Sprühendes Jägerlatein...

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Grauer Wolf

Sprühendes Jägerlatein...

Beitrag von Grauer Wolf »

Wieviel Jägermeister muß man intus haben, um so einen Unsinn von sich zu geben?
Die "Jäger"schaft demontiert sich mal wieder selber... :lol:
Meck-Pomm: LJV-Präsident prognostiziert 525 Wolfsrudel in Deutschland für das Jahr 2022
Mit Link zum Originalartikel.

Gruß
Wolf
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SammysHP
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Re: Sprühendes Jägerlatein...

Beitrag von SammysHP »

Du meintest das hier, oder? ;)

http://wolfsmonitor.de/?p=8313
Grauer Wolf

Re: Sprühendes Jägerlatein...

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben: 6. Apr 2017, 11:37 Du meintest das hier, oder? ;)

http://wolfsmonitor.de/?p=8313
Ja, danke. Hab vergessen, crtl-V zu drücken... :oops:
zaino
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Re: Sprühendes Jägerlatein...

Beitrag von zaino »

Nö, das ist ganz bewusstes Latein, denn man muss ja Angst schüren - die Wölfe werden uns überschwemmen wie Zombis einer ekligen Fernseh-Serie, niemand wird uns retten können außer den Jägern...

billig, billig, das Ganze.
wolfsam
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Re: Sprühendes Jägerlatein...

Beitrag von wolfsam »

Aber es verfängt. :x
Gestern gerade eine Diskussion gehabt. "Wenn mir so´n ganzes Rudel gegenüber steht und ich mit meinen Kindern ....." Da fehlte schlicht Wissen. :o Wenn dann diese Fänger kommen ..... :shocked:
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Nina
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Re: Sprühendes Jägerlatein...

Beitrag von Nina »

Ich glaube nicht, dass sich die allgemeine Bevölkerung durch das Jägerlatein sonderlich beeindrucken lässt.

Bei manchen Aussagen fragt man sich schon, ob das jetzt Satire sein soll - oder ob die das wirklich selbst ernst meinen, was sie da von sich geben.
Zu meinem Erstaunen meinen die das tatsächlich ernst... :roll:

Sehr deutlich veranschaulicht das gerade wieder ein Artikel in der Sächsischen Zeitung vom heutigen Tage über den Jägertag in Zschauitz, auf dem es nicht einen einzigen Fürsprecher für den Wolf gegeben haben soll.
Für den Zabeltitzer hat Sachsen die höchste Wolfsdichte in der ganzen Welt. Der Nahrungsbedarf eines einzigen erwachsenen Tieres liege bei 64 Rehen, neun Stück Rotwild und 16 Wildschweinen – insgesamt etwa 1,7 Tonnen Fleisch. Da werde wertvolles Wildbret als Tierfutter zur Verfügung gestellt.

SZ-online im Artikel "Kein gutes Haar am Wolf gelassen", 10.04.17 http://www.sz-online.de/nachrichten/kei ... 56588.html
Wir reden hier immerhin von einer Gruppe von Menschen, die allgemein ja nicht müde wird, immer wieder zu betonen, dass sie ein "anerkannter Naturschutzverband" sind. In der Natur ist alles mehr oder weniger "Tierfutter", von der Ameise über die Raupe bis hin zu Weichtieren, Amphibien, Vögeln, Gelegen etc . Irgendwie sind die Jäger offenbar die einzigen "Naturschützer", denen es nach wie vor zu aktzeptieren schwer fällt, dass die Evolution auch wunderbar ohne sie ausgekommen ist. Naturschutz ja, aber doch bitte nicht wenn dabei das "wertvolle Wildbret" zu "Tierfutter" wird!
Schon beklagt man den "Schaden" der von der Natur gesteuerten Umwidmung von "wertvollem Wildbret" zu "Tierfutter" auf "jährlich etwa drei Millionen Euro".

Naturschutz sollte doch aber vorrangig die Natur im Auge haben, und nicht den eigenen persönlichen Kontostand.

