Von Totschießern und Totschützern

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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TheOnikra

Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von TheOnikra »

http://woelfeindeutschland.de/von-totsc ... chuetzern/

Passt ja zu der Diskussion hier im Forum. Nun vielleicht sollten wir uns doch mal ernsthaft damit auseinander setzten, was wir eigentlich wollen und hinter was wir stehen und stehen können.
Hierzu erst mal meine persönliche Meinung die nicht (nur) das Forum betrifft.

Zu den Hybriden: Es sei erst mal gesagt das der Umgang mit Hybriden schon lange geregelt ist ... und zwar mit Abschuss. Darüber sich jetzt zu beschwerden halte ich für schlicht für falsch. Da auf der einen Seite hätten wir(vermute ich jetzt mal) ja, das die ganzen Managmentpläne ect. Ordnungsgemäß erfüllt werden Bsp. das richtiger Herdenschutz. Anderer seits so bald mal eine Umsetztung in die Hand genommen wird, auch von Wolfsbefürwortern wohlgemerkt, massiv boykottiert wird.
Um das klar zu stellen, das betrifft nicht die Diskussion nach alternativen Vorgehensweisen hier im Forum, sondern die mittlerweile willkürlich losgetretenen Aktionen. Da kommt tatsächlich so ein wildes durcheinander an Vorschlägen und Argumenten, die einfach nicht hilfreich sind. Da hätte ich mir gewünscht das hätte man im Vorfeld mal durchgesprochen, anstatt mit wüsten Behauptungen zu den Behörden zu rennen.
Was ich wiederum gut und richtig finde, ist die Behörden auch mal kritisch hinterfragt werden. Ob sie alle Alternativen überhaupt in Betracht gezogen haben und ob man da nicht was machen kann.
Und wenn ich das hier gerade lese
Es soll sogar Forderungen geben, die Hybriden einzufangen, zu sterilisieren und dann wieder frei zu lassen. Man fragt sich, was diese Leute umtreibt.
hat es auch ehrlich nicht den Anschein danach. Nichs mit den Projekt in Italien oder wo immer das auch war.

Zu den freien Gehegewölfen: Da muss ich sagen hat mich das gerede vom Leiter regt mich am meisten auf. Auf jede Maßnahme die seit dem ergriffen hat, folge ein nach dem Strohhalmgreiffene Rechtvertigung. Was einfach nur daneben, unsachlich und unglaubwürdig war. (tickende Zeitbomben, können nicht Freiheit überleben ect.) Hätte man das ganze nicht so skandaliesiert, wäre es vielleicht auch nicht so ausgeartet.
Da fragt man sich schon wie die Abschüsse abgelaufen sind: "Oh Mist jetzt bin nicht 20m an den Wolf rangekommen, na dann muss ich ihn wohl erschiessen."
Ernsthaft hier würde mit Scheinbegründungen gearbeitet und wie es wirklich war lässt man schön im Dunkeln. Da braucht man sich nicht über die Gegenwehr zu wundern. Doch wiederum gehen auch hier die Petionen (von Wolfsschutz Deutschland) zu weit wie ich finde. Es hat einen Grund warum ich diese extra hier nicht gepostet habe. Ausschlaggebend war hier Aufforderung zur Störung der Einfangaktionen, was ich einfach nur unverantwortlich finde.

So habe versucht das möglichst neutral zu gestalten. Keine Ahnung ob es mir gelungen ist, aber mich interessiert eure Meinung dazu. Wie beurteilt ihr die einzelnen Seiten und an sich die Situation momentan. (Bezogen auf den Link)
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twizzle
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Registriert: 5. Mai 2017, 04:22

Re: Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von twizzle »

Zu den Hybriden: Die Blutlinie der hier lebenden Wölfe rein zu halten ist für mich der einzige Grund einer Entnahme mehr oder weniger zuzustimmen.
Trotzdem bleibt für mich der fade Beigeschmack, das man ein Tier tötet.
Völlig an den Haaren herbeigezogen, weil garnicht bewiesen, halte ich jedoch die fadenscheinliche Begründung das sie gefährlicher sind als die "echten" Wölfe.
Zu den Gehegewölfen: Sämtliche Einfang-Aktionen strotzen vor Dilettantismus. Ebenso wurde eine völlig wirre Panikmache betrieben. Das man sie wieder einfangen will, völlig OK aber das man sie lieber erschießt als laufen zu lassen ist wirklich daneben.
Aber in diesem Land scheint ja das Abschießen von Wildtieren ein Allheilmittel zu sein.
Wenn z.B. die Australier alles abknallen würden, was ihnen gefährlich werden könnte, die würden aus dem Ballern garnicht mehr rauskommen.
Darüber sollten sich viele Leute mal Gedanken machen.
mfg twizzle
Schattenwolf

