Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
HaBe
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von HaBe »

Allein schon die Ueberschrift 'Der Presserat missbilligt meine Kolumne' in seiner Themenuebersicht sagt denke ich alles ueber Schupelius aus. :lol:
Bei den Ueberschriften in der gleichen Uebersicht kann man sich den Schwachsinn schon vorstellen den er da verzapft, damit der Wutbuerger sich 5 Minuten beim Zeitungslesen auf dem Klo solidarisch auf die Seite von wem auch immer stellen kann. So wie er auch sonst immer betroffen ist, sich betroffen fuehlt oder Schupelius oder fuer andere Doofe eben Wagner ihm weismacht, betroffen zu sein.
"Endlich spricht das mal einer aus!". Aber den Arsch hochkriegen und was aendern ist dann doch bisschen anstrengend und unpassend jetzt, wie bei den laestigen Wahlen. Vielleicht morgen, mal gucken ob das naechste Thema nicht doch mehr Aufmerksamkeit benoetigt. :lol:
Lämmchen
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Lämmchen »

HaBe hat geschrieben:
Lämmchen hat geschrieben:Und welche technischen Möglichkeiten gibt es, Wölfe von menschlichen Siedlungen abzuhalten?
Für meinen Garten fällt mir da nur ein richtig teurer meterhoher Zaun ein, fest im Boden verankert.
Ich wohne, wie ich schon öfters schrieb, direkt am Waldrand. Meine Hunde laufen frei im Garten, tagsüber steht die Terrassentür immer auf, damit sie rein und raus können.
Wie sichere ich mich? Einen Wolf auf meinem Grundstück wäre eine Katastrophe. Ich kann nicht ausschließen, dass es zwischen den Hunden und dem Wolf zu einem Kampf käme.
Ich moechte Sie noch mal fragen, warum haben Sie so eine Angst?

.
Wenn Sie Angst durch Sorge ersetzen, treffen Sie es eher.

Meine Sorge erwächst aus der Lektüre von Berichten, Abhandlungen und Büchern namhafter Autoren/Wissenschaftlern, die sich schon jahrelang mit dem Wolf beschäftigen und ihn hautnah erforschten. So warnt z.B. Valerius Geist (Professor Emeritus für Umweltwissenschaften,Universität von Calgary, Calgary, Alberta, Canada) - um wenigstens einen zu zitieren - eindringlich vor der Ausbreitung des Wolfes in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft wie Deutschland. Er fürchtet, dass es zu Konfrontationen und Konflikte im Zusammenleben des Menschen mit dem Wolf kommt, die durchaus für den Menschen tödlich enden können.
Für ihn ist der Wolf nicht gefährlich, wenn er satt ist, wenig Kontakt mit Menschen hat oder gejagt wird.

HaBe hat geschrieben: Mal ein Beispiel, der Ort Jasper, ueber 5,000 feste Einwohner, mitten im gleichnamigen Nationalpark.
Hier eine Karte: https://www.google.ca/maps/@52.8741234,-118.0728682,13z

Der Ort ist von mehreren Wolfsfamilien 'umzingelt', die Reviere dieser Familien beinhalten den Ort und vier Reviere grenzen aneinander oder ueberlappen dort. Aktuell hat eine Familie am Pyramid Lake, keine 5km vom Ortsmittelpunkt entfernt ihren Bau, Stand vor einem moeglichen Wurf 2015 drei Tiere. Direkt daneben ist das suedliche Gebiet der Devona Familie, vor dem Wurf acht Tiere, westlich die Robson Familie, 5 Tiere, Suedlich die Sunwapta Familie mit drei Tieren sowie eine weitere Familie von (nur ein Tier besendert und ein paar Fallenbilder) 4-6 Tieren.

Die Woelfe reissen natuerliche Beute direkt im Ort oder am Ortsrand. Reissen Sie direkt im Ort, wird der Riss weggeschafft, mehr nicht. Reissen sie am Ortsrand, so dass Behoerden sehen koennen was dort vor sich geht, laesst man sie fressen. Vorausgesetzt: Genug Abstand zu einem Haus und ueberwachbar um Menschen davon abzuhalten, aus welchen Gruenden auch immer sich dem Kadaver oder den Woelfen zu naehern. Ansonsten sieht das so aus, dieser Riss war 2km vom Ortsmittelpunkt Entfernt auf dem Athabasca River:
https://www.youtube.com/watch?v=Y49E5LxshEY

Man laesst der Natur freien Lauf.

