrückhalt und die Möglichkeiten, solche Nummern auch durchzuziehen. Und sie tun es...

Wildbestände werden selten auf Grundlage von Zählungen, eher nach Jagdstrecken erhoben und hochgerechnet. Ich mache die Bestände daher auch nur an Subjektivitäten fest. Und dort stelle ich fest, daß die Anzahl der Sichtungen von Rehwild ungebrochen hoch ist, aber mit der Einschränkung, daß die Grüppchen kleiner werden und sich separiert haben. Statt 30er Damwildherde sinds eben nur noch 20, dafür gibts zwei bis 3 Standorte mehr. Statt einem Dutzend Rehe auf einmal eben nur noch 6, dafür springt dir der nächste 6er Pack 500 m weiter aus der Optik.

Ansonsten will ich lieber nicht weiter hinter die Untiefen deiner grauen Zellen steigen, allein die Gläubigkeit an und Fokussierung auf "echte und staatlich anerkannte Zahlen" läßt mich da weiteres Grausen erwarten.
wasserwerker

Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von wasserwerker »

Die Argumentation der Deutschen ist eigentlich auch nicht Kern der Diskussion, sondern nur der Tatsache geschuldet, dass wir nicht aussterben. Und verzeih, dass ich nicht die Zeit und Lust habe über diese Tatsache des nicht Aussterbens lang und breit zu diskutieren. Die Deutschen sterben nicht aus und fertig! Und der Gott hilft Dir bei dieser Tatsache auch nicht.

Abermillionen Bisons verfrühstückt ist einen Sache, in der Tat mussten die Trapper dafür lange kauen, aber mit Ihnen die Städter, die Arbeiter, das Militär etc. War halt billiges Fleisch, ohne den noch nicht existierenden Umweltgedanken. Kein Vergleich zum heutigen Wolf. Auch den wird in diesem Land keiner mehr ausrotten.

Soso in der Oberlausitz streifst Du permanent und täglich umher, na da bist Du neben Winnetou auch noch kugelfest, denn soweit ich weiß sind die Wölfe auf den TrpÜbPlz und in der Woche könnte es schwierig sein dort umher zu streifen.

Klar, Jäger verscharren Wölfe (lächerlich) und diese Info hast Du von einem Nachbarn der jemand kennt, der einen kennt der mal Jäger war....
Was muss ich Dir nur für eine Naivität unterstellen so ein Dummschnack zu glauben. Als klar denkender ITler mit 51 wundert mich sehr das Du so einen Müll glaubst. Es sei den Du propagandierst diese Geschichten absichtlich um Stimmung zu machen. Was ich mir nicht vorstellen kann.

Klar gibt es auf beiden Seiten Militanz, aber ich glaube kaum das Jäger mit Waffen die Tierschützer bedrohen. Ok die Geschichte ist von einem Nachbaren der einen kennt, der die Geschichte von einem mil. Tierschützer erzählt bekommen hat. Was für ein Quatsch! Schon wieder eine von deinen Polemik-Geschichten. Wenn dem so wäre, wäre das Wasser auf den Mühlen der Tierschützer, denn der Jägersmann wäre seinen Jagdschein los.

Dann lass mich, sorry uns doch mal die Zahlen von den erlegten Stücken wissen. Gern auch aus Deinem nahen Umfeld. Rehwild im 6er Sprung und 500m weiter 6 Rehe. Blödsinn! Wenn 12 Rehe zusammen sind, was eigentlich nur ab Herbst - Frühling vorkommt, stehen sie in Sprüngen zusammen, für den Rest des Jahres sind sie Einzelgänger, so sagt die Literatur. Warum stehen sie zusammen? Aus Schutz, ein paar "spähen" durch die Gegend, der Rest der Rehe Äst. Also auch hier, dumme Quatsch Geschichten.



Was hast Du gegen staatl. anerkannte Zahlen? Sind die besser oder schlechter als Deine persönlich, durch Wanderschaft erhoben Zahlen. Glaube die sind zuverlässiger.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Jagdverband plädiert für Abschuss ganzer Wolfsrudel

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

wasserwerker hat geschrieben: 26. Feb 2019, 12:33 Klar, Jäger verscharren Wölfe (lächerlich) und diese Info hast Du von einem Nachbarn der jemand kennt, der einen kennt der mal Jäger war....
Was muss ich Dir nur für eine Naivität unterstellen so ein Dummschnack zu glauben. Als klar denkender ITler mit 51 wundert mich sehr das Du so einen Müll glaubst. Es sei den Du propagandierst diese Geschichten absichtlich um Stimmung zu machen. Was ich mir nicht vorstellen kann.
Auch mal links und rechts hier lesen.

#Beckmann Die Angst vor den Wölfen - wie viel Wildnis vertragen wir?
https://programm.ard.de/TV/Programm/Sen ... 5448723018
Mit Sätzen wie „Wenn ich einen schießen würde (…), dann würd ihn niemand finden!“ (Jens G.)

viewtopic.php?f=18&t=2937

Liberg et al. (2012): Shoot, shovel and shut up: cryptic poaching slows restoration of a large carnivore in Europe. http://rspb.royalsocietypublishing.org/ ... .2011.1275, DOI: 10.1098/rspb.2011.1275.

Peterson et al. (2018): Shoot shovel and sanction yourself: Self-policing as a response to wolf poaching among Swedish hunters. http://link.springer.com/10.1007/s13280-018-1072-5, DOI: 10.1007/s13280-018-1072-5.
Zuletzt geändert von Dr_R.Goatcabin am 26. Feb 2019, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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