Ende artgerechter Haltung

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Ulrike
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Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Ulrike »

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So wie es aussieht, ist es für die Weidetierhalter ein aussichtsloser Kampf.

Sie werden die Weidetierhaltung aufgegeben müssen, artgerechte Haltung wird nicht mehr bezahlbar sein. Deiche kann man bestimmt auch mit einem Rasentraktor bearbeiten und wenn dann ein Deich irgendwann nicht mehr hält - ganz normales Lebensrisiko - wieviele Menschen werden im Straßenverkehr ---

Massentierhaltung ist davon in keiner Weise betroffen und wird weiter expandieren. Schafffleisch aus Neuseeland bietet sich an, da wird das Fleisch dann um die halbe Welt geschickt, ist doch egal.

Die Landschaft wird ein Urwald werden, welch eine tolle Aussicht, aber so will es wohl die Mehrheit der Bevölkerung haben.

Na dann, das schaffen wir doch.
Grauer Wolf

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Grauer Wolf »

Ulrike hat geschrieben:Die Landschaft wird ein Urwald werden,...
Also, da bin ich dabei! :pleased: :pleased: :pleased:
holsteiner in nrw
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von holsteiner in nrw »

Ulrike,

niemand wird die Weidehaltung aufgeben müssen, wenn der Verbraucher entsprechend reagiert. Denn aus dem gegenteiligen Verhalten, das du schilderst wird ein Schuh. Unterstützung der kleinbäuerlichen Weidehaltung durch Kauf der Produkte. Dann ist auch der Herdenschutz kein Problem der Finanzierung.
Lutra
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Lutra »

Ulrike hat geschrieben:So wie es aussieht, ist es für die Weidetierhalter ein aussichtsloser Kampf.

Sie werden die Weidetierhaltung aufgegeben müssen, artgerechte Haltung wird nicht mehr bezahlbar sein. Deiche kann man bestimmt auch mit einem Rasentraktor bearbeiten und wenn dann ein Deich irgendwann nicht mehr hält - ganz normales Lebensrisiko - wieviele Menschen werden im Straßenverkehr ---

Massentierhaltung ist davon in keiner Weise betroffen und wird weiter expandieren. Schafffleisch aus Neuseeland bietet sich an, da wird das Fleisch dann um die halbe Welt geschickt, ist doch egal.

Die Landschaft wird ein Urwald werden, welch eine tolle Aussicht, aber so will es wohl die Mehrheit der Bevölkerung haben.

Na dann, das schaffen wir doch.
Na, mach mal halblang. Ihr habt da in Niedersachsen die Wölfe mal gerade erst seit kurzer Zeit und Du siehst schon den Untergang des Abendlandes. Traust Du dem intelligentesten Säugetier gar nichts zu? Es wird wohl noch hinzubekommen sein die Schafe zu schützen. Das ist eine der ältesten Kulturaufgaben, die des Hirten. Heute kommen da noch die neuen technischen Möglichkeiten.
Der Rückgang der Weidewirtschaft in unseren Breiten hat doch ganz andere Gründe als den Wolf.
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von SammysHP »

Artgerechte Haltung funktioniert bei uns in der Heide wunderbar. Die Heidschnucken laufen tagsüber in einer großen Herde durch die Heide und sind nachts im Stall. Und das mitten im Wolfsgebiet. Klar gibt es ab und zu Verluste, aber keine, die zur Aufgabe des Betriebs führen.

Ebenso auf Deichen. Ich hatte ja schonmal von den Deichen in Dahme an der Ostsee geschrieben. Dort werden zwar Rinder gehalten, aber der Zaun ist schon ein teures Modell. Meist reicht es aber schon, wenn man ein Euronetz hat und dieses regelmäßig weiter stellt. Dazu noch einen Herdenschutzhund und die Tiere sind sicher. Habe ich so schon an der Elbe gesehen.

Wirklich betroffen sind eigentlich nur private Halter bzw. Züchter mit wenigen Tieren, die sowieso ständig Verluste mit ihren Tieren machen (wenn sie das Geld nicht über die Zucht einnehmen). Denn ich bezweifle, dass sich 5 Schafe eigenständig finanzieren können.

Massentierhaltung kenne ich im Zusammenhang mit Geflügel. Für dieses war der Fuchs aber schon immer eine Gefahr, sodass der Wolf nicht viel an der Situation ändern sollte.
Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

Es gibt jetzt schon kaum jemand einen Cent mehr aus, für Fleisch aus artgerechter Haltung. Das ist so und wird sich auch bestimmt nicht ändern, wenn dieses Fleisch noch deutlich teurer wird, weil hohe Kosten für die entsprechenden Sicherungsmaßnahmen dazu kommen. Also wird die Art der Haltung eingestellt - weil sie kostenmäßig nicht mehr tragbar ist.

Außerdem und das darf man nicht vergessen, selbst wenn man Tiere hält, die z.T. irgendwann zur Schlachtung bestimmt sind, ist es ein extremer Stress für diese Leute, jeden Morgen aufs neue die Frage "Ist heute Nacht was passiert?"

Hobbyhalter werden sich das sowieso nicht lange antun, wenn ihre "Familienmitglieder" dran glauben müssen. Somit entstehen immer mehr Flächen, z.T. sind sie klein, aber was macht man damit? Einfach wachsen lassen, ist es nicht, das hat sich schon erwiesen.

Es ist ja keine Frage, natürlich kann man Zäune bauen, über die kein Wolf kommt, aber das ist ja nicht das alleinige Problem. Solche Zäune sind auch für viele andere Tiere nicht mehr durchgängig, so wie es heute bei den herkömmlichen Zäunen noch möglich ist, mal abgesehen von den örtlichen Baugenehmigungen vor allem im Außenbereich.

Behirtung ist kostenmäßig unrealistisch, es sei denn man entdeckt hier eine Marktlücke. Ich würde das ja versuchen, es gibt so unendlich viele unsinnige Seminare, da würde ich mir was einfallen lassen und für viel Geld irgendwelche "Hütehelden" anlernen - das muss dann aber richtig teuer sein. Man muss nur die richtige Philosophie darum stricken.

Natürlich wünsche ich "Grauer Wolf" seinen Urwald und die Begegnung mit den Wölfen, die er so liebt. Irgendwie kann ich das ja nachvollziehen, aber es gibt hat immer 2 Seiten.
Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

@sammy

Massentierhaltung

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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von SammysHP »

Hast du schon mal von einem gerissenen Schwein in Deutschland gehört? Bullen… bislang ein paar Kälber, das kann man an einer Hand abzählen. Ausgewachsene Rinder dürften verschont bleiben und Kälber auch, solange erwachsene Tiere drauf aufpassen. Puten und Hühner: siehe Fuchs.

Fahr mal bei uns in die Heide und schau dir an, wie das mit dem Hirten funktioniert.
Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

Sammy,
Massentierhaltung spielt sich nicht für den Verbraucher sichtbar ab.
Natürlich gibt es keine Risse bei Massentierhaltung - die leben in Bunkern.
Lutra
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Lutra »

Ulrike hat geschrieben:Es gibt jetzt schon kaum jemand einen Cent mehr aus, für Fleisch aus artgerechter Haltung.
Ulrike, da hast Du keine Ahnung. Von den Angus-Rindern unseres ortsansässigen Landwirtes wirst Du schwer was abbekommen ohne Vorbestellung und nicht zum Preis wie an der Fleischtheke vom Supermarkt.
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