Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Erklärbär
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

Hallo TheOnikra,

meine Kommentare, sorry, der Lesbarkeit halber in Großschrift. :p
TheOnikra hat geschrieben: 13. Feb 2018, 23:29 @Erklärbär
Zu 2. Da wäre die NINA-studie ein guter Anhaltspunkt. Aber wie gesagt das sind Ausnahmen und nicht die Regel. Der Wolf bevorzugt in erster Linie immer den natürlichen Reiz. Zu Zwischenfälle kommt vorallem bei Tollwut, Nahrungsmangel und bei Anfütterung. Nur letzeres ist für Deutschland relevant. Dies ist aber durch den Menschen selbst vermeidbar.

M.E. muss man genau beobachten, wie sich die Faktoren, die zu Zwischenfällen führen können, entwickeln. Tollwut ist gerade in Ost- und Südeuropa (Ex-Jugoslawien, Griechenland ...) noch relativ häufig. Da Wölfe innerhalb kürzester Zeit große Entfernungen zurücklegen, ist da Vorsicht geboten.
Bild

Nahrungsmangel ist vermutlich vor allem abhängig von der Anzahl der Beutegreifer und Jäger (evt. auch Krankheiten, Umwelteinflüsse etc.). Das Verhältnis kann doch auch mal kippen, man kann das nie ausschließen. Anfütterung ist menschliche Dummheit, aber eine nicht ausreichend geschützte Schafsherde oder Pferdekoppel könnte man da durchaus auch dazuzählen.


Zu 3. Jein. Die gesetzte der Natur gelten auch hier. Nur herrscht hier ein Überangebot der Nahrung für Wildtiere (Rehe, Wildscheine und auch Wölfe)
Die Regulation sollte an der Ursache behoben werden und nicht am Endglied. Außerdem halte ich Prognosen in beide Richtungen für nicht Zielführend.
Indien ist eine ganz andere Gegebenheit(kein Wildtier hat dort Platz!) und Abschuss dort hat die Probleme auch nicht gelöst. Es gibt weiterhin viele Todesfälle mit Wildtieren. Trotzdem leben die dort weiterhin mit den Tieren ohne sie ausrotten zu wollen.

Das klingt mir jetzt alles ein wenig zu wirr. Wenn man die Regulation an der Ursache beheben wollte, müsste man Teile der Landwirtschaft verwildern lassen (die m.E. völlig kontraproduktive Mais-zu-Biogas-Monokulturen z.B.), um dem Wild die Nahrungsgrundlagen zu entziehen. Oder wie stellst Du Dir das vor? In Indien wurde natürlich Probleme "gelöst", indem man Wölfe, die es mit der childlifting übertrieben, "reguliert" hat. Es waren vermutlich immer wieder Wölfe, die schlau genug waren, eine neue und einfach zu erbeutende Nahrungsquelle zu erschließen. Hätten sie doch nur ihre "Scheu" gehabt vor den Menschen, dann wären sie nicht zurecht reguliert worden. Man kann es nie zulassen, dass Menschenkinder von Raubtieren getötet werden. Als Familienvater zerreißt es mir das Herz, wenn ich Berichte lese, dass 90 Prozent der Todesfälle duch Wölfe völlig unschuldige Kinder betreffen (NINA-Studie).

Zu 4. Die Prägung durch die Umwelt ist ein sehr wichtiger Faktor. Selbst Zwillinge, die genetisch Identisch sind, haben sehr viele Unterschiede aufzuweisen.

Ja, das glaube ich ja auch. Die stärkste Prägung ist sicherlich der Hunger. Hunger rangiert noch vor dem Vermehrungstrieb. Er ist die alles steuernde Größe. Ich interpretiere die vorindustriellen Zeiten, in denen Wölfe wirklich massive Probleme verursachten folgendermaßen: Wenig Wild (damals musste man das essen, was in Feld, Wald und Wiesen in Entfernung von 10 km vom Kirchturm wuchs und kreuchte), wenig Jäger (Nachkriegszeiten), viele Wölfe, viel Hunger und viel Landbevölkerung. Ergo viele Zwischefälle, oder wie sollte man das interpretieren?

