Jagdstrecken gesunken

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
LarsD

Re: Jagdstrecken gesunken

Beitrag von LarsD »

Hallo Jochen,
polarwolf hat geschrieben: und weiterhin glaube ich mal das sich die naturverträgliche Wildbestände in den Vorstellungen des Nabu ganz deutlich von den vieler Jagdausübender unterscheidet, gerade auch bei den Beutegreifern um mal langsamm wieder auf das Thema Wolf zu kommen!
Ich hatte vor zwei Jahren mal den Referenten für Vogelschutz und Ornithologie des NABU-Bundesverbandes im Auto. Als im Gespräch aufkam, dass ich auch Jäger bin, wollte er von mir wissen, wie das mit dem Impfschutz der Füchse vor der Tollwut sei. Ob der Impfschutz von der Mutter auf die Welpen übertragen würde oder diese wieder anfällig gegen das Virus wären. Auf meine Nachfrage wurde dann schnell deutlich, dass er die Impfkampagne gegen Tollwut mit für die starke Zunahme der Fuchspopulation verantwortlich macht, was vielen Bodenbrütern massive Probleme machen würde. Du ahnst, wohin seine Hoffnungen bezüglich einer dann wieder natürlichen Regulation gingen ...? ;-)

Gerade was die Bejagung von Beutegreifern angeht, gibt es innerhalb vieler Naturschutzverbände heftige Diskussionen. Auf der einen Seite die Fraktion von "alles reguliert sich von selbst" und auf der anderen Seite jene Leute, die erkennen, wie sich Mink, Waschbär und Fuchs auf die Bestände tatsächlich gefährdeter Arten auswirken. Die fordern vielfach nicht nur die Raubwildbejagung - sie setzen sie als aktive Jäger oftmals eigenhändig um. Waschbär und Mink sind seit Jahren auf dem Vormarsch und werden diese naturschutzinterne Debatte noch tüchtig anheizen. Gleichzeitig sind die Grauen im Kommen und werden ihrerseits die totale Ablehnung von Bejagung/Regulierung durch Naturschutzverbände vor spannende Herausforderungen stellen.

Viele Grüße

Lars
balin
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Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Jagdstrecken gesunken

Beitrag von balin »

Für alle diese Diskussionen braucht man belastbare Daten, die das bisherige Jagdsystem und sein Umfeld nicht bereitstellt.
Hier ein Beispiel, wie man versucht, aus der Sackgasse zu kommen:
http://www.bayerischerbauernverband.de/sis
Letztlich ist das aber Stückwerk. Nicht nur für mich besteht die Notwendikeit für eine Organisation, wo Informationen gebündelt werden, zielführende Handlungsalternativen aufgezeigt werden und solche dann schließlich nach abgeschlossener Diskussion angestoßen werden.
In jedem Unternehmen ist das ein gängiger Managementprozeß. Wenn wir schon eine funktionale Betrachtung der Natur haben, dann ist ein umfassenderes System, als das derzeitige sicher angebracht. Bei den Herausforderungen, die das Verhältnis Mensch - Natur stellt, darf das ruhig etwas kosten. Schließlich geht es ja um unsere Lebensgrundlagen. Aus Versehen die Welt zugrunde richten gilt nicht, auch nicht von einem kuscheligen Revier aus. Wir sollten uns durchaus in größeren Zusammenhängen sehen. Unsere eigene Leistung wird deswegen noch lange nicht geschmälert.
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