Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Erklärbär
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Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Erklärbär »

maxa67 hat geschrieben: 13. Okt 2019, 10:15 Mittlerweile verkommen hier einige Forenbeiträge zu einer Art Science fiction.
Das Thema ist natürlich spannend, aber das Reisserische macht es fast unmöglich, hier an dieser Stelle weiter sachlich zu diskutieren.
Science fiction ist das nur für Leute, die sich mit dem Thema nicht auskennen. Also Du. Und ich. :lol:

Und was soll hier reisserisch sein?
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Redux

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Redux »

Dieser ganze Threat gehört in den Mülleimer
Lutra
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Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Lutra »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 13. Okt 2019, 12:36
Ja, Du hast mit Deinen Worten so gut wie Recht und es stimmt, daß es bei uns in der BRD extrem wenig verwilderte Hunde gibt,
bis auf die, welche an den Nutztierrisse festgestellt werden und so weiter und so fort.
Es geht nicht nur um verwilderte Hunde, die es z.B. in Rußland rudelweise gibt, sondern auch um generell freilaufende, die man z.B. in Tschechien oft antrifft. In Deutschland sind die schon eher die Ausnahme. Für Nutztierrisse reicht dann schon der ausgebüchste Hund, der normalerweise nicht frei läuft.
Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 13. Okt 2019, 12:36
Was hältst Du davon, wenn die thüringer Wölfin kar kein Wolf ist, sondern schon ein Hybrid, welche dann natürlich nach einer
Verpaarung mit einem Hund, wieder die halbe Anzahl der Welpen Hunde sind(und auch wie Hunde ausehen), aber die andere
Hälfte der Welpen wieder Hybriden gewesen sind, wobei das Aussehen sowohl wolfsartig oder hundartig sein kann.
Ja selbst wenn sich diese angebliche Wölfin nun mit einem Wolf verpaart(wird allgemein angekündigt), dann kommen wieder
die halbe Anzahl der Welpen aals Hybrid zur Welt und der Rest sind dann endlich Wölfe.
Ist alles nur ein Denkanstoss meinerseits.
Also machs gut.

Grüsse, WT
So viel ich weiß, ist die thüringer Wölfin "echt". Ich seh da auch nicht das große Problem, wenn irgendwann mal ein Hund sich in die Wölfe gemischt hat. Aber ich bin kein Wissenschaftler. In uns allen steckt ja auch ein Teil Neandertaler, wie auch immer das sich bei uns heute noch auswirken mag...
Der Haushund ist doch im Sinne der Art ein Wolf, wenn auch degeneriert und oft mißgebildet. Ich denk mir, der mendelt sich mit der Zeit wieder aus.
Interessanter scheint mir da schon die im anderen Tread angesprochene Hybridisierung von Wolf und Coyote zu sein, also echt zwischen zwei verschiedenen Canidenarten.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Lutra hat geschrieben: 13. Okt 2019, 17:12 Ich denk mir, der mendelt sich mit der Zeit wieder aus.
Das denkst Du Dir nicht nur, sondern wurde so auch von Wolfsbiologen geschrieben; ich finde es nur nicht. Besagtem Sci-Fi ob Hybriden kann man dann erst recht entgegenhalten, wie wichtig "explosive Vermehrung" ist.
8.2.3 Gendatenmanagement
[...]
Aus genetischer Sicht ist gerade bei kleinen, isolierten Populationen ein schnelles An-wachsen der Population wünschenswert, um möglichst viel der genetischen Aus-gangsvariabilität der Gründertiere zu erhalten und nicht durch genetische Drift zu ver-lieren (LIBERG 2002). Langfristig ist es erforderlich, bestehende Populationen zu ver-netzen und so den Genaustausch zwischen ihnen zu sichern. Genetiker sprechen von einem ausreichendem genetischen Austausch, wenn pro Generation (bei Wölfen ca. 5–6 Jahre) ein bis zwei Tiere in die Population zuwandern und sich erfolgreich vermeh-ren (LIBERG 2002).
Oder macht einfach doch mehr Platz im Kofferraum .......
8.2.1 Eingriffe in den Bestand
[...]
Neben der Entnahme von Tieren aus einem Bestand kann auch das Einbringen von einzelnen Individuen eine sinnvolle Managementoption darstellen. Zum Beispiel um die Gefahr der Hybridisierung abzuwenden. In Sachsen wurde dies von der Öffentlichkeit diskutiert, als die sogenannte Neustädter Wölfin sich mit einem Hund gepaart und Hyb-ridwelpen aufgezogen hatte. Zum damaligen Zeitpunkt war es gänzlich ungewiss, ob es in Westpolen noch reproduzierende Wölfe gab. Das einzige Rudel auf deutscher Seite bestand nach damaligem Kenntnisstand aus Eltern und Geschwistern dieser Wölfin. Es war abzusehen, dass das Problem fortbestehen würde, solange kein frem-der Wolf zuwanderte. Das Schicksal der Wölfin und ihrer Mischlingswelpen beschäftig-te damals die Öffentlichkeit enorm. Der gängige Vorschlag aus der Bevölkerung laute-te, einen Wolfsrüden auszusetzen. Dies wurde damals nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, da Fachleute und Verantwortliche fürchteten, durch eine solche Aktion vor allen Dingen bei den Jägern schweren Schaden für die Akzeptanz der Wölfe zu verur-sachen. Dennoch sollte eine solche Option für die Zukunft nicht von vornherein ausge-schlossen werden.
Reinhardt & Kluth (2007): Leben mit Wölfen: Leitfaden für den Umgang mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland. https://www.wolf-sachsen.de/images/stor ... oelfen.pdf.

