Wölfe in Bayern

Baden-Württemberg, Bayern
harris
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von harris »

zaino hat geschrieben: 5. Jun 2018, 09:14 Almen: Ich wundere mich seit bald 20 Jahren, warum so viele Almen aufgelassen werden, verbuschen, warum der "Almabtrieb" nur noch 1x durchs Dorf geht für die Touris aus Holland und Japan, und warum wenn, dann nur noch Jungvieh aufgetrieben wird, das keine Arbeit macht, oder Rösser, nix, was man melken muss. Zumindest in den mir bekannten Gebieten.
Kannst ja mal ne Woch auf einer echten Alm arbeiten. Dann weißte was wirklich für Arbeit auf Dich wartet außer Touris...
zaino hat geschrieben: 5. Jun 2018, 09:14
Schafe sind in der Tat ein Problem: Sie sehen nachts schlecht und sie sind nicht als die Einsteins im Tierreich bekannt. Weswegen oft Ziegen mitlaufen, die sind cleverer.
Und ich dachte immer, dass die Ziegen auch Gräser und Pflazen fressen, an denen die Schafe nicht dran gehen wie z.B. Brennesseln/Diesteln usw. Und damit alles abgegrast wird werden die mitgenommen und nicht weil sie cleverer sind. Aber wenn Du das sagst, wirds schon stimmen.

Gruß Harris
Redux

Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Redux »

Also ich möchte den Job nicht machen ! Weder den noch sonst was mit Landwirtschaft, habe bei meinen Aufenthalten im Schwarzwald immer ein schlechtes Gewissen wenn ich sehe wie hart die arbeiten trotz moderner Technik ! Wenn man sich diesbezüglich aber richtig gruseln will sollte man in ein Freilichtmuseum fahren. Auf dem Hof meiner Freunde werden die Ziegen tatsächlich zur Offenhaltung der Flächen gehalten. Im übrigen sind diese auch null auf den Wolf vorbereitet und würden diesen gerne abschießen, wenn er sich denn niederließe. Das wird ein dickes Brett.
zaino
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von zaino »

Keine Frage, dass das ein Knochenjob ist, und im Aussterben begriffen. Nur sollte man das Auflassen der Almen nicht dem Wolf anlasten, der für die veränderten Strukturen in der Landwirtschaft an DER Stelle gar nichts kann.
Almwirtschaft ist ein Überbleibsel aus Nomadenzeiten und der "Transhumanz". Es bedeutete früher: Gratis Futterressourcen fürs Vieh nutzen bzw. mit dem Vieh dem Futter und dem guten Wetter folgen, damit die Menschen genug Nahrung kriegten.
Im Herbst wurde geschaut, wie viel Heu ist da, oder auch Rinde oder Laub, wie viel Vieh kriegen wir im Stall übern Winter und was schlachten wir vorher.
Nicht immer ging die Rechnung dann so auf... ein harter Überlebenskampf für alle.
Verluste durch Bär oder Wolf über den Sommer waren ungleich schlimmer für die Tierhalter.

Heute wird unser Futter etwas anders produziert...

Dass Schafe a bissl "doof" sind, sagt Dir übrigens jeder Schäfer. ;) Sozusagen Fast Food für den Wolf.
Erklärbär
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Erklärbär »

Na, geht doch! :idea:

:-P :-P :-P
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zaino
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von zaino »

WAS geht doch?

Witzig, ich hatte eine Zeit lang einen SChmied aus Frankreich am Pferd, der mir erzählte, dass er u. a. vor der Geburt seiner Kinder mehrmals mit seiner Frau auf einer Alm in der Schweiz gearbeitet hat. Alles inklusive Käseherstellung. Und er sagte, ja, viel Arbeit, aber eine tolle Erfahrung und eine fabelhafte Zeit.

In Rumänien oder Bulgarien wird die Gratis-Futterreserve in den Bergen im Sommer immer noch genutzt, weil sie wichtig ist für die Menschen da, die sind bis heute bitter arm. Komischerweise zetern die nicht, sondern handeln, bezüglich Wolf & Co. Nix mimimimi. Herdenschutz und Be-Hüten. Punkt.
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Richard M
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Richard M »

Im Allgäu wird nach Rissen von Kälbern ein Wolf als Verursacher vermutet: https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 55611.html
Bauern und Behörden haben schon die Patentlösung für ihr Problem parat: Der Wolf muss tot geschossen werden!
Das Gebiet sei zu dicht besiedelt als dass Wölfe hier leben könnten, meint die Kreisbäuerin. Mit einer Bevölkerungsdichte von 101 Menschen je km² ist der Landkreis Oberallgäu jedoch dünner besiedelt, als andere Wolfsgebiete in Deutschland.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Erklärbär
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Erklärbär »

Vergiss die Bevölkerungsdichte. Allein der LK OAL hat jährlich ca. 8,5 Mio Übernachtungen. Da sind Sommers wie Winters dermassen Touris unterwegs, da hat Isegrimm keinen Platz. Den Wolf wird das gleiche Schicksal ereilen wie dem Problembären. In Bayern herrschen Law and Order.
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Richard M
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Richard M »

Wenn´s im Landkreis Oberallgäu Rehe und Wildschweine in großer Zahl gibt, finde ich es selbstverständlich, dass dort auch ein paar Wölfe leben können. Hier was über Rehe im Oberallgäu: https://www.kreisbote.de/lokales/sontho ... 70108.html
Und über Wildschweine: https://www.all-in.de/immenstadt-sontho ... l_a2527189
Was spricht bei so einem üppigen Nahrungsangebot gegen die Rückkehr der Wölfe in ihre Heimat?
Die Touristen drängeln sich auf den Klettersteigen von Berg zu Berg. Ich denke, das stört die Wölfe wenig ;) .
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Erklärbär »

:-)
Es geht doch nicht darum, ob es die Wölfe stört.
Wenn der oder die schlau sind, ziehen die weiter in ein Gebiet, das nicht so zersiedelt ist wie OAL. Nahrungsangebot hin oder her. Das gibt es doch überall.
Die Bayern scheinen zudem etwas ängstlicher als die Sachsen. Über Risse regt man sich da vielleicht gar nicht mehr so auf, wenn nicht gerade mitten im Dorf.
Ich denke, dass es im OAL zuwenig grosse zusammenhänģende Waldgebiete gibt für Wölfe. Und da solĺen sie schliesslich bleiben.
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Richard M
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Re: Wölfe in Bayern

Beitrag von Richard M »

Oberallgäu hat das KFZ-Kennzeichen OA, nicht OAL (Ostallgäu). Aufgrund meiner Marktoberdorfer OAL-Wurzeln bin ich da sehr pingelig.
Südlich von Wertach, östlich des Grünten über Wertacher Hörnle bis zum Edelsberg gibt es relativ große zusammenhängende Waldstücke. Ich finde, das kann schon mit den Wolfsgebieten in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen mithalten :) .
Erklärbär hat geschrieben: 6. Aug 2018, 17:02 Die Bayern scheinen zudem etwas ängstlicher als die Sachsen.
Ich nicht!
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