Sie koennen auf der verlinkten Karte in die Strassenansicht wechseln und so ziemlich jede Strasse im Park anschauen, im Ort jede, unverpixelt.
Trotz der vielen Woelfe und noch mehr Baeren, unbekannten Zahlen von Pumas, koennen Sie sehen, dass kaum ein Grundstueck 'wolfsicher' umzaeunt ist. Die hohen Zaeune sind in erster Linie um Hirscharten (Weisswedel, Wapiti, Elch) aus den Gaerten zu halten. Es kommt immer wieder vor, dass man einen 400kg Hirschbullen mit riesigem Geweih im Garten oder direkt vor der Tuer stehen hat.

Die Schulen sind auch nicht meterhoch unzaeunt, trotz Sichtungen von Pumas in der Naehe der Schulen. Hier kann man sehen, wie in so einem Fall verfahren wird:
http://www.fitzhugh.ca/on-science-cheek ... -a-cougar/

Sie haben oefter gesagt, dass Sie Angst haetten, ueberhaupt noch Fahrrad zu fahren. Passiert so etwas hier in Jasper, wird dieser Radweg bis auf weiteres gesperrt, trotzdem faehrt man weiter Rad:
https://www.youtube.com/watch?v=SLMa5-n2OVc

Diese Menschen die dort Leben haben Hunde und Kinder und wohnen nicht nur am Wald, sie leben mitten in der 'Wildnis', umgeben von weitaus mehr Gefahren als Sie in Deutschland. Die Woelfe sind dort ganzjaehrig und allumfassend geschuetzt, Parks Canada fuehrt keine Populationsregulierungen durch.
Die Hauptbeute (Wapitihirsche) sinkt in ihren Zahlen stetig, nachweislich hauptsaechlich durch menschlichen Verkehr, bestaetigte (DNA Proben) Wolfsrisse machen etwa 1% an den jaehrlichen Verlusten aus. Der Verkaehr ist auch die Todesursache Nummer 1 unter Woelfen, zwischen Winter '13 und '14 sind die Gesamtzahlen um fast 50% eingebrochen, eine Wolfsfamilie wurde innerhalb weniger Wochen komplett plattgefahren, ansonsten sind die Zahlen immer recht stabil und man weiss immer von etwa 40 Woelfen (Dunkelziffer wohl hoeher) die staendig im Ort auftauchen koennten.

Wortwortlich, Familien bis zu sieben, acht Tieren wurden von Einheimischen (die den Wolf auch nicht alle toll finden, aber wie Menschen in Deutschland im Moment rechtlich keine andere Wahl haben ausser wegzuziehen, wenn sie nicht mit dem wolf leben wollen) und Besuchern dabei gesehen, wie sie vor, waehrend und nach der Ranz durch den Ort marschierten. Ohne Angst, aber auch ohne jegliches Interesse an den Menschen denen sie dabei begegneten, bis sie ebenso schnell wieder verschwanden, wie sie auftauchten.

Bis zu den 1960ern gab es dort keine Woelfe mehr, nachdem diese alle mit Gift, Fallen und Kugeln ausgerottet wurden. Die Tiere sind auf natuerlich Weise zurueckgekommen, wie aktuell die Woelfe in Deutschland. Auch wenn die Situationen vielleicht nicht vergleichbar sind, aehneln sie sich schon. Hier hat man eben nur ein paar Jahrzehnte Vorsprung, dieses und anderes Verhalten einzuschaetzen, weil man laenger Erfahrungen machen konnte und wie in diesem und anderen Orten rechtlich auch musste.
Vielen Dank für Ihren ausführlichen Bericht.
Er überzeugt mich insofern nicht, als ich weder in einem Nationalpark noch in einer Wildnis lebe, sondern in einer Kulturlandschaft. Beides ist nicht vergleichbar.
Ich möchte auch, dass die Kulturlandschaft, in der ich lebe, eine bleibt und nicht in eine Wildnis umgewandelt wird, ich will nicht von mehreren Wolfsrudeln umzingelt leben und mich ihrem Lebensrhythmus und -bedürfnissen anpassen.

