Wolf bei Jüterbog erschossen und geköpft

[SammysHP]

http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/386684/

Habe ich gerade in meinem Newsfeed entdeckt und konnte es nicht einordnen. Ist das was Neues?

[Miscanthus]

Könnte das der hier unter 5. aufgelistete sein? Gegend und Datum könnten passen:
http://www.wolfsregion-lausitz.de/chron ... on-woelfen

[SammysHP]

Du meinst 15? Hmm... 2010 soll laut Artikel auch ein Wolf erschossen worden sein. Heute Nachmittag werde ich eine Mail ans Kontaktbüro schicken, muss in 10 Minuten erst einmal in die Prüfung.

[Miscanthus]

Ist wohl doch nicht der, den ich meinte. Der NABU hatte damals dazu ein Bild und da ist der Kopf dran!
http://brandenburg.nabu.de/artenschutz/ ... 07054.html
Seltsame Geschichte!

[SammysHP]

Nein, das ist ja ein Fall aus dem "vergangenen Spätfrühling":

Erlegt worden sei das Tier vermutlich bereits im vergangenen Spätfrühling auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes Jüterbog West

Eine genauere Zeitangabe findet sich ein Stück weiter unten:

Entdeckt worden war der getötete Wolf im Juni 2010 von zwei Spaziergängern

Und in der Mitte des Artikels noch der zweite tote Wolf:

Angaben des brandenburgischen Landesumweltamtes (LUA) zufolge wurde 2010 auch auf dem Areal der Heinz Sielmann Stiftung in Wanninchen (Dahme-Spreewald) ein Wolf illegal erlegt.

Es geht also um scheinbar zwei illegale Tötungen, die nicht in der Liste aufgeführt sind. Ich schicke gleich eine Mail raus.

[Wolfsheuler]

Da sind aber viele Fragezeichen dabei? Die Informationspolitik ist doch sehr seltsam. Wieso braucht man 9 Monate für eine genetische Analyse, um festzustellen, dass es ein Wolf ist?
Dann kommt ja noch hinzu, dass es ein Wolfspaar war, von dem man Nachwuchs erwartet hatte. Wenn die Wölfin im Juni gestorben ist, dann sind ihre Welpen vielleicht in der Höhle verhungert?
Hier mal ein Artikel vom 25.01.2011, wo von den Wölfen in Jüterbog die Rede ist:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... d-das.html

Auf den zum übergroßen Teil als Sperrgebiet ausgewiesenen Flächen finden die äußerst scheuen Raubtiere vor allem eines: Ruhe. Die brauchen sie unter anderem, um sich fortzupflanzen. Drei Tiere waren es ursprünglich, gegenwärtig sind es noch zwei (die MAZ berichtete). Eindeutige Belege gibt es reichlich: Spuren vor allem im Schnee, Kot, Urin und Blutreste von Fähen während der Ranftzeit.

Wenn die Fähe tot ist, wie kann man dann noch Spuren finden. Oder ist es nicht die Leitwölfin, die gestorben ist? Es waren drei Tiere ursprünglich. Wie können es 3 Tiere gewesen sein? Dann hätte es ja schon 2009 Nachwuchs gegeben?
Die Informationspolitik in Brandenburg und auch sonstwo sollte dringend überdacht werden.


AKTUELL: Markus Bathen schreibt heute mittag bei Facebook , dass es nach Informationen des Nabu nicht sicher sei, dass die Wölfin erschossen wurde. Nähere Informationen gebe es am Montag nach den Untersuchungen. Da frage ich mich nur, wie man untersuchen will, ob die Wölfin an einer Kopfverletzung gestorben ist, wenn kein Kopf mehr da ist. Man ist nicht sicher, ob die Wölfin erschossen wurde, aber laut Artikel hat man aber schon Strafanzeige erstattet. Blickt da noch einer durch?

Und in der Mitte des Artikels noch der zweite tote Wolf:

Angaben des brandenburgischen Landesumweltamtes (LUA) zufolge wurde 2010 auch auf dem Areal der Heinz Sielmann Stiftung in Wanninchen (Dahme-Spreewald) ein Wolf illegal erlegt.

Es geht also um scheinbar zwei illegale Tötungen, die nicht in der Liste aufgeführt sind. Ich schicke gleich eine Mail raus.

Das ist in der Gegend, wo man aktuell ein neues Wolfspaar vermutet. Habe dazu einen neuen Thread eröffnet.
Was ist los mit den Brandenburgern? Anfang der 90er Jahre wurde dort schon jeder Wolf illegal getötet. Und es geht munter weiter. Wenn man überhaupt etwas Positives an der Sache herausziehen kann, dann zumindest , dass langsam Licht ins Dunkle kommt, wo all die vielen in der Lausitz geborenen Wolfswelpen abgeblieben sind.

[SammysHP]

Bei Facebook scheint der Artikel der PNN entfernt worden zu sein, jedenfalls finde ich ihn nicht mehr.

Dass nun behauptet wird, es könnte wohl doch kein Schuss gewesen sein, ist reichlich verwirrend. Im Artikel der PNN steht:

„Auf den Fotos ist eindeutig zu erkennen, dass das Tier mit einem Kopfschuss erlegt wurde“, berichtete Andreas Hauffe, Wolfsexperte bei der Naturwacht, gestern.

Seltsam, seltsam.... Dass es so lange geheim gehalten wurde, könnte man mit laufenden Ermittlungen begründen. Aber warum war es sonst nicht der Fall?

Ich würde mir jetzt eine offizielle Pressemitteilung, eventuell auch von unterschiedlichen Seiten, wünschen, denn momentan ist das ein idealer Nährboden für Gerüchte.

[Wolfsheuler]

Der Herr Bathen schreibt bei Facebook, es hätte so lange gedauert, weil die DNA Analyse so lange gebraucht habe, um sicher sein zu können, dass es ein Wolf ist. Seltsam nur, beim angefahrenen Wolf in Hessen dauerte das 1 Woche, da war das Ergebnis da. Hier 9 Monate.

[SammysHP]

Das Argument nehme ich ihm nicht ab. Klar, bei nukleärer DNA dauert die Untersuchung länger, aber es war auch ausreichend Material vorhanden - immerhin fast ein ganzer Wolf. Selbst wenn man Wartelisten berücksichtigt, kann das nicht länger als ein paar Wochen dauern.

Dass die Sache nach einem dreiviertel Jahr jetzt plötzlich über die Presse an die Öffentlichkeit kommt, alle recht verwirrt sind und keiner weiß, was los ist (bzw. nichts sagen will). Hier wird für meinen Geschmack zu wenig bekannt gegeben.

[Jasper]

jetzt ist die Meldung auch auf nabu.de veröffentlicht.