Zu 5. Das hängt von den Menschen ab. Die Bejagung von Wölfen ist vorallem im Interesse von einigen Nutztierhalten und Jägern. Wenn es nach manchen geht wären 0 Wölfe für das Land verträglich.
Es hängt weniger von der Zahl der Wölfe ab, sondern viel mehr wie man mit den Problemen umgeht. Ob viele oder wenige Wölfe, geschützt werden muss so oder so. Eine willkürliche Jagd auf Wölfe ist keine Garantie das es zu keinen Problemen kommt. Was jedoch hilfreich ist sind spezifische Abschüsse, falls Probleme nicht anderes zu lösen sind. Die Abwägung wann man zu was tendiert ist eine andere Sache.
Allein vom Lebensraum her geht man von ca. 400 Rudeln aus.

Ja, und ich verstehe die Nutztierhalter zu 100 %! Es muss einem das Herz brechen, wenn man die Massaker sieht, die Wölfe anrichten können unter den "Schützlingen". Eine "willkürliche Jagd auf Wölfe" ist m.E. ziemlich sicher eine Garantie, dass es zu diesen Problemen nicht mehr kommt. Wenn man historisch die Zeitfelder betrachtet, erkennt man doch, dass der Rückgang von Zwischenfällen mit Wölfen einhergeht mit deren Ausrottung. Keine Wölfe mehr, keine Probleme mehr mit Wölfen. Das ist doch zwangsläufig. Ob spezifische Abschüsse etwas bringen, wurde ja auch hier im Forum schon angezweifelt. Woher sollen die Wölfe den Menschen denn mit dem Abschuss in Verbindung bringen?

Zu 6. Das sind zwei verschiedene Arten von Scheu. Die natürliche Scheu eines Beutegreifers hat nicht unbedingt was mit panischer Angst zu tun, sondern mit reinem Einhalten eines Sicherheitsabstandes und Beobachten ob man nicht verfolgt wird. Durch Bejagung eralten Wölfe eine künstliche Scheu und macht sie zu Beutetieren, die beim Anblick ihres Jägers fliehen. Doch wie alle Beutetiere, machts sie das nicht ungefährlicher. Mehr Scheinsicherheit als reale Sicherheit.

Da bin ich mir nicht sicher. Ich würde einem Wolf, der sich lieber im Dickicht verkriecht, als einem Menschen hinterherzulaufen, nicht panische Angst attestieren. Begegnungen mit unheimlichen Menschen, von denen man nicht weiß, was man davon halten soll, würde ich das nennen. Keine Ahnung, was die wissenschaftliche Literatur zum Thema Vergrämung sagt, da wurde ich leider noch nicht fündig, wäre aber sicherlich sehr interessant und wichtig. Könnte auch die Wölfe schützen, die mittlerweile kurzerhand zu Problemwölfen erklärt werden, indem man diese erstmal nicht-letal vergrämt.
Will you walk out of the air, my lord?
Erklärbär
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

@Nina, @Redux,

Ihr habt vieles angesprochen, was diskussionswürdig ist. Z.B. Mehrbejagung zu höherer Reproduktion führen kann. Dass Regulierung weder nötig ist noch nützt. Kann heute leider nicht mehr zu allem Stellung nehmen. Ich zweifle da einige Aussagen an, aber mir fehlt der wissenschaftliche Hintergrund hier. Rein vom gesunden Menschenverstand her kann ich viele Positionen einfach nicht nachvollziehen. Z.B. der Vorwurf, dass die Jäger die Schwarzkittel nicht in Griff bekommen. Liegt vielleicht an der Landwirtschaft, die ihre ökonomische Glückseligkeit in der Anlage von Maismonokulturen zur Biogasproduktion sieht. Es gibt einfach viel zu viel zu fressen für die Sauen. Und deshalb ist die Vermehrungsrate extrem hoch. Sollte eigentlich beim Wolf ähnlich sein. Soviel Nahrung, ein Freudenfest. Da können die Rudel doch durchaus größer sein und zahlreicher, bevor irgendein Wolf auf die Idee kommt, seinen Mitfwolf zu "regulieren".

Eigentlich müssen doch die Jäger den Wolf willkommen heißen, denn er nimmt ihnen viel Arbeit ab und unterstützt die Jäger sogar finanziell. Schließlich müssen sie auch für Schäden durch Wild geradestehen und das kann ziemlich teuer werden.

