Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Erklärbär
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

Moin allseits,

sehr lesenswert der Artikel vom 2 maligen Pulitzer-Preisträger John F. Burns:

http://www.nytimes.com/1996/09/01/world ... treds.html

Die Geschichte zeigt hier, dass der Wolf eben nicht in Reservaten bleiben kann, wenn er sich bis zur Kapazitätsgrenze vermehrt hat. Wenn überzählige Wölfe dann auf Nahrungs- und Reviersuche sind, müssen sie eben auch auf vom Menschen belebte Gebiete ausweichen. Dasselbe passiert doch hier in Deutschland auch. Deswegen auch die mittlerweile sehr zahlreichen Meldungen über Wolfsbegegnungen in Siedlungsnähe. Der einzige Unterschied zu Indien scheint mir, dass die paar Wölfe hier eigentlich genug zu fressen haben. Bisher jedenfalls.
Zuletzt geändert von SammysHP am 6. Mär 2018, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat entfernt
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Redux

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Redux »

Es hat niemand behauptet, daß der Wolf den menschlichen Siedlungsraum meidet oder auf Reservate zu begrenzen wäre ! Spar dir die Propaganda
Grauer Wolf

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Grauer Wolf »

Redux hat geschrieben: 6. Mär 2018, 12:01 Es hat niemand behauptet, daß der Wolf den menschlichen Siedlungsraum meidet oder auf Reservate zu begrenzen wäre ! Spar dir die Propaganda
Sic!

Und immer wieder das Extrembeispiel Indien (genauer: die Ecke Uttar Pradesh), das überhaupt nicht auf andere Verhältnisse, schon gar nicht auf Europa übertragbar ist.
Erklärbär hat geschrieben: 6. Mär 2018, 10:34 2 maligen Pulitzer-Preisträger John F. Burns:
Zwei Pulitzer-Preise machen den Mann nicht zum Wolfsexperten.
https://de.wikipedia.org/wiki/John_F._Burns
Erklärbär hat geschrieben: 6. Mär 2018, 10:34Wenn überzählige Wölfe dann auf Nahrungs- und Reviersuche sind, müssen sie eben auch auf vom Menschen belebte Gebiete ausweichen. Dasselbe passiert doch hier in Deutschland auch. Deswegen auch die mittlerweile sehr zahlreichen Meldungen über Wolfsbegegnungen in Siedlungsnähe.
Ein alter Hut. Prinzipiell schätzt der Wolf den Menschen nicht besonders, aber seine Infrastruktur findet er recht nützlich. Dispergierende Jungwölfe sind halt noch reichlich naiv und zeigen sich oft recht offenherzig. Interessant ist dagegen, daß man erwachsene Wölfe sehr viel seltener zu Gesicht bekommt. Die sind sogar ausgesprochen heimlich...
Erklärbär hat geschrieben: 6. Mär 2018, 10:34 Der einzige Unterschied zu Indien scheint mir, dass die paar Wölfe hier eigentlich genug zu fressen haben. Bisher jedenfalls.
Mal wieder Panikmache? In unseren Wäldern gibt es soviel Wild, daß, wenn die Grauen den jährlichen Überschuß wirklich futtern würden, diese allesamt an Herzverfettung zugrundegingen. Wenn in Wolfsland die Wildstrecken fast Jahr für Jahr ansteigen, spricht das Bände. Und wenn das vielbetrauerte Muffel tatsächlich eliminiert wird, so bedeutet das nur eines: Der (einheimische!!!) Wolf hat eine menschengemachte Faunenverfälschung korrigiert. So einfach ist das!

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

Na wunderbar, im Artikel werden alle Register gezogen. Was offen bleibt: Wie viele verwilderte Haushunde laufen in der Gegend 'rum? Gibts Tollwut-Fälle? Wurden Rudel angefüttert (kann ja auch unabsichtlich sein - einfach wenn viel fressbarer Dreck in Siedlungsnähe 'rumliegt.)
Dann wird der böse Feind aus dem Nachbarstaat bemüht, sowie die alten Werwolf-Legenden.
Natürlich verlangt niemand, dass da ruhig zugeschaut wird, wenn alle paar Tage ein Kind von irgendwas aufgefressen wird.
Aber 1. werden bei uns bislang keine Kinder gefressen - höchstens von böswilligen Zweibeinern verschleppt.
2. fehlt mir da in Indien auch noch eine echte Ursachenforschung und Infos über tatsächliche Wolfs-Zahlen u.s.w
Da ist nur mal wieder herauszulesen: Sex sells, oder in dem Falle, Desaster sells. Traurig.
Redux

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Redux »

Ja Grauer Wolf genau es geht um regionale Sonderbedingungen in Uttar Pradesch die nicht übertragbar sind dafür aber erklären warum sich die Wölfe (wenn es keine Rothunde/streunende Haushunde sind bzw. die behaupteten Sachen überhaupt stimmen) dort anders verhalten. Und warum kommt das immer wieder ? Weil es kein anderes gibt !!
Was glaubts du wie froh man in der Jägerschaft gewesen ist doch noch was gefunden zu haben oder zumindest was was so nicht so leicht zu entkräften ist. Nur heißt daß überhaupt nichts
Redux