Wer Sci-Fi lesen will, soll sich die Dune-Saga von F. Herbert reinziehen. Steht mehr über Ökologie drin, als ich in einem Semester zu gelernt habe. ;)
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
Erklärbär
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Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Erklärbär »

Ich seh da auch nicht das große Problem, wenn irgendwann mal ein Hund sich in die Wölfe gemischt hat. Aber ich bin kein Wissenschaftler. In uns allen steckt ja auch ein Teil Neandertaler, wie auch immer das sich bei uns heute noch auswirken mag...
Der Haushund ist doch im Sinne der Art ein Wolf, wenn auch degeneriert und oft mißgebildet. Ich denk mir, der mendelt sich mit der Zeit wieder aus.
Interessanter scheint mir da schon die im anderen Tread angesprochene Hybridisierung von Wolf und Coyote zu sein, also echt zwischen zwei verschiedenen Canidenarten.
@Lutra:
Die AutorInnen des von WT verlinkten Artikels merken hierzu folgendes an (der besseren Lesbarkeit halber habe ich das übersetzt):
Da Hybride zwischen Wölfen und Hunden in der Regel fruchtbar sind, kann WDH die Wolfspopulationen mit unterschiedlichem Ausmaß von genomischer Introgression bis hin zur vollständigen Beimischung und genomischen Auslöschung bedrohen (d.h. Typ 5 und Typ 6 introgressive Hybridisierung,
Unser Dr. Ziegenkabine kann das nicht wissen, weil Hybridisierung offensichtlich nicht sein Spezialgebiet ist. Aber lesen kann er es, wenn ihm an einer Debatte gelegen ist und mit seinem Whataboutism aufhört.
Während die natürliche Hybridisierung mit mehreren positiven evolutionären Ergebnissen verbunden ist (z.B. genetische Rettung, Brennan et al., 2014; Speziation, Lavrenchenko und Bulatova, 2016), wird die anthropogene Hybridisierung allgemein als potenzielle Bedrohung für den Artenschutz wahrgenommen. Anthropogene Hybridisierung ist definiert als Hybridisierung, die durch menschliche Einflüsse und Interferenzen erleichtert wird, entweder absichtlich oder zufällig, was oft zur Beseitigung von Barrieren zwischen anderweitig unterschiedlichen Populationen führt, die die Prozesse der genetischen Vermischung und des Verlusts evolutionärer Anpassung durchlaufen können
Im Gegensatz zur m. E. als natürlicher Hybridisierung zu betrachtenden Wolf-Koyote-Hybridisierung ist die Wolf-Hund Hybridisierung als Anthtopogene Hybridisierung sehr nachteilig zu betrachten.
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Wolfs-Theoretiker
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Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo zusammen,

Es gibt Bundestag-Unterlagen, auch wenn es nicht meine Partei ist, welche da zeichnet,
so ist der Text doch hochbrisant und die Aussagen, der zur Begutachtung zugelassenen, noch nicht widerlegt.
Die beantragten Untersuchungen haben Ergebnisse zu Tage gebracht, welche wohl was offenlegten, was nicht publiziert werden soll.
Denn auch die angesagte Pressekonferenz ist abgesagt und über alles schwebt ein grosses Schweigen.
Doch der Sachverhalt ist nach wie vor vorhanden und das möchte ich mal aufzeigen.
Canidenschädel.pdf
Grüsse, WT
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
maxa67

