NRW: Jäger gegen den Wolf

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Nina
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NRW: Jäger gegen den Wolf

Beitrag von Nina »

Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung am 24.02.17 berichtet, hatte der Hegering Hallenberg-Winterberg (Hochsauerlandkreis) zu einer Informationsveranstaltung zum Wolf eingeladen, die laut Hegeringleiter "nicht für oder gegen den Wolf" ausgerichtet sein sollte. Erwartungsgemäss kam es dann anders:
99 Prozent der Aussagen an diesem Abend waren gegen den Wolf gerichtet.

WAZ: Das Märchen vom Wolf, 24.02.2017 http://www.waz.de/staedte/wittgenstein/ ... 18935.html
Als Referent war Prof. Dr. Michael Stubbe eingeladen. Der soll laut WAZ über die Gefährlichkeit von Wölfen gesagt haben:
„Immer ein Kantholz in den Wald mitnehmen“, „Kein Kind allein in den Wald lassen“, „Wenn der Wolf Ihren Jagdhund angreift … Sie sind Jäger, sie sind bewaffnet, dann wissen Sie doch, was sie tun können“

WAZ: Das Märchen vom Wolf, 24.02.2017 http://www.waz.de/staedte/wittgenstein/ ... 18935.html
Offenbar wurde wieder die ganze Palette märchenhafter Geschichten aus dem Hut gezaubert. Die WAZ nennt da die "Wiederansiedlung" von Wölfen, fünf im Auto transportierte Exemplare und eine Kaskade des Schadens, den der Wolf angeblich anrichte: Da wurde ein weiter Bogen gespannt "vom Verschwinden vieler Tierarten bis zu Zuwachsen der Talwiesen und der fehlenden Bestäubung durch Bienen wegen Wegfall der Wanderschäferei und mit Zahlen von Wolfsrissen aus der Mongolei bestückt".

Der WAZ-Autor findet deutliche Worte und sieht die Zuhörer "für dumm verkauft". Da müsse sich ein Referent "mit Recht fragen lassen, ob er noch sachgemäß informiert oder tatsächlich nur die „übliche Meinung“ seiner Jagdfreunde bestätigt."

Bemerkenswert auch die Kampfansage, die an diesem Abend verkündet wurde:
„Der Naturschutz hat in der Regierung eine höhere Lobby als die Jägerei, das werden wir ändern.“

WAZ: Das Märchen vom Wolf, 24.02.2017 http://www.waz.de/staedte/wittgenstein/ ... 18935.html
Als dem Referenten für seinen Vergleich „wie bei den Flüchtlingen, so brauchen wir auch bei den Wölfen eine Obergrenze“ auch noch unwidersprochen im Saal applaudiert wurde, war das für den WAZ-Autor wohl zuviel. Er beendet seinen Artikel mit den Worten
Es schüttelt mich noch heute. Weidmannsdank für den erkenntnisreichen Abend.

WAZ: Das Märchen vom Wolf, 24.02.2017 http://www.waz.de/staedte/wittgenstein/ ... 18935.html
Herr Vogler vom Wolfsmonitor hat sich darüber auch so seine Gedanken gemacht:

Wolfsmonitor: Wieviel Wolf verträgt das Sauerland? 24.02.2017 http://wolfsmonitor.de/?p=7861
Lutra
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Re: NRW: Jäger gegen den Wolf

Beitrag von Lutra »

Na, das Übliche.
Die schießen sich letztlich selbst ins Knie.
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