Grüßli
Lämmchen
Lutra
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Lutra »

Lämmchen hat geschrieben: Er überzeugt mich insofern nicht, als ich weder in einem Nationalpark noch in einer Wildnis lebe, sondern in einer Kulturlandschaft. Beides ist nicht vergleichbar.
Ich möchte auch, dass die Kulturlandschaft, in der ich lebe, eine bleibt und nicht in eine Wildnis umgewandelt wird, ich will nicht von mehreren Wolfsrudeln umzingelt leben und mich ihrem Lebensrhythmus und -bedürfnissen anpassen.

Grüßli
Lämmchen
Leider bleibt die Kulturlandschaft nicht auf Dauer so, wie sie gerade mal jetzt so ist. Sie wandelt sich gerade mal nicht in Richtung Wildnis, sondern vielmehr in Richtung Industrielandschaft, auch die Landwirtschaft. Wir werden von Umgehungsstraßen und Autobahnzubringern umzingelt. Alte Wege und Strukturen verschwinden. Das alles hat wohl entschieden mehr Einfluß auf unsere Lebensrhytmen als Wolfsrudel.
HaBe
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von HaBe »

Lämmchen hat geschrieben:Ich möchte auch, dass die Kulturlandschaft, in der ich lebe, eine bleibt und nicht in eine Wildnis umgewandelt wird, ich will nicht von mehreren Wolfsrudeln umzingelt leben und mich ihrem Lebensrhythmus und -bedürfnissen anpassen.

Grüßli
Lämmchen
Und wofuer dann ihre ganzen Beitraege hier, wenn Sie doch eh schon wissen, dass sie den Wolf nicht wollen? 'Aufklaerungsarbeit'? :roll:
Lämmchen
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Lämmchen »

HaBe hat geschrieben:
Lämmchen hat geschrieben:Ich möchte auch, dass die Kulturlandschaft, in der ich lebe, eine bleibt und nicht in eine Wildnis umgewandelt wird, ich will nicht von mehreren Wolfsrudeln umzingelt leben und mich ihrem Lebensrhythmus und -bedürfnissen anpassen.

Grüßli
Lämmchen
Und wofuer dann ihre ganzen Beitraege hier, wenn Sie doch eh schon wissen, dass sie den Wolf nicht wollen? 'Aufklaerungsarbeit'? :roll:

Aufklären will ich nicht, dazu reicht mein Wissen nicht.
Ich bin noch immer auf der Suche.

Was ich nicht will, kann ich Ihnen ganz klar sagen: keine Konflikte zwischen Mensch und Wolf, vor allem will ich nicht von mehreren Wolfsrudeln umgeben wohnen, wenn sie keine Scheu vor Menschen zeigen, und das tun sie nicht.

Ich habe lange an den scheuen Wolf geglaubt.
Diese Meinung musste ich revidieren.
Die Begegnungen zwischen Wolf und Mensch, wie sie durch die Medien gehen, machen mich nachdenklich: Der Wolf begleitet Menschen auf ihrem Nachhauseweg, streift durch Wohnsiedlungen, reißt nahe an Dörfern Tiere, sogar in Gegenwart von Menschen und lässt sich von ihnen nicht vertreiben, selbst Warnschüsse sollen ihn in Schweden nicht beeindruckt haben.

Der Mensch passt zwar nicht ins Beuteschema des Wolfes. Es kann aber durch Lernprozesse (diese erstrecken sich bekanntlich über längere Zeiträume) nicht ausgeschlossen werden.
Wie jedes Individuum muss sich auch der Wolf seiner Umwelt anpassen. In Deutschland ist dies eine eng besiedelte Kulturlandschaft, in der er notgedrungen auf Menschen stößt, eine noch nicht gewohnte neue Beute? die er durch vorsichtiges Annähern erkundet (begleitet Spaziergänger in wenigen Metern Abstand, zeigt sich in Wohnsiedlungen) und ist dabei äußerst vorsichtig, meidet Konfrontation, ist immer zum schnellen Rückzug bereit, zeigt aber immer wieder Erkundungsverhalten bis er mehr wagt.