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Redux »

Im übrigen ist lange diskutiert worden ob der Indische Wolf nicht eine eigene Art darstellt. genetische Untersuchungen sprechen eher dafür.
Erklärbär
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

Grauer Wolf
Zwei Pulitzer-Preise machen den Mann nicht zum Wolfsexperten.
Aufgrund der fundierten Kenntnisse der meisten User hier gehe ich von einem Expertengrad von etwa 5 % aus. 95 % sind Trittbrettfahrer, Nachschwätzer, Balkonbiologen. Einen Wolf in freier Natur haben hier die wenigsten gesehen.
In unseren Wäldern gibt es soviel Wild, daß, wenn die Grauen den jährlichen Überschuß wirklich futtern würden, diese allesamt an Herzverfettung zugrundegingen. Wenn in Wolfsland die Wildstrecken fast Jahr für Jahr ansteigen, spricht das Bände.
Du hast das noch nicht kapiert. Es gibt noch nicht so viel Wölfe, dass sie den Wildbestand drastisch reduzieren können. Wenn das Wachstum exponential ansteigt, wird sich das ändern. Überreichlich Futter bedeutet natürlicherweise starke Vermehrung. Die Evolution hat es vorgegeben. Genaus so wurde das doch in Indien dokumentiert. Die Wölfe in den Reservaten nahmen an Individuen zu und das Wild entsprechend ab. Das hatte mit den Indern erst mal nix zu tun. Erst als die Wölfe nix mehr fanden und richtig hungrig wurden, fingen die Übergriffe auf Menschen an. So verstehe ich den Text jedenfalls. Und so erscheint es mir auch logisch.

Redux
Ja Grauer Wolf genau es geht um regionale Sonderbedingungen in Uttar Pradesch die nicht übertragbar sind
Ich erspare mir jetzt hier, dir die ganzen Fälle von tödlichen Übergriffen (zu 90 % auf Kinder) von Canis Lupus - weltweit bestens dokumentiert - ob Russland, Finnland, Nordamerika, Schweden, Frankreich oder Israel etc. ppp... aufzuzählen (historisch und aktuell). Das hörte historisch gesehen erst auf, als die Wölfe quasi ausgerottet waren. Dann heißt es wieder, in Europa hat es in den letzten 50 Jahren nur 8 Tote gegeben. Kann man sich sparen. Wo kein Jäger, da kein Gejagter, ist reine Logik.Das Argument ist Verdummung auf niedrigstem Niveau. Früher gab es auch keine Probleme mit Kormoranen. Ganz einfach, weil es die nicht mehr gab. Zuviel Schaden angerichtet, entsprechend waren die Gegenmaßnahmen. Dann kamen die sogenannten Naturschützer. Kormorane unter Schutz gestellt und mittlerweile fressen die mehr Fische weg, als die Europäer das ganze Jahr über essen. Das geht bis zum Ausrotten bestimmter Fischarten. Das ist eine andere Geschichte, aber das läuft hier mit den Wölfen ganz ähnlich.
Im übrigen ist lange diskutiert worden ob der Indische Wolf nicht eine eigene Art darstellt. genetische Untersuchungen sprechen eher dafür.
So what? Willst Du jetzt den Märchenonkel machen und von guten und bösen Wölfen erzählen, die mit den guten und die mit den bösen Genen? :lol: :lol: :lol: Canis Lupus ist halt mal Canis Lupus. Der ist ein Räuber und ernährt sich von Fleisch. Je hungriger, desto verzweifelter. Wie auch anders ...
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zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

Erklärbär:
1. ausgerechnet Grauer Wolf kennt sich aus da draußen und HAT den Wolf schon in der Wildbahn beobachtet. Andere Leute sind in der Lage, unvoreingenommen Quellenmaterial zu lesen. Zugegeben, wie man sieht, trifft das leider nur auf wenige Zeitgenossen zu. Und wieder: Darf man hier überhaupt nur auftauchen, wenn man eine Experten-Expertise hat? Oder darfs auch mal etwas gesunder, analytischer Verstand sein?

2. Bitte, liefere Dokumente, Nachweise, Be-Weise, wo bitte Kinder verschleppt und gefressen wurden. Und komm' mir nicht mit dem Linné-Bericht, der ständig bemüht wird und den jede Seite nach Gusto interpretiert. Obwohl genau DA herauskommt, wann, wie oft und warum Wölfe Übergriffe auf Menschen gestartet haben.

3. Dein Argument, Kein Wolf = Kein Problem, zeigt, wie Du denkst: Ich hab nichts gegen den Wolf, aber bitte nicht in meiner Nähe.

4. Zugegeben, dass mit der Wolfs-Unterart halte ich nicht für stichhaltig.

5. Dein Argument, dass der Wolf das Wild ausgerottet hätte und nun zum Zweibeiner greift mangels Nahrung, ist gequirlte Sch****. In dieser Region sprechen wir eher von exponentiellem Bevölkerungswachstum, einer gleichzeitigen Zunahme der Viehhaltung, einem rigorosen Abholzen der gesamten Umgebung und einer nachfolgenden Überweidung in einer arriden Zone, so dass auch fast nix mehr hochkommt, was in 100 Jahren einem Wald auch nur ähnlich sehen könnte.

