Wolf in NRW

Nordrhein-Westfalen , Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland
Lutra
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von Lutra »

Grauer Wolf hat geschrieben:Wobei's eigentlich nicht um Paragraphen geht.
Natürlich nicht.
Aber da es nun mal ein ausgebildeter und geprüfter Wildtierexperte praktiziert hat, konnte ich mir diesen Hinweis nicht verkneifen... 8-)
Redux

Re: Wolf in NRW

Beitrag von Redux »

Nun ob vergrämen, vergrätzen, verscheuchen oder was auch immer dürfte etymologisch und semantisch dicht bei einander liegen. Daß da keine Viecher zu sehen waren weiß ich auch. Die Frage war auch eher eine generelle. Macht es keinen Sinn den Wölfen beizubringen, daß Menschen Ärger machen und weh tun ?
holsteiner in nrw
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von holsteiner in nrw »

Der Graue sollte mal 20 Kilometer östlich ziehen, dann ist er im Paradies angekommen.

siehe hier: http://bit.ly/1VrqNlR

Der klassische Aufenthaltsort der Wölfe in Deutschland, genannt Truppenübungsplatz. Die Senne ist ein toller Flecken Natur mit einem mehr als nur reichlich gedeckten Tisch.
Grauer Wolf

Re: Wolf in NRW

Beitrag von Grauer Wolf »

Redux hat geschrieben:Nun ob vergrämen, vergrätzen, verscheuchen oder was auch immer dürfte etymologisch und semantisch dicht bei einander liegen. Daß da keine Viecher zu sehen waren weiß ich auch. Die Frage war auch eher eine generelle. Macht es keinen Sinn den Wölfen beizubringen, daß Menschen Ärger machen und weh tun ?
Glaubst du ernsthaft, ich würde, wenn ich einem Wolf oder gar einer Familie begegne (ich hoffe, daß das hier in absehbarer Zeit der Fall ist), auch nur daran denken, ihm oder ihnen weh tun zu wollen? Mich schaudert's bei einem solchen Gedankengut. Daran kann auch nur der "Weiße Mann" denken. Nota bene: Ich lebe nicht in europäischer Tradition, für mich sind Wölfe Schwestern und Brüder im Fell, die verletzt man nicht! :x
Manchmal frage ich mich, ob ich hier noch richtig bin... :(

Gruß
Wolf
Redux

Re: Wolf in NRW

Beitrag von Redux »

Ging bzw. geht mir dabei auch nicht um Sadismus, sondern darum, daß ich mir die folgenden Diskussionen sehr gut vorstellen kann. Ich persönlich habe weder Schafe, noch Hund, noch Angst vor einem Wolf. Nur wäre es vielleicht auf lange Sicht auch gerade für die Wölfe gesünder sich großräumig aus dem Weg zu gehen. Ob du und ich und eine handvoll andere ohne Probleme mit Wölfen klarkommen oder das eigentlich die die meisten anderen auch können müssten steht auf einem anderen Blatt
Grauer Wolf

Re: Wolf in NRW

Beitrag von Grauer Wolf »

Redux hat geschrieben:...Ob du und ich und eine handvoll andere ohne Probleme mit Wölfen klarkommen oder das eigentlich die die meisten anderen auch können müssten steht auf einem anderen Blatt
Dann sollen sie es verdammt noch mal lernen oder, exakter ausgedrückt, sie sollten sich daran erinnern!
Ich rufe gerne noch mal dieses Zitat in Erinnerung:

"If you talk to the animals they will talk with you and you will know each other.
If you do not talk to them you will not know them, and what you do not know you will fear.
What one fears one destroys."


Dan George/Geswanouth Slahoot (1899-1981)
Chief of the Tsleil-Waututh Nation (Coast Salish), British Columbia

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Gruß
Wolf
Lämmchen
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von Lämmchen »

Grauer Wolf hat geschrieben: Dann sollen sie es verdammt noch mal lernen
Die Geschichte lehrt, dass es unmöglich ist, jedem einzelnen Menschen eines Volkes gleiche Verhaltensweisen anzugewöhnen.
In pluralistischen Gesellschaften ist das ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit.

Gutes Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch kann auf Dauer nur gelingen, wenn der Wolf den Menschen und seine Siedlungen meidet.
Die wenigsten Europäer betrachten den Wolf als "Bruder", sie akzeptieren ihn, so lange er ihnen nicht zu nahe auf Tuchfühlung kommt und sie in ihren Lebensgewohnheiten behindert.
Man sollte nie vergessen, dass der Wolf ein großes Raubtier ist und ihn nicht mit "brüderlichen" Gefühlen all zu sehr verniedlichen.

