Wölfe in Bayern

Baden-Württemberg, Bayern
zaino
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von zaino »

Almen: Ich wundere mich seit bald 20 Jahren, warum so viele Almen aufgelassen werden, verbuschen, warum der "Almabtrieb" nur noch 1x durchs Dorf geht für die Touris aus Holland und Japan, und warum wenn, dann nur noch Jungvieh aufgetrieben wird, das keine Arbeit macht, oder Rösser, nix, was man melken muss. Zumindest in den mir bekannten Gebieten.

Schafe sind in der Tat ein Problem: Sie sehen nachts schlecht und sie sind nicht als die Einsteins im Tierreich bekannt. Weswegen oft Ziegen mitlaufen, die sind cleverer.

Früher wurden Herden behirtet und betreut - darauf hat heute offenbar niemand mehr Zeit oder Lust, es bringt nix für die Altersversorgung, es wäre auch eher eine Philosophie als ein Job. Ok, verständlich, irgendwie. Trotzdem sollte halt über Schutz nachgedacht werden. Es gibt ja nicht nur die Wölfe, die Ausfälle verursachen können. Das Auflassen der Almen hat schon sehr sehr lange VOR dem Aufkreuzen des ersten Wolfs angefangen. Dem das jetzt in die Pfoten zu schieben, ist eine knallharte Lüge und blöde Ausrede, sorry.

In den Abruzzen z. B. ist noch wesentlich mehr Almwirtschaft als im süddeutschen Bereich. Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde. Die "Großen" laufen allein, die gelten als wehrhaft, und wenn eins verunfallt, wirds halt "zweitverwertet". Die Schafherden sind z. T. unbehirtet, aber die großen weißen Schutzhunde laufen in Grüppchen mit. Aus gutem Grund.

Naja, wenn so viele den Wolf so hassen und nicht haben wollen, werden sie ihn, legal oder nicht, einfach legitimieren. Genauso gnadenlos, wie das auch mit harmlosen und "nützlichen" Tierarten geschieht, weil der Mensch meint, sich alles passend machen zu müssen.
Redux

Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Redux »

Wie immer nichts als Hetze vom Propagandabär. Man ist weder für die Befindlichkeiten des Bauern zuständig, wenn dieser seine Viecher heraustreibt noch dafür ob dieser versteht wie Herdenschutz funktioniert. Hauptsache er stellt seinen Zaun auch auf und kauft einen Herdenschutzhund. Wenn dieser alles besser zu wissen glaubt und seine Tiere nicht richtig schützt kann da kein Wolf der Welt was für. Rumänien zeigt im Übrigen sehr gut wie Almwirtschaft mit Wolf und sogar Bär funktioniert. Bulgarien auch. Im Übrigen empfehle ich auch mal einen Blick auf die Landkarte. Bayern als solches mit den Alpen gleichzusetzen ist ähnlich intelligent wie seinen Zaun nicht aufzustellen oder keinen Herdenschutzhund anzuschaffen.
zaino
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von zaino »

Fakt ist bei sehr vielen kommerziellen Tierhalten einfach: Sie zetern, sobald ihnen auch nur die kleinste Veränderung eingefahrener Abläufe zugemutet wird. Immer. Bei allem. Selbst wenns Subventionen gibt, die man nachher abgreifen kann. Wenn die Mitarbeiter jedes Unternehmens bei jeder neuen Lampe, jedem neuen PC-Programm, jeder Weiterbildung, jeder neuen Regelung im Haus, jedem neuen Produkt etc. etc. solchen Widerstand mobilisieren würden, läge unsere Wirtschaft komplett am Boden, weil unproduktiv geworden.

Nein, man muss nicht jeden Sch** mitmachen, Zivilcourage und Kritik sind notwendig und wichtig.
Das unterscheidet sich aber heftig vom permanenten, destruktiven Verweigern selbst von Denkvorgängen...
Erklärbär
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Erklärbär »

Ach wie schön, dass Ihr alles von Euerm Balkon so gut beobachten könnt. Ihr habt's wirklich Ahnung von allem.