6. Ich behaupte immer noch, dass da evt. feral dogs und evt. ein Hybridisierungs-Problem zugrunde liegen. Bei extremem Nahrungsmangel würden Wölfe übrigens abwandern bzw. gar keine Welpen mehr produzieren.

7. "Anfüttern" kann übrigens darin bestehen, dass der Mensch das kahle Land mit Ziegen- und Schafherden überschwemmt, die höchst unzulänglich geschützt werden, dazu jede Menge Abfälle 'rumliegen lässt, auch tote Tiere... Und jeder der mal Camping gemacht hat, kennt das: Aufräumen, sonst Besuch. Waschbär, Fuchs, etc. etc. Auf dem Weg gewöhnen sich die Tiere letztlich auch an Menschengeruch.
Reisende berichten übrigens, dass es in Indien durchaus nicht ungewöhnlich ist, wenn mal wo ein toter Mensch ein bisschen herumliegt. Liest sich jetzt krass, ist aber so. Trotz Schwellenland pipapo, ist die Armut groß, ein Mensch ist schnell mal "ganz unten", wenn er alt oder krank wird. Die Beerdigungsbräuche entsprechen nicht europäischem Standard, und man nimmt den Tod gelassener hin. Was immer an Caniden 'rumläuft, glaubt Ihr im Ernst, die würden "unsereinen" nicht probieren, wenns rumliegt?

Sorry, ist länger geworden, also mal wieder schwere Kost für alle, die immer nur die Schlagzeile verinnerlichen, und auch dann nur, wenn das Gewünschte drinsteht. ;)
Grauer Wolf

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Grauer Wolf »

Erklärbär hat geschrieben: 7. Mär 2018, 22:24Du hast das noch nicht kapiert. Es gibt noch nicht so viel Wölfe, dass sie den Wildbestand drastisch reduzieren können. Wenn das Wachstum exponential ansteigt, wird sich das ändern. Überreichlich Futter bedeutet natürlicherweise starke Vermehrung. Die Evolution hat es vorgegeben. Genaus so wurde das doch in Indien dokumentiert. Die Wölfe in den Reservaten nahmen an Individuen zu und das Wild entsprechend ab. Das hatte mit den Indern erst mal nix zu tun.
Wer hier nicht kapiert, steht noch aus... :roll:
Die absolute Anzahl der Wölfe hat mit dem Beutetierbestand erst mal gar nichts zu tun. Maßgeblich ist die Anzahl der Wölfe je Flächeneinheit und die bleibt innerhalb natürlicher Schwankungen im wesentlichen so halbwegs konstant. Die scheinbare, exponentielle Vermehrung liegt daran, das hierzulande die Wölfe in jede Menge freie Reviere vorstoßen können. In dem Augenblick, in dem Sättigung erreicht wird, tritt ein dynamisches Gleichgewicht ein, die Wachstumskurve wird flach.
Indien ist ein Extremfall, der mit natürlichen Gegeneheiten nichts mehr zu tun hat. Die Hirten dringen mit ihren verd* Ziegenherden, "gehütet" von Knirpsen, die hierzulande in den Kindergarten gehörten, bis in die letzten Refugien ein, in denen das Wild als lästiger Konkurrent ausgeschaltet wird. Daß das Probleme gibt, liegt auf der Hand.
Erklärbär hat geschrieben: 7. Mär 2018, 22:24 Canis Lupus ist halt mal Canis Lupus.
So wird die biologische Systematik und einschlägige Forschung einfach mal vom Tisch gewischt, Herr Erklärbär, nicht wahr?
Zwischen den einzelnen Unterarten bestehen teilweise signifikante Unterschiede, die sich auch im Beutespektrum niederschlagen.

Was Du hier verbreitest, ist Jägerlatein, und ich frage mich inzwischen ernsthaft: Cui bono?
zaino hat geschrieben:ausgerechnet Grauer Wolf kennt sich aus da draußen und HAT den Wolf schon in der Wildbahn beobachtet.
Da liegt wohl ein Mißverständnis vor. Ich kenne mich zwar draußen aus, auch in echter Wildnis. Ich bin auch durch Wolfsland gewandert (Östliche Rondane), aber leider machten sich die Wilden rar: Kein Wolfsschwanz zu sehen. Wie auch, in diesem riesigen Land verlaufen sich die paar Exemplare...
Aber das hindert einen doch nicht, diese Tiere zu studieren. Es gibt unzählige Fachliteratur und hervorragendes Videomaterial...

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

Ehrlich gesagt, finde ich ja diese Idee immer drollig, von den Wölfen, die sich angeblich vermehren wie die Zombies im Gruselfilm...

Ach so, und ich dachte, Du hättest sie schon gesehen, die Grauen :)
Aber bezeichnend - im Wolfsland sieht und hört man sie nicht. Abruzzen oder Nordportugal: KEIN Schwanz zu sehen.
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