Geschichtliche Entwicklungen kann man auch nicht umkehren, nicht rückwärts gehen, man kann nicht einmal daraus lernen, das erleben wir z.Z. ständig.
Jede Entwicklungsstufe der Menschheit hat ihren Reiz, für die einen mehr, die anderen weniger. Der Ruf "zurück zur Natur" ist schon einmal gescheitert und brachte nur Elend.
wolfsam
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Re: Wolf in NRW

Beitrag von wolfsam »

@Lämmchen: Die "brüderlichen" Gefühle sind bei Grauer Wolf nicht in Richtung "verniedlichen" zu verstehen. Wenn ich ihn richtig verstehe, meint er im Geiste verwandt - und das ist ein himmelweiter Unterschied! Auch wenn ich noch nicht so weit bin, bin ich doch auf de3m Weg :)
Wenn die Entwicklungsstufe heißt Natur zerstören, alles zupflastern und sich mit künstlich hergestellten "Nahrungsmitteln" zu ernähren, dann frag ich mich, was das für eine "Entwicklungsstufe" ist. Denn Natur zerstören heißt seine eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören - es sei denn, ich fühle mich in einem Käfig mit kiünstlich hergestellter Luft wohl. Dann ist tatsächlich das künstliche "Nahrungsmittel" nur logisch.
Für mich ist das eine Art Degeneration - kein Fortschritt, schon gar nicht Evolution.
Heute Morgen war ich wieder mit meinen Hunden spazieren. Kaum Vogelgesang, kaum Insekten. Es war uns schon im letzten Jahr sehr negativ aufgefallen. Es fehlt etwas. Aber der Bauer "düngt", besser überdüngt seine Felder weiterhin mit seiner Gülle und spritzt massenweise, so mein Eindruck, Pestizide. Entwicklungsstufe? Welche? Ich behaupte, dass es da einen direkten Zusammenhang gibt. :( Und dann wundern wir uns noch über zunehmende Allergien etc. .....
In dieser "Landschaft" sucht und findet tatsächlich der Wolf noch seinen Lebensraum. Wir sollten ihm dankbar sein, dass er uns dazu zwingt, über unsere Lebensweise nachzudenken und dann - hoffentlich - umzusteuern. Manche lernen es schneller, andere langsamer, wiederum andere gar nicht. Wollen wir uns von diesen aufzwingen lassen, wie wir zu leben haben? In welcher Umgebung wir leben wollen? Es wird Zeit, dass es noch viel mehr solcher Petitionen gibt, wie sie Jan erfolgreich zugezogen hat. Um die Bevölkerung wach zu machen, um sie vor einer Sackgasse zu bewahren. Dann können wir uns auch die Ausgaben für das Suchen einer zweiten Erde sparen, auf der die Menschheit ihr kommendes "Zuhause" finden soll, kann oder auch muss, weil unsere Mutter Erde von uns Menschen erfolgreich zerstört wurde. Entwicklungsstufe, Lämmchen?
Grauer Wolf

Re: Wolf in NRW

Beitrag von Grauer Wolf »