Ist diese Hypothese so abwegig?
(Wolfsexperten, die sich in wissenschaftlicher Arbeit mit dem Wolf beschäftigen, stützen sie.)

Erkundungsverhalten ist aus dem Tierreich bekannt, am Ende dieser Kette steht Angriff, hier wäre es ein Angriff auf die Biomasse Mensch. ...?!

Im Grunde könnte man die Ausbreitung des Wolfs in Deutschland doch als „Feldversuch“ sehen, denn so eng mit dem Menschen lebte der Wolf noch nie längere Zeit konfliktfrei oder sind Ihnen Beispiele bekannt? Ich habe keine gefunden.

Grüßli
Lämmchen
FrauFuchs
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von FrauFuchs »

Und ich " will nicht mit pädophilen, kinderentführern und Vergewaltigern" an jeder Ecke rechnen müssen....und jetzt? Die Menschheit ausrotten?

HaBe: ich bewundere deinen kühlen Kopf! Ich habe aufgegeben.
Lämmchen
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Lämmchen »

FrauFuchs hat geschrieben:Und ich " will nicht mit pädophilen, kinderentführern und Vergewaltigern" an jeder Ecke rechnen müssen....und jetzt? Die Menschheit ausrotten?

HaBe: ich bewundere deinen kühlen Kopf! Ich habe aufgegeben.

Solche Kommentare gehen auf Dauer zu Lasten des Wolfes. Sie sind substanzlos.

Wenn das erste Kind angefallen ist - und zu einem Angriff auf den Menschen wird es irgendwann kommen - ist das Geschrei groß.
Wenn es kurz vor einer Wahl passiert, kann sich jeder ausdenken, was passiert.
Spätestens dann wird sich zeigen, wer von uns beiden wirklich Freund des Wolfes ist.

Was wäre denn so schlimm, wenn man einzelne Wölfe, die sich allzu mutig in menschlicher Gesellschaft zeigen, einschränkt? Andere aus dem Rudel würden dann vielleicht lernen.
Falls du jetzt meinst, sie wüssten es vielleicht nicht, um lernen zu können. Glaubst du wirklich, der Wolf sei in einem Wolfsgebiet wirklich nur dann in deiner Nähe, wenn du ihn siehst? So dumm ist der Wolf vielleicht nicht.

Grüßli
Lämmchen
FrauFuchs
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von FrauFuchs »

Es ist doch bei Dir @Lämmchen nun wirklich völlig egal ob mit oder ohne Substanz...du ziehst Geist Bloch vor... Weil Geist Dir besser ins Weltbild passt... Im Gegensatz zu Bloch ist aber Geist substanzlos....
Du ziehst Spekulationen und Was Wäre Wenn Szenarien der Realität vor...
Anstatt einen kühlen Kopf zu bewahren greifst du mit Schauergeschichten der entwicklung vor....

So wie du(?) neulich äußertest nicht mehr auf Zainos Beiträge einzugehen... So werde ich nicht mehr auf die Deinen eingehen. Dafür ist mir meine zeit zu schade....du meldest dich hier an... Gibst dich kritisch naiv wolfsverhalten interessiert und lässt mehr und mehr heraus, dass dem gar nicht so ist... Deine Meinung bereits vorgefertigt und starr. Ähnlich wie die eines derzeit verstummten Users... Man könnte da schon auf Ideen kommen.. Vielleicht hat das Lämmchen den .....gefressen? Wer weiß das schon.....
Lämmchen
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von Lämmchen »

FrauFuchs hat geschrieben: So wie du(?) neulich äußertest nicht mehr auf Zainos Beiträge einzugehen... So werde ich nicht mehr auf die Deinen eingehen. .
Das wäre schon mal ein Lichtblick, danke

Grüßli
Lämmchen
HaBe
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Re: Bauernverband zur Rückkehr des Wolfes

Beitrag von HaBe »

Alles wieder von vorne? Ich steig dann mal vom Karussell, fahren Sie mal schoen alleine weiter im Kreis :-)
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