Mit den Jägern und den Viehaltern, da habt Ihr hier ein richtiges Feindbild aufgebaut. Ich sehe das nicht so. Die einen haben ein berechtigtes Interesse und die anderen sind "Erfüllungsgehilfen". Ohne Jäger hätten wir in der Tat ein Problem. Schon mal aufgrund der Tatsache, dass vom Jäger erlegtes Wild jeder Art von Massentierhaltung vorzuziehen ist.
Will you walk out of the air, my lord?
Redux

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Redux »

@ Erklärbär Das wäre schön wenn die Jäger daran ein Interesse hätten, deswegen habe ich das ja auch so formuliert, das würde allerdings voraussetzen, daß ihnen die lautstark vorgetragene, angebliche gesellschaftliche Aufgabe der Bestandsregulierung wichtiger ist als ihr Geldbeutel und da sieht es leider genauso schlecht wie bei den meisten Landwirten aus. M.M.n. alles nichts weiter als eine rühselige Selbstinszenierung die der Realität nicht standhält. Oder anders formuliert (ich formulieres mal klar und polemisch) den Jägern sind die Wildbestände genauso egal wie den Landwirten die Kulturlandschaft. M:E. alles nur leere Worthülsen mit denen sich gut die eigenen Absichten verbrämen lassen. Aber das Revierpächter für Wildschäden haften und die Wildschweinvermehrung sehr viel mit der intensiven Landwirtschaft zu hat (neben den milden Wintern ) ist wohl war.
Schattenwolf

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Schattenwolf »

Erklärbär hat geschrieben: 15. Feb 2018, 23:35 Mit den Jägern und den Viehaltern, da habt Ihr hier ein richtiges Feindbild aufgebaut. Ich sehe das nicht so. Die einen haben ein berechtigtes Interesse und die anderen sind "Erfüllungsgehilfen". Ohne Jäger hätten wir in der Tat ein Problem. Schon mal aufgrund der Tatsache, dass vom Jäger erlegtes Wild jeder Art von Massentierhaltung vorzuziehen ist.
Was hätten wir ohne Hobbyjäger für Probleme? Erstmal würde es ohne Jäger generell weniger Schalenwild geben. Zum einen würde nicht zugefüttert werden.Und zum anderen steigt die Geburtenrate bei den meisten Wildtieren durch die Jagd an. Sieht man doch am deutlichsten beim Wildschwein und am Fuchs.
Der hohe Bestand an Hirsch und Rehwild ist zudem gewollt,um den Nachschub an Trophäenträgern zu sichern.

Der Vergleich von Wild zum Tier aus Massentierhaltung wird gerne von Jägern selbst benutzt. Bei der Haltung mag das stimmen,bei der Tötung hinkt der Vergleich aber gewaltig.Was meinst wie viele Tiere nach nicht tötlichen Schüssen stundenlang leiden.Nicht jedes Tier stirbt sofort durch einen einzigen Blattschuss. Oder wie viele Wildtiere zum Krüppel geschossen werden und gar nicht gefunden werden.

Ich esse mittlerweile gar kein Wild mehr.

Vergleichen kann man Fleisch aus Freilandhaltung oder Biohaltung ohne oder zumindest ohne lange Transporte mit Fleisch aus der Massentierhaltung.
Redux

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Redux »

@ Erklärbär ach ja ich habe im Unterschied zu andern hier keinerlei Probleme mit der Jagd.(so von wegen Feindbild) Ich esse gerne Wildfleisch und hätte eigentlich sogar selbst einmal in der frischen Jugendblüte den Jagdschein gemacht. Ich habe aber ein Problem mit der Arroganz und Verlogenheit der organisierten Jägerschaft und ihre abrationale, feindselige und paranoide Haltung den Beutegreifern gegenüber. Mit Futter- und Statusneid kann ich eher so gar nicht. Und wenn man die Propagandarbeit der Jägerschaft über längere Zeit beobachtet kommt man an einer klaren Haltung diesen gegenüber nicht vorbei. Leider.