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von maxa67 »

In der Richtung gabs von einem von den Unaussprechlichen Abtrünnigen schon eine kleine Anfrage im sächsichen Landtag:
https://kleineanfragen.de/sachsen/6/139 ... enberg.txt

Und die Schwefelpartei hat sich nicht nur diesbezüglich dem Geistianismus verschrieben. Sprich: Vor dem Hintergrund der Theorien unseres guten alten Valerius wird alles auf Antiwolf-Munition abgeklopft. Das macht im Übrigen die CDU auch, wenn sie bei den Bauern und Jägern in der Westlausitz zu Gast ist...
http://woelfeindeutschland.de/plaedoyer ... ius-geist/

Aber interessant, daß der WT diesbezüglich keine Hemmungen hat, die Papiere der Geächteten als Beleg heranzuziehen. Das sollte mal in allen Belangen gelten, denn dadurch ermöglicht es erst eine ernsthafte und konträre Diskussion.

Die Frage bleibt bestehen, was ist ein echter Referenzschädel und taugt dieser überhaupt dazu, eine Art, die sich über Jahrtausende in der Nordhemisphäre vermischt und weiterentickelt hat, so klar zu unterteilen. Vor allem, wenn das Verbreitungsgebiet sich zwischen arktischen und mediterranen Gefilden, zwischen Atlantik und Pazifik befindet. Evolution ist dazu da, sich per Entwicklung den jeweiligen Lebensumständen anzupassen. Oder warum sind z.B. die Spanier dunkelhäutiger als die Finnen?
Lutra
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Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Lutra »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 14. Okt 2019, 00:58 Hallo zusammen,

Es gibt Bundestag-Unterlagen, auch wenn es nicht meine Partei ist, welche da zeichnet,
Es gibt zu diesem Antrag die Beschlußempfehlung des Umweltaisschusses:

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/087/1908748.pdf

Es ist doch allgemein zu hinterfragen, mit welchem Zweck diese Anträge eingereicht werden, genau so, miit welchem Zweck die betreffenden Themen hier im Forum gestartet werden.
Der heilige Zweck der Erhaltung der Artenreinheit des Wolfes, um nicht zu sagen "Rassereinheit", ist doch all zu offensichtlich nur vorgeschoben von den Antragstellern. Man braucht nur die Namen der Antragsteller lesen, dann weiß man, woher der Wind kommt. Die wollen den Wolf weg haben hier in Deutschland, Punkt. Die Sache mit der Hybridisierung wird nur herbeigezogen, weil alles andere nicht mehr so zieht. Das große Angstmachen verflüchtigt sich in den Wolfsgebieten durch persönliche Erfahrungen der Bevölkerung. Dann muß eben ein anderer Grund her, aus dem die Wölfe weg müssen.
Erklärbär
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Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von Erklärbär »

Moin WT,

interessanter Antrag, es wäre aber besser gewesen, die Grünen hätten ihn gestellt. Also wie vorhersehbar entsprechende Ablehnungsreaktionen bis hin zu Rassismusvorwürfen.

Dabei hätte eine solche Untersuchung weitreichende Folgen.

Gruß Erklärbär
Will you walk out of the air, my lord?
maxa67

Re: Wird es zu einem Hybridenschwarm kommem?

Beitrag von maxa67 »

Die wollen den Wolf weg haben hier in Deutschland, Punkt.
Daß das Unsinn ist, sollte dir auch auffallen. "Die" sind trotz aller parlamentarischen Attacken auf den Wolf in Deutschland trotzdem ein durchmischter Haufen, der mehrheitlich den Wolf nicht komplett "weg" haben will, sondern sich zum Fürsprecher von Jägern und Sammlern ... Bauern...im ländlichen Raum erhoben hat. Und da geht es eben um Obergrenzen, Abschüsse und nicht Ausrottung. Radikale Stimmen gerade bei den Viehzüchtern fordern natürlich die komplette vertreibung der Wölfe aus ihrer Region und mehr, das ist zwar laut, aber eben nicht wirklich repräsentativ.
Das ist schon ein Unterschied.

Mit gefällts auch nicht wirklich wie die an die Sache rangehen und die Scheinargumentation besonders über die Hybridisierung ala Valerius Geist zu führen. Letztednlich besteht da aber mindestens in den Landkreisen Bautzen und Görlitz der Schulterschluß zur CDU Kommunalpolitik.
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