Lämmchen hat geschrieben:Die Geschichte lehrt, dass es unmöglich ist, jedem einzelnen Menschen eines Volkes gleiche Verhaltensweisen anzugewöhnen.
In pluralistischen Gesellschaften ist das ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit.
Vor allen Dingen in einer Gesellschaft, in der nur Geld zählt, nur persönliche Bereicherung.
Lämmchen hat geschrieben:Gutes Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch kann auf Dauer nur gelingen, wenn der Wolf den Menschen und seine Siedlungen meidet.
Warum? Weil der Mensch nur "mein... mein... mein..." kennt. Wenn hier eines Tages der Wolf durchs Dorf laufen sollte, würde ich höchstens mal interessiert schauen... Du sagst, der Wolf soll den Menschen und seine Siedlungen meiden. In anderen Ländern wird das auch für anderes Wildlife gefordert. Nur, wo sollen die Tiere noch hin, wenn sich der Mensch weiter so explosiv vermehrt und überall breitmacht bis in die letzten Refugien? In den Zoo, geöffnet von morgens 8 bis abend um 8, Dienstags Ruhetag? Das ist in der Quintessenz das, was Menschen wie Du fordern!
Lämmchen hat geschrieben:Die wenigsten Europäer betrachten den Wolf als "Bruder", sie akzeptieren ihn, so lange er ihnen nicht zu nahe auf Tuchfühlung kommt und sie in ihren Lebensgewohnheiten behindert.
Eine ganze Reihe Europäer fühlt sich doch schon behindert, wenn der Wolf im gleichen Bereich lebt, selbst wenn sie nie einen zu Gesicht bekommen (der Wolf sieht, wird aber nicht gesehen! 8-) ).
Wie war noch das Gejammere: Jogger gefährdet, Pilzsucher nur noch mit großem Messer unterwegs, Kinder kann man nicht mehr rauslassen, Riesengezeter und lächerliche Panikreaktionen, wenn über 5 Stunden nach Schluß ein Grauer mal an dem Gelände vorbeistreift, wo tagsüber ein Waldkindergarten den Wald unsicher macht? Leute, die sich bald einsch*****, wenn sie ein Wolf, dem sie zufällig begegnen, man anguckt und sie, expressis verbis, "seinen Blick nicht ertragen können"? Wie jämmerlich ist denn das? Aber klar, daß manche sich unter dem Blick eines Wolfes unwohl fühlen. Man sagt, seine Augen blicken bis in den hintersten Winkel der Seele, und viele ertragen das eben nicht. Rotkäppchen at it's best...
Mannomann, das gefährlichste im Wald sind die Pilze. Man kann sich dran vergiften oder drauf ausrutschen und sich die Haxen brechen... :lol:
Lämmchen hat geschrieben:Man sollte nie vergessen, dass der Wolf ein großes Raubtier ist und ihn nicht mit "brüderlichen" Gefühlen all zu sehr verniedlichen.
Ich verniedliche gar nichts. Deswegen sind Wölfe trotzdem meine Schwestern und Brüder im Fell. Das hat Hintergründe, die außer noch traditionell lebenden Natives, egal ob in Nordamerika oder Sibirien, kaum jemand versteht, und die ich hier auch nicht erklären werde...
Lämmchen hat geschrieben:Geschichtliche Entwicklungen kann man auch nicht umkehren, nicht rückwärts gehen, man kann nicht einmal daraus lernen, das erleben wir z.Z. ständig.
Jede Entwicklungsstufe der Menschheit hat ihren Reiz, für die einen mehr, die anderen weniger. Der Ruf "zurück zur Natur" ist schon einmal gescheitert und brachte nur Elend.
Was ist denn das für ein Schwachsinn? Es gibt immer wieder Menschen, die diesen Ruf hören und ihm folgen. Die derzeitige Entwicklungsstufe der Menschheit? Daran sehe ich nichts besonders positives. Ich sehe eine unkontrollierte, explosive Vermehrung, in deren Folge ungeheuerliche Zerstörungen angerichtet werden,verbrannte Erde hinterlassen wird, und die Fähigkeit Computer und Rakteten zu bauen sagt nichts über geistige Reife aus!

@ wolfsam
Guter Beitrag!

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: Wolf in NRW

Beitrag von Grauer Wolf »

wolfsam hat geschrieben:...Dann können wir uns auch die Ausgaben für das Suchen einer zweiten Erde sparen, auf der die Menschheit ihr kommendes "Zuhause" finden soll, kann oder auch muss, weil unsere Mutter Erde von uns Menschen erfolgreich zerstört wurde. Entwicklungsstufe, Lämmchen?
Ein beliebtes Thema der Science Fiction, in ein paar hundert Jahren möglicherweise Realität, wenn sich die Menschen bis dahin nicht selber eliminiert hat.
Aber ich hoffe, daß die Menschheit niemals die Fähigkeit erlangt, ihre Nase über die Grenzen unseres Sonnensystems hinauszustecken. Eine zweite Erde? Die Menschen würden über diese genauso herfallen wie über die erste, sie genauso zerstören, das einheimische Leben ausbeuten und/oder vernichten, genauso, wie sie es machten, als sie vor einigen hundert Jahren andere Kontinente überfielen und reihenweise Genozid begangen, an der Tierwelt ebenso wie an den indigenen Völkern...
Nein, die Menschheit soll mal schön auf "ihrem" Planeten bleiben und die Suppe auslöffeln, die sie sich eingebrockt hat. Entweder sie kriegt die Kurve oder sie stirbt eben zusammen mit der Natur, die sie systematisch zerstört. Leid tun mir dabei nur all die Lebewesen, die mit in den Abgrund gerissen werden, u.a. eben auch der Wolf!

Gruß
Wolf
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