Dass man sich statt dem Natur- oder gar Menschenschutz eher dem Eigennutz verpflichtet sieht, beweist auch folgende Aussage:
„Seit sich hier ein Wolfsrudel angesiedelt hat, ist der Bestand an Rehwild erheblich zurückgegangen“, sagt er. Das habe zwar den Vorteil, dass es auf den Straßen kaum noch Wildunfälle gebe, aber für ihn als Jäger sei das keine wünschenswerte Entwicklung.

SZ-online im Artikel "Kein gutes Haar am Wolf gelassen", 10.04.17 http://www.sz-online.de/nachrichten/kei ... 56588.html
Der Rückgang an Wildunfällen sei keine wünschenswerte Entwicklung, weil dabei der Waidmann zu kurz komme?
Der GDV - Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft - erklärte jüngst, dass die Zahl der Wildunfälle 2015 einen Höchststand erreicht habe. Im Vergelich zu 2014 stieg die Zahl noch einmal um mehr als 10% auf 263.000 Wildunfälle mit einer Gesamtschadenssumme von über 653 Millionen Euro.¹ Diese Schäden bezahlen natürlich nicht die Jäger, sondern die Gemeinschaft der Versicherten.

Wenn der Wolf also ursächlich für den Rückgang des Schalenwild und damit der Wildunfälle wäre, wäre der Effekt für die Gesamtbevölkerung absolut wünschenswert, und die Minderheiteninteressen der Jäger absolut nachrangig.

Entlarvend ist vor allem, dass der vielerorts beklagte angebliche Rückgang des Schalenwilds durch die eigenen Jagdstreckenentwicklungen völlig ad absurdum geführt wird, auch in Sachsen. So berichtete die Leipziger Volkszeitung am 12.08.2016, dass es in Sachsen immer mehr Wild gäbe:
Sachsens Jäger haben in der vergangenen Jagdsaison deutlich mehr Wild erlegt. Insgesamt brachten die Jäger rund 121.000 Stück Wild zur Strecke. Im Vorjahr lag die Zahl bei 107.475. Beim Schalenwild (Huftiere) gab es mit mehr als 75.000 erlegten Tieren sogar einen Rekord.

Leipziger Volkszeitung: "Jäger - Mehr Wild in Sachsen erlegt - Bestände steigen", 12.08.2016
http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/New ... de-steigen
Natürlich durfte auf dem Jägertag in Zschauitz auch die Hybriden-Theorie nicht fehlen:
Die Wölfe in Deutschland ohnehin nicht, weil sie eigentlich Hybriden aus Wölfen und Hunden seien. Deshalb die kleinere Statur, die dunklere Fellfärbung und der Hang einzelner Tiere, sich in der Nähe menschlicher Siedlungen aufzuhalten.

SZ-online im Artikel "Kein gutes Haar am Wolf gelassen", 10.04.17 http://www.sz-online.de/nachrichten/kei ... 56588.html
Es ist schon erstaunlich, wie sehr man sich aus Eigeninteresse der Realität verweigert und selbst die Erkenntnisse modernster DNA-Analyse-Verfahren leugnet...

Der Artikel in der Sächsischen Zeitung stützt letztlich aber den Eindruck, den ich eingangs bereits erwähnt habe:

Dass die Jägerschaft hinsichtlich ihrer Bejagungswünsche "nicht nur das Gesetz, sondern auch eine breite Öffentlichkeit gegen sich" habe.
Lutra
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Re: Sprühendes Jägerlatein...

Beitrag von Lutra »

Es scheint momentan hier bei uns in der Region gerade "Jägerweisheit" zu sein, dass kaum noch Rehe zu sehen sind. Das habe ich in letzter Zeit von einigen persönlich gehört. Ich kanns nicht bestätigen und andere auch nicht, die viel draußen sind. Es kursieren da immer wieder mal solche Parolen.
Im Anfang der Wolfsbesiedelung wurde sogar behauptet, dass die Wolfsrudel ein Gebiet wildleer fressen und dann weiterziehen, ernsthaft! :lol:
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