Re: Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von Schattenwolf »

Ich lese mir von Wotschikowsky schon gar keine Texte mehr durch, manche Aussagen von ihm sind schon sehr fragwürdig und wiedersprüchlich.
Er steht halt gerne im Mittelpunkt und macht sich wichtig. Ist meine Meinung.
Es gäbe mit Sicheheit andere Lösungen als Abschuss, zum Beispiel als Jungtiere in ein großzügiges Gehege bringen oder so.
Bin ich jetzt auch ein Wolfkuschler? ;)

Das Phänomen das jeder der große Experte sein möchte ist halt in Deutschland beim Thema Wolf besonders ausgeprägt. Es macht auch keinen Sinn mehr hier mit Wolfgegnern und der gleichen,die sich als Wolfsfreunde ausgeben zu diskutieren.Habe auch noch besseres zu tun als dafür Zeit zu verschwenden.
Da lese ich lieber ein gutes Wolfsbuch von echten Experten.
Grauer Wolf

Re: Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von Grauer Wolf »

Schattenwolf hat geschrieben: 26. Okt 2017, 18:20...Da lese ich lieber ein gutes Wolfsbuch von echten Experten.
Sic! Vorzugsweise von Leuten, die zig Jahre Feldforschung am Rudel auf dem Rücken haben...

Gruß
Wolf
Schattenwolf

Re: Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von Schattenwolf »

Was spricht eigentlich dagegen die Tiere zu kastrieren und wieder laufen zu lassen?Wird befürchtet das die bösen Hybriden Menschen fressend durch Deutschland ziehen? Ich traue mich aber auch nichts mehr zu schreiben,aus Angst von den deutschen Wolfsexperten als Wolfskuschler abgestempelt zu werden.
TheOnikra

Re: Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von TheOnikra »

Schattenwolf hat geschrieben: 29. Okt 2017, 18:33 Was spricht eigentlich dagegen die Tiere zu kastrieren und wieder laufen zu lassen?Wird befürchtet das die bösen Hybriden Menschen fressend durch Deutschland ziehen?
Das ist es was mich am meisten stört. Es werden vorwiegend nur Alternativen ins Gespräch genommen, wo man was gegen in der Hand hat. Und gerade Sterilisation wird gerne mal unterm Teppich gekehrt. Was hat Italien was Deutschland nicht hat, das es dort geht und hier nicht. ...
Die Antwort darauf wird schlicht und einfach nicht geliefert.
Schattenwolf

Re: Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von Schattenwolf »

TheOnikra hat geschrieben: 29. Okt 2017, 20:33
Schattenwolf hat geschrieben: 29. Okt 2017, 18:33 Was spricht eigentlich dagegen die Tiere zu kastrieren und wieder laufen zu lassen?Wird befürchtet das die bösen Hybriden Menschen fressend durch Deutschland ziehen?
Das ist es was mich am meisten stört. Es werden vorwiegend nur Alternativen ins Gespräch genommen, wo man was gegen in der Hand hat. Und gerade Sterilisation wird gerne mal unterm Teppich gekehrt. Was hat Italien was Deutschland nicht hat, das es dort geht und hier nicht. ...
Die Antwort darauf wird schlicht und einfach nicht geliefert.
Ist wohl leider so.
Ich meinte natürlich Sterilisation,kastrieren hätte ja ungewünschte Begleiterscheinungen.
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SammysHP
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Re: Von Totschießern und Totschützern

Beitrag von SammysHP »

In einem anderen Thread hatten wir ja schonmal kurz darüber gesprochen. Eine Sterilisation erfordert, dass das Tier zuerst einmal gefangen und betäubt wird. Mit dem Einfangen tun sich die Deutschen etwas schwer. Die anfangs eingesetzten Soft-Catch Fallen wurden vor einigen Jahren als illegal eingestuft (worüber viele Wolfsfreunde glücklich waren). Andere Fangmethoden waren nicht sehr erfolgreich. Betäubungsgewehre funktionieren nur über sehr kurze Distanzen.

Apropos: Soft-Catch Fallen sollen jetzt wohl doch wieder verwendet werden: https://wildundhund.de/sachsen-soft-cat ... onitoring/
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