Wer sollte einen verletzten Wolf erlösen dürfen?

Über freilebende Wölfe in Deutschland.

Wer sollte einen verletzten Wolf erlösen dürfen?

nur Veterinär
6
26%
Polizist (und Veterinär)
7
30%
Jäger (und Veterinär)
1
4%
Polizist und Jäger (und Veterinär)
8
35%
jeder, der als erstes vor Ort ist
1
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 23

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SammysHP
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Wer sollte einen verletzten Wolf erlösen dürfen?

Beitrag von SammysHP »

Die folgenden Beiträge wurden aus diesem Thema verschoben: Wolf überfahren


Das ist ein bürokratischer Prozess und der braucht nunmal Zeit. Dennoch halte ich es für sinnvoll, solche "Vorgänge" zu über mehrere Instanzen zu regeln, um Willkür entgegenzuwirken.

Probleme, die es hier gab und die verbessert werden müssen: Die Kommunikation. Ein Anruf bei der Polizei muss umgehend einen Amtsveterinär und einen ortsnahen Tierarzt mit einer Art Bereitschaftsdienst informieren. Der Tierarzt sollte innerhalb weniger Minuten vor Ort sein und umgehend den Amtsveterinären informieren, der dann das OK für weitere Aktionen gibt. Das hat hier scheinbar nicht funktioniert.

PS: Hatte deinen Beitrag in diesen Thread verschoben. Bei der Forenstruktur muss ich mir nochmal Gedanken machen.
Lutra
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Re: Wolf überfahren

Beitrag von Lutra »

Das müsste schon bald mal geregelt werden. In einem Fall hat ja der Polizist gehandelt und das find ich richtig. Wenn die Polizei eine konkrete Anweisung hätte, wie sie sich bei verletzten geschützten Tieren verhalten soll, wäre die ganze Aufregung hinfällig.
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SammysHP
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Re: Wolf überfahren

Beitrag von SammysHP »

Das Problem ist folgendes: Ist ein Polizist weder Jäger noch Tierarzt, kann er den Zustand nicht objektiv beurteilen. Eventuell hat das Tier nur einen Schock durch Blutverlust und einen einfachen Knochenbruch, würde wieder gesund werden. Da das Tier offensichtlich einen schlechten Eindruck macht, erlöst er es. Deswegen muss zumindest ein Tierarzt ein Auge darauf werden, Tierärzte gibt es wie Sand am Meer, da sollte es nicht schwer sein, einen regionalen herbei zu rufen.
LarsD

Re: Wolf überfahren

Beitrag von LarsD »

SammysHP hat geschrieben:Das Problem ist folgendes: Ist ein Polizist weder Jäger noch Tierarzt, kann er den Zustand nicht objektiv beurteilen. Eventuell hat das Tier nur einen Schock durch Blutverlust und einen einfachen Knochenbruch, würde wieder gesund werden. Da das Tier offensichtlich einen schlechten Eindruck macht, erlöst er es. Deswegen muss zumindest ein Tierarzt ein Auge darauf werden, Tierärzte gibt es wie Sand am Meer, da sollte es nicht schwer sein, einen regionalen herbei zu rufen.
Mal ganzehrlich: Wenn sich nach einem Unfall ein verletzter Wolf nach einer halben Stunde nicht aus eigener Kraft aus dem Staub macht, braucht man wirklich noch einen Tierarzt? Wozu? Hat ein Wolf denn wirklich Chancen, wenn er wegen der Schwere seiner Verletzungen in menschliche Obhut muss? Warum nicht verbindlich festlegen, dass Polizisten nach einem Unfall einen schwer verletzten Wolf mit der Dienstwaffe töten sollen (!), wenn dieser nicht innerhalb einer halben Stunde nach dem Unfall aus eigener Kraft flüchtet? Eine solche Festlegung würde Rechtsicherheit für die Beamten schaffen und betroffenen Wölfen völlig unnötiges Leid ersparen.