Zum Glück gibt es noch Leute, die sich mal tiefere Gedanken machen und nicht alles nur so oberflächlich und zynisch kommentieren.
Will you walk out of the air, my lord?
Redux

Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Redux »

Tiefere Gedanken ?
TheOnikra

Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von TheOnikra »

Das Zäune ohne Strom weit aus uneffektiver sind sollte eigentlich bekannt sein. So kann das ja nicht funktionieren. Hinzu kommt noch das Zäune generell bei Schrägen nicht so der Renner sind. Hier für bieten sich nun mal eher Herdenschutzhunde an. Große Herden und Flächen sprechen für ein gutes Kosten-Nutzenverhältnis. Alles eine Frage der richtigen Kombination.

@Erklärbär tiefere Gedanken? Der Artikel spricht nur obsolete Dinge an. Warum mit etwas beschäftigen was schon längst besser geht.
zaino
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von zaino »

Erklärbär hat geschrieben: 5. Jun 2018, 11:51 Ach wie schön, dass Ihr alles von Euerm Balkon so gut beobachten könnt. Ihr habt's wirklich Ahnung von allem.

Zum Glück gibt es noch Leute, die sich mal tiefere Gedanken machen und nicht alles nur so oberflächlich und zynisch kommentieren.
Was soll denn jetzt DIE Attacke? Besteht da zufällig ein Zusammenhang damit, dass ich nicht Deiner Meinung bin?
Lutra
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Lutra »

Erklärbär hat geschrieben: 5. Jun 2018, 11:51 Ach wie schön, dass Ihr alles von Euerm Balkon so gut beobachten könnt. Ihr habt's wirklich Ahnung von allem.

Zum Glück gibt es noch Leute, die sich mal tiefere Gedanken machen und nicht alles nur so oberflächlich und zynisch kommentieren.
Manch einer ergoogelt sich auch was auf seinem Balkon und nimmt dann alles, was er findet und was in seinen Kram passt, für bare Münze. Er nennt das dann "sich tiefere Gedanken machen"...
Erklärbär
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Erklärbär »

Mit tiefere Gedanken meinte ich Foristen hier, die nicht in Wildwestmanier mal eben aus der Hüfte schiessen, wie z.B. Redux. Du kannst Dich gerne auch dazuzählen.
Will you walk out of the air, my lord?
Lutra
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Lutra »

Lieber Erklärbär, das allseits beliebte Balkonbiologenargument ist doch nicht etwa genau so ein "Schuß aus der Hüfte"? Wenn man sich "tiefere Gedanken" z.B. über die Probleme der Almwirtschaft macht, kommt man darauf, dass da nicht der Wolf das Hauptproblem ist, genau so wie beim Rückgang der Weidewirtschaft allgemein in Deutschland. Zaino ist da näher dran, nicht nur googlemäßig vom "Balkon" aus, und hat die echten Probleme gut umrissen.
Vergleiche es mal mit den Karpaten in Rumänien. Dort gibt es schon immer hohe Wolfsbestände, auch Bären, aber eben genau so wesentlich mehr Weidetiere als hier bei uns. Dabei sind allerdings heute wie früher Hirten, die die Herden hüten und schützen. Dort geht das noch, weil es den Leuten allgemein nicht so gut geht und Hirte noch ein auskömmlicher Beruf ist. Uns geht es hier eben besser (zu gut?), die Schäfereien finden keine Nachfolger und können sich keine Beschäftigten leisten usw.. Der Wolf ist dann eventuell noch der "Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt", wie es vor kurzem mal jemand ausgedrückt hat, aber keinesfalls die Ursache für die Probleme, wie es uns einige aus privaten Hobby-Interessen heraus weismachen wollen.
Mit "tiefere Gedanken machen" ist es heute eben nicht mehr so weit her. Was zählt, sind schnelle Sensationsmeldungen und möglichst lautstarke Geschwätzigkeit.
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