@Schattenwolf Ja da hast du natürlich recht, daß die hohen Schalendwildbestände entgegen jeder forstwirtschaftlichen Vernunft (ich weiß das sehen einige hier anders, nicht wahr Zaino ?) und der Wut vieler Landwirte beabsichtigt sind und die Jäger darauf auch noch stolz sind.
TheOnikra

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 15. Feb 2018, 23:11 M.E. muss man genau beobachten, wie sich die Faktoren, die zu Zwischenfällen führen können, entwickeln. Tollwut ist gerade in Ost- und Südeuropa (Ex-Jugoslawien, Griechenland ...) noch relativ häufig. Da Wölfe innerhalb kürzester Zeit große Entfernungen zurücklegen, ist da Vorsicht geboten.
Ein erkranker Wolf würde wohl kaum die Strecke schaffen. Die Tollwut wird auch eher nicht durch den Wolf verbreitet. Allein schon wegen der Größenordnung.
Nahrungsmangel ist vermutlich vor allem abhängig von der Anzahl der Beutegreifer und Jäger (evt. auch Krankheiten, Umwelteinflüsse etc.). Das Verhältnis kann doch auch mal kippen, man kann das nie ausschließen.

Logistische Wachtumskurve! Stichwort: fluktuierendes Wachtum
Anfütterung ist menschliche Dummheit, aber eine nicht ausreichend geschützte Schafsherde oder Pferdekoppel könnte man da durchaus auch dazuzählen
.
Da fehlt aber eine Verbindung zum Menschen. Problematisch ist es aber für Nutztierhalter dennoch. Zwei verschiedene Sachen.
In Indien wurde natürlich Probleme "gelöst", indem man Wölfe, die es mit der childlifting übertrieben, "reguliert" hat.Es waren vermutlich immer wieder Wölfe, die schlau genug waren, eine neue und einfach zu erbeutende Nahrungsquelle zu erschließen. Hätten sie doch nur ihre "Scheu" gehabt vor den Menschen, dann wären sie nicht zurecht reguliert worden


Das sind spezifische Abschüsse, der Bestand wurde damit nicht reguliert. (War zumindest nicht der Grund/Absicht.)
So funktioniert das logistische Wachtum auch nicht. Die Vermehrungrate sinkt mit sinkenden Beutebestand. In Indien ist das ein plötzlich verschwindender Bestand. Das ist eine Extremsituation dort. Die Wildtiere stehen mit dem Rücken zur Wand. Das ist ein Irrglaube das irgendeine antrainierte Scheu würde einen Unterschied machen. Bei der Wahl zw. einem möglichen und einem sicheren Tod.
Man kann es nie zulassen, dass Menschenkinder von Raubtieren getötet werden. Als Familienvater zerreißt es mir das Herz, wenn ich Berichte lese, dass 90 Prozent der Todesfälle duch Wölfe völlig unschuldige Kinder betreffen (NINA-Studie).
Wie gesagt das ist eine ganz andere Situation dort.
Aber es zeigt eben auch das dort wo im Vergleich weniger Wölfe leben deutlich mehr passieren kann als dort wo viele leben. Auch hier gibt es ganz einfache Vorsichtsmaßnahmen. Kinder beaufsichtigen und ihnen den Umgang mit Wildtieren erklären, genau so wie man es mit dem Straßenvrkehr handhabt. Passieren kann immer was, aber eine Welt ohne Gefahren und Tod gibt es nicht. Mal ehrlich macht es den einen Unterschied wie Kinder ums leben kommen.
Ja, das glaube ich ja auch. Die stärkste Prägung ist sicherlich der Hunger. Hunger rangiert noch vor dem Vermehrungstrieb. Er ist die alles steuernde Größe. Ich interpretiere die vorindustriellen Zeiten, in denen Wölfe wirklich massive Probleme verursachten folgendermaßen: Wenig Wild (damals musste man das essen, was in Feld, Wald und Wiesen in Entfernung von 10 km vom Kirchturm wuchs und kreuchte), wenig Jäger (Nachkriegszeiten), viele Wölfe, viel Hunger und viel Landbevölkerung. Ergo viele Zwischefälle, oder wie sollte man das interpretieren?
Das sind keine Prägungen das sind überlebenswichtige Prozesse diese sind genitsch bedingt siehe Beuteschema oder Jagdtrieb. Ehrlich gesagt verstehe ich die Annahme nicht. Da fehlen vorallem viele Leichen, Tollwut und Nutztierhaltung als Überlebensquelle.
Ja, und ich verstehe die Nutztierhalter zu 100 %! Es muss einem das Herz brechen, wenn man die Massaker sieht, die Wölfe anrichten können unter den "Schützlingen". Eine "willkürliche Jagd auf Wölfe" ist m.E. ziemlich sicher eine Garantie, dass es zu diesen Problemen nicht mehr kommt. Wenn man historisch die Zeitfelder betrachtet, erkennt man doch, dass der Rückgang von Zwischenfällen mit Wölfen einhergeht mit deren Ausrottung. Keine Wölfe mehr, keine Probleme mehr mit Wölfen. Das ist doch zwangsläufig.
Und soll das jetzt die Lösung sein? Überall wo Menschen sind die Wölfe ausrotten. Machen wir dass dann auch mit allen anderen Tieren oder Pflanzen?
Ob spezifische Abschüsse etwas bringen, wurde ja auch hier im Forum schon angezweifelt. Woher sollen die Wölfe den Menschen denn mit dem Abschuss in Verbindung bringen?
Hierbei ging es ja nicht um den "Lerneffekt" der Rudelmitglieder, sondern um das entfernen von Wölfen von denen man weiß das was mit ihn nicht stimmt und sie gefährlich werden können. Oder bei Nutztierüberfällen wenn nicht tödliche Maßnahmen ausgeschöpft wurden. Das was du da schreibst sind willkürliche Abschüsse auf igendwelche Wölfe und bringen tatsächlich ziemlich wenig, wenn diese nicht am Rande der Ausrottung sich bewegen.
Da bin ich mir nicht sicher. Ich würde einem Wolf, der sich lieber im Dickicht verkriecht, als einem Menschen hinterherzulaufen, nicht panische Angst attestieren. Begegnungen mit unheimlichen Menschen, von denen man nicht weiß, was man davon halten soll, würde ich das nennen. Keine Ahnung, was die wissenschaftliche Literatur zum Thema Vergrämung sagt, da wurde ich leider noch nicht fündig, wäre aber sicherlich sehr interessant und wichtig. Könnte auch die Wölfe schützen, die mittlerweile kurzerhand zu Problemwölfen erklärt werden, indem man diese erstmal nicht-letal vergrämt.
Dabei ist das Problem das schon Wölfe zu Problemwölfen erklärt werden die einfach die Def. von Leben darstellen. Neugier bei Jungtieren ist noch nicht als problematisch zu sehen.
harris
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von harris »

