Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Schattenwolf

Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Beitrag von Schattenwolf »

Berlin
Erschossene Wölfe, verschollene Luchse, vergiftete Greifvögel: Illegale Jäger töten jedes Jahr Hunderte Tiere in deutschen Wäldern.
http://www.ikz-online.de/panorama/wilde ... 17743.html
Schattenwolf

Re: Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Beitrag von Schattenwolf »

Ein Leserkommentar das viel aussagt.Komischerweise werden hier Rebhühner immer noch von Hobbyjägern geschossen und das obwohl es hier so gut wie keine mehr gibt.
Braukaempervor 8 Stunden

Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass durch Haustiere ebenfalls sehr viele Wildtiere gewildert werden. Durch Hunde und Katzen wird hier großer Schaden angerichtet,
Hasen, Rehe, Bodenbrüter wie Schnepfe, Rebhuhn sind die Opfer. Es handelt sich ebenfalls um die Straftat Wilderei, für die sich die Halter verantworten müßten.
wolfsam
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Re: Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Beitrag von wolfsam »

"Ein Leserkommentar das viel aussagt.Komischerweise werden hier Rebhühner immer noch von Hobbyjägern geschossen und das obwohl es hier so gut wie keine mehr gibt." Ääh, ich würde sagen: geben soll.
Aber ist schon witzig, wenn es nicht so traurig wär: "Es handelt sich ebenfalls um die Straftat Wilderei, für die sich die Halter verantworten müßten."
Hunde und Katzen entscheiden in der Regel ziemlich autonom - wenn sie nicht abgerichtet oder in Rufdistanz (selbst hier ist fraglich, ob Hund oder Katze sich darauf einlässt, wenn er/sie lecker Braten gerochen hat :) ) zum Eigentümer/Besitzer sind. Wenn das also "Wilderei" ist, dann wird doch nach meinem Verständnis menschliches Recht auf Hund bzw. Katze angewandt. Zu Ende gedacht heißt es für mich, dass man auch den Wolf unter menschliches Recht stellen muss. Damit würden aber auch alle gegen den Wolf gerichteten Kampagnen strafrechtlich relevant. Oder täusch ich mich?
zaino
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Re: Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Beitrag von zaino »

Ok, das k*** mich auch wieder an. Wie viele Katzen oder Hunde würden evt. ein Rebhuhn erwischen?
Gefährdeter sind die doch durch Nesträuber (Eichelhäher, Marder, Wiesel, Iltis, ja, von mir aus auch verwilderte Katzen.... ), Greifvögel PLUS Bejagung.
UND.... wo es längst keine dicken fetten Schlehenhecken und schön verfilzte Waldränder mehr gibt, alles wird sofort optimal genutzt und wieder umgepflügt.
Als Kind war ich mehrfach Zeugin von solchen Hecken-Entfernungen - 1x wurde z. B. ein Landwirt für eine zur Verfügung gestellte Fläche im Dorf entschädigt (Bushaltestelle), indem man ein Wäldchen samt Hecken und Teich zwischen Dorf und Waldrand plattmachte. Mittendrin eine uralte Eiche, rundum so richtig dicke stachlige verfilzte Hecken. Rebhuhn, Fasan, X andere Vögel, Hasen, u.s.w. fanden da drin ganzjährig Schutz. Als die Aktion lief, kreisten scheiende Vogeleltern tagelang auf der vergeblichen Suche nach ihren Nestern.

Weitgehend kahle Felder - keine Deckung. Wenn ich den Lebensraum einer Tierart komplett platt mache, brauche ich natürlich andere "Schuldige".
Und ja, wirklich wildernde Hunde und Katzen sind die Pest. Richtig.
Nur fällt mir zur Zeit grad mal wieder auf, dass da eine Sache einseitig verbissen dämonisiert wird, ohne Hintergründe zu sehen. Oder sehen zu wollen.

Back to topic: Wildern ist das bewusste unerlaubte Töten von Tieren. Anders als zu Zeiten des Wildschützen Jennerwein und davor geschieht das heute nicht mehr aus Hunger, sondern schierer Profitgier des Menschen oder aus schierem Hass und Vernichtungswillen.

Oder, wie neulich erfahren: Wütender Landwirt erschlägt Biber. U.s.w.

Oder, das was regelmässig mit den Luchsen und sogar mit Uhus hierzulande geschieht.
wolfsam
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Re: Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Beitrag von wolfsam »

Stimm ich voll zu!!!! Auch hier vergreifen sich Neu(!)-Anwohner eines Knicks am selbigen, weil er den Blick auf das in der Regel Mais bestellte Feld verhindert. :x Obwohl der Knick öffentliches (Gemeinde-)Land ist und zweitens die Beseitigung oder Schädigung eine Straftat ist, interessiert es hier niemanden. Im Gegenteil macht es auch noch Schule! :evil: Und genau dieser Mensch nagelt(!) dann an die wenigen verbliebenen Bäume (Überständer) Nistkästen und säubert sie fein säuberlich im Winter. Wie verlogen ist doch der Mensch. :evil:
Grauer Wolf

Re: Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Beitrag von Grauer Wolf »

wolfsam hat geschrieben:Stimm ich voll zu!!!! Auch hier vergreifen sich Neu(!)-Anwohner eines Knicks am selbigen, weil er den Blick auf das in der Regel Mais bestellte Feld verhindert. :x ...
Muß ich jetzt nicht verstehen oder? Der Anblick einer solchen Hecke ist doch alleweil schöner als der auf eine Maiswüste... Und obendrein findet man dort z.B. Brombeeren und Schlehen... :pleased:
zaino
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Re: Wilderer sind in deutschen Wäldern auf dem Vormarsch

Beitrag von zaino »

Richtig, die "Knicks" oder Hecken oder wie auch immer man sie nennt, wurden in alten Zeiten bewusst stehen gelassen - waren schließlich "Windbrecher", die vor Sturm und Auswaschung schützten. Schlehen, Brombeeren, Hollunder u.s.w. , evt. später Ahorn, oder je nach Lage, Weiden oder sonstige Büsche und Bäumchen siedeln sich an. Rebhuhn, Fasan oder Hase flüchten hinein - der Greifvogel oder die Krähe sitzen vielleicht oben im Geäst, aber drin jagen können sie nicht. Im Winter bietet das Teil Nahrung, Kälte- und Nässeschutz: Kurz, es ist ein fabelhaftes Mini-Biotop.
In meiner Heimatgegend wurde das alles radikal abgeholzt - nachgepflanzt wurden Buchenreihen... die die Funktion der alten Hecken - langgezogen entlang der Wege oder auf kleinen Brachflächen - schlicht nicht erfüllen können. Sie wachsen langsam und sind hinterher schön luftdurchlässig. Deckung bieten sie keine.
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