Viele Grüße

Lars
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Re: Wolf überfahren

Beitrag von SammysHP »

Dann aber bitte für jeden. Was ist, wenn die Polizei nicht kommt oder man keinen Handyempfang hat? Sollte man dann auch selbst "Hand anlegen" dürfen?

Ist halt eine Sache zwischen rechtlicher Sicherheit und Moral. Entweder sorgt man dafür, dass der Wolf unter strengen Rahmenbedingungen geschützt wird oder man weicht das auf und handelt nur noch auf der Moral heraus. Letzteres würde philosophisch wahrscheinlich ziemlich ausarten, nicht mein Ding, daher lasse ich das mal lieber sein. :D
LarsD

Re: Wolf überfahren

Beitrag von LarsD »

Hältst Du es für angebracht, das Ganze in der Weise zu zerreden oder war es einfach nur schon arg spät? Was spricht abgesehen von der momentanen Rechtslage denn objektiv dagegen, dass ein Polizist unter den bereits geschilderten Bedingungen (Wolf zieht sich auch nach einer halben Stunde nicht von allein zurück) die Dienstwaffe zieht und dem Leiden des Tieres ein Ende bereitet? Ich habe ganz bewusst nicht davon geschrieben, dass diese Regelung auch auf andere Leute ausgeweitet werden soll. - Wozu sollte das gut sein? Ist Dir ein Fall bekannt, bei dem ein Wolf verletzt am Unfallort lag und die Polizei nicht kam? Bislang waren es Wolfsexperten und Tierärzte, auf deren Erscheinen oft viele Stunden gewartet werden musste.

Viele Grüße

Lars
Lutra
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Re: Wolf überfahren

Beitrag von Lutra »

Ich bin da auch der Meinung von Lars. Ein wenig pragmatisch sollte man in der Sache schon vorgehen, natürlich mit klarer Dienstanweisung, damit der arme Streifenpolizist nicht dumm da steht.
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Re: Wolf überfahren

Beitrag von SammysHP »

Wenn ich irgendwo einen Wolf bereits liegen sehe. Selbst ein Ende bereiten oder eine halbe Stunde auf die Polizei warten? Ein Polizist kann die Situation auch nicht besser einschätzen als ich. Vielleicht sollte man viel eher Jäger dazu bemächtigen, der viel mehr Ahnung von der Sache hat? Ach nein, der Punkt wurde ja schon woanders ausführlich diskutiert.

Solange wir jeden einzelnen Wolf schützen wollen, uns freuen, wenn ein Wurf ein wenig größer ausgefallen ist oder dass ein Wolf ein Stück weiter gewandert ist, dann sollten wir die Entscheidung über das Ende eines Wolfs auch ausgebildeten Menschen (Veterinären) überlassen und nicht jedem, der gerade zur Stelle ist.

PS: Habe eine Umfrage hinzugefügt.
Hajo
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Re: Wer sollte einen verletzten Wolf erlösen dürfen?

Beitrag von Hajo »

ein problem dürfte es auch sein, einen tierarzt schnell an die unfallstelle zu bekommen.
ich erlebe es häufig in berlin, ein verletztes tier ohne besitzer behandeln zu lassen.
die meisten ta winken ab weil sie befürchten kein geld zu bekommen, ist leider so.
ich bin selbst schon mit einen nef ( für menschen ) zu einem eingeklemmten hund gefahren weil sich kein arzt finden lies.
traurig aber wahr.
gruß
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SammysHP
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Re: Wer sollte einen verletzten Wolf erlösen dürfen?

Beitrag von SammysHP »

Tja, es gibt solche und es gibt solche Tierärzte, traurig, leider. Es müssten Tierärzte bei der Polizei gemeldet werden, die genau für solche Fälle eingesetzt werden können, inklusive Aktionsradius und zeitlicher Verfügbarkeit. Wenn ein Anruf bei der Polizei eingeht, kann diese sofort einen Tierarzt (der auch will) kontaktieren. Für Menschen gibt es solche Aktionsketten schon seit Ewigkeiten, warum nicht auch für Tiere?
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