TheOnikra hat geschrieben: 16. Feb 2018, 12:57
Mal ehrlich macht es den einen Unterschied wie Kinder ums leben kommen.
Wie bist Du denn drau? Aber, wenn du Das so siehst... Dann ist es dir egal ob Dein Kind tot gefahren wird oder an einem natürlichen Tod stirbt. :oops: :oops:
Oder wie soll ich das hier verstehen?

Man könnte auch sagen: "Mal ehrlich macht es denn einen Unterschied wie Wölfe ums leben kommen?"
Ob natürlich, Auto, Wilderei, tot gestreichelt..... ist doch egal. Stimmt. Sterben müssen wie alle mal. Wie steht es bei dir?
Möchtest Du noch leben und was erleben, oder ist es dir auch egal wie und wann du weg bist? dann tschüss...

viele Grüße und auf ein langes Leben

Harris
zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

Nachtrag:
Erklärbär hat geschrieben: 15. Feb 2018, 23:35
Eigentlich müssen doch die Jäger den Wolf willkommen heißen, denn er nimmt ihnen viel Arbeit ab und unterstützt die Jäger sogar finanziell. Schließlich müssen sie auch für Schäden durch Wild geradestehen und das kann ziemlich teuer werden.
Ja, eigentlich. Denn eigentlich kann der Wolf besser "selektiv" jagen als jeder Jäger. Und eigentlich müssten die Landwirte frohlocken, wenn die ihren Wald und ihre Maismonokulturen benagenden Todfeinde vom Wolf ausgedünnt würden. Ob der sich gelegentlich auch mal einen der mittlerweile verhassten Biber schnappen könnte? Wer weiß. Was mich bei alledem immer so auf die Palme bringt, ist eine grundsätzlich feindselige Haltung von Landwirten UND Jägern UND Waldbesitzern gegen jede Art von Wild. Alles wird immer nur nach "Schadenspotential" bemessen und nicht als Teil eines Ganzen gesehen.
Ein Wald ohne Wild? Der Mensch erklärt mittlerweile nahezu alles zum Feind. Ok, Singvögel dürfen dann noch - sofern sie die Schnäbel vom Salat lassen und ausschließlich "schädliche" Insekten vertilgen...? Traurige Welt.

Vor dem Hintergrund ist es schwierig, wirklich verlässliche Zahlen, Daten und Fakten zu Wildbeständen zu bekommen, schätze ich. Trau keiner Statistik, die du nicht selbst u.s.w., Ihr kennt den Spruch?
Grauer Wolf

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Grauer Wolf »

Erklärbär hat geschrieben: 15. Feb 2018, 23:11...Hätten sie doch nur ihre "Scheu" gehabt vor den Menschen, dann wären sie nicht zurecht reguliert worden. Man kann es nie zulassen, dass Menschenkinder von Raubtieren getötet werden. Als Familienvater zerreißt es mir das Herz, wenn ich Berichte lese, dass 90 Prozent der Todesfälle duch Wölfe völlig unschuldige Kinder betreffen (NINA-Studie).
Laß das mit den Tränendrüsen auf Rotkäppchenniveau. Die Situation der Wölfe in Uttar Pradesh ist extrem (~900 Ew./km im Mittelwert!), sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Das Wild, ihre natürliche Beute ist faktisch ausgerottet, die Hirten treiben mit minderjährigen/kleinen Kindern die verd**** Ziegen- und Schafherden ohne Rücksicht bis in die letzten Refugien. Wenn wundert es da, daß es zu Konflikten kommt? Mich jedenfalls nicht.
Im übrigen sind die Zahlen angesicht der riesigen Bevölkerung und der Umstände vernachlässigbar gering.

Btw., NINA-Studie hin oder her, Zahlen aus Jahren deutlich vor 1900 würde ich mit Vorsicht genießen.
Erklärbär hat geschrieben: 15. Feb 2018, 23:11Ja, und ich verstehe die Nutztierhalter zu 100 %! Es muss einem das Herz brechen, wenn man die Massaker sieht, die Wölfe anrichten können unter den "Schützlingen". Eine "willkürliche Jagd auf Wölfe" ist m.E. ziemlich sicher eine Garantie, dass es zu diesen Problemen nicht mehr kommt. Wenn man historisch die Zeitfelder betrachtet, erkennt man doch, dass der Rückgang von Zwischenfällen mit Wölfen einhergeht mit deren Ausrottung. Keine Wölfe mehr, keine Probleme mehr mit Wölfen. Das ist doch zwangsläufig. Ob spezifische Abschüsse etwas bringen, wurde ja auch hier im Forum schon angezweifelt. Woher sollen die Wölfe den Menschen denn mit dem Abschuss in Verbindung bringen?
Noch einmal: Laß das mit den Tränendrüsen. Und das Markierte ist genau der Schwachsinn, gegen den ich seit vielen Jahren anschreibe. Blindwütiges Hineinschießen in die komplexe Sozialstruktur schafft mehr Probleme, nicht weniger... Es sei denn, Dir liegt daran, die Wölfe wieder auszurotten, ein Verdacht, der sich mir nachhaltig aufdrängt.
Erklärbär hat geschrieben: 15. Feb 2018, 23:11Da bin ich mir nicht sicher. Ich würde einem Wolf, der sich lieber im Dickicht verkriecht, als einem Menschen hinterherzulaufen, nicht panische Angst attestieren.
DAs wurde auch nicht geschrieben.
Erklärbär hat geschrieben: 15. Feb 2018, 23:11Begegnungen mit unheimlichen Menschen, von denen man nicht weiß, was man davon halten soll, würde ich das nennen.
Der Wolf verkriecht sich nicht ins Gebüsch. Du kannst sicher sein, daß er Dich als potentielle Gefahr genau im Auge resp. in der Nase behält, die bekanntlich sehr weit reicht. Daß Du ihn nicht mehr siehst, heißt nicht, daß er nicht mehr da ist...

Ich würde vorschlagen, mal ein paar Fachbücher zum Thema Wolfsverhalten zu lesen!

Gruß
Grauer Wolf
Grauer Wolf

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Grauer Wolf »

Erklärbär hat geschrieben: 10. Feb 2018, 08:44...Wer kann es einem hungrigen Wolf verdenken, dass er sich einen Menschen schnappt?
Dummes Zeug!
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