Wöfle jagen Fussgänger

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Erklärbär
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Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von Erklärbär »

Hallo Wolfstheoretiker,

Könnte BSP Bruttosozialprodukt bedeuten?

Warum keine "russischen Wölfe" anführen? Gleicher Stamm, gleiche Sprache..

Gruß Erklärbär
Lutra
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Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von Lutra »

Erklärbär hat geschrieben: 13. Mai 2019, 06:51
Warum keine "russischen Wölfe" anführen? Gleicher Stamm, gleiche Sprache..

"Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen" ;-)
wasserwerker

Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von wasserwerker »

Stimmt. Masse überrollt Klasse. Altes russisches Prinzip.

Dann haben wir bald aus 1000 Wölfen 3000 Wölfe, dass wird lustig. Mal sehen wer den Schaden dann beseitigt. Deutsche Jäger, Landwirte etc haben darauf keine Lust, dann muss es wohl die Bundeswehr richten.

BSP=Bruttosozialprodukt
wasserwerker

Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von wasserwerker »

1850, da gab es doch keine Wölfe mehr in Deutschland. Gut jetzt (heute) wäre es auch nicht das Problem, weil wie 100x gepostet der Wolf keine signifikanten Verbesserung herbei geführt hat (außer emotionale für die Wolfsstreichler), aber meinen Kollegen und mich haben die paar Wölfe auf den Truppenübungsplätzen nicht gestört. Allerhöchstens die zweibeinigen behördlichen Wolfsstreicher, die auf den TrÜbPl immer wieder herumschleichen, wie z.B. an der Oberlausitz, und sehr wichtig schauen wenn ein Tr Soldaten vorbei marschiert. Nach dem Motte "Soldaten ihr stört hier auf dem TrÜbPl, hier sind Wölfe" Huhu!
Lutra
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Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von Lutra »

wasserwerker hat geschrieben: 13. Mai 2019, 08:04 Stimmt. Masse überrollt Klasse. Altes russisches Prinzip.
Der Spruch "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen" ist Teil meiner Bildung in der DDR. Will damit sagen, wir haben schon damals als Kinder und Jugendliche nichts geglaubt, was uns so offiziell weißgemacht wurde, z.B. "Erfolgsmeldungen" aus der Sowjetunion. Zu Hause lief im Radio RIAS und SFB...
Daher bin ich etwas vorbelastet in Bezug auf Mißtrauen gegenüber Berichten aus betreffenden Regionen, wobei mir Rußland und die Russen durchaus sympatisch sind.
Wolfs-Theoretiker
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Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Erklärbär,
natürlich hast Du recht, wenn Du schreibst,
es ist der gleiche Stamm(eurasich oder so, habe ich ja auch geschrieben.
Ich muß mich entschuldigen, habe mich unverständlich ausgedrückt,
ich meinte eigentlich, warum Du Vorkommnisse aus Russland benutzt.
Bei uns in Mitteleuropa gibt es sicher auch so Einiges,
wobei aber die oft erwähnte Anfütterung von Übel ist.
Danke für Deine Gegenfrage, nun bin ich über BSP auch im Bilde.
@ Wasserwerker, auch Dir ein Danke für die BSP-Gleichung.
@ Lutra, ich war auch ein Kind der DDR,
bis ich 1960 meiner Heimatstadt den Rücken zugewand habe.
Also was ich sagen will, ich habe als Kind schon russische Volksmärchen
und Wolfsgeschichten gehört und gelesen. Auch echte Nachrichten,
wenn zur Winterzeit die Wölfe den russischen Menschen(damals, den Bürgern der Sowjetunion)
zu Nahe gekommen waren und es Verluste bei Tieren und Menschen gegeben hat.
Ich meine, wenn da nichts dran gewesen wäre,
dann hätten die Russen solche Nachrichten kaum aus dem Land gelassen.
Es gab Kinofilme, wo endlos lange Schnüre mit Stofflappen gespannt wurde,
als vorbereitung zu einer Treibjagd, auch wie aus Doppeldeckern auf flüchtende Wölfe geschossen wurde.
Das diente doch nur der Beruhigung der russischen Bevölkerung, denn dies waren authentische russische Filme,
welche teilweise sprachlich übersetzt waren oder nur untertitelt.
Ich war immer begeistert. Habe doch als 10-jähriger nicht den Zweck dieser Filme gesehen, sondern ich sah nur die Tiere.
Ich erinnere mich noch an einen Film, in dem der Wolf verharmlost werden sollte.
In großen Weidenkörben wurden Gänse auf einen Pferdeschlitten(nur ein Pferd davor) transportiert,
weiterhin war ein Kutscher und 1 oder 2 Kinder mit auf dem Schlitten. Dieser Schlitten wurde von einem Rudel Wölfe
verfolgt und kurz bevor das nächste Dorf erreicht wurde, da liefen die Wölfe neben dem Pferd,
so daß scheute und zur Seite auswich, dabei stürzte der Schlitten um und der Kutscher und die Kinder steckten mit den Gesichtern
im tiefen Schnee, das Pferd raste weiter und kam im Dorf an, was die Dorfbewohner alarmierte. Sie nahmen was sie an Waffen hatten,
wie alte Flinten, Säbel und Heugabeln und machten sich auf zur Stelle, wo der Schlitten umgekippt war und fanden die Kinder wohlbehalten vor.
Nur der Kutscher hatte sich verletzt beim Sturz vom Schlitten, die Kinder waren weich im Schnee gelandet, weil sie nicht versucht haben
wegzurennen, was auch nicht möglich war wegen dem tiefen Schnee, deshalb hatten sie sich so gut es ging versteckt und ruhig verhalten.
(ich weiß nicht ob es aus Angst war oder ob die Kinder geschult waren) Auf jeden Fall hat sich nicht ein Wolf für die Kinder oder den Kutscher
interessiert, nur die Gänse waren alle weg. Ich glaube die Haupthandlung war ein Freudschaft zwischen eines der Kinder und einem Wolf.
Ist 65 Jahre her, als ich den Film gesehen habe, kann mich also nicht mehr an Alles erinnern.
Doch nun mal wieder Schluß mit der Tipperei.

Grüsse an Alle

W.T.

PS. noch kurz zur Anfütterung: https://rbb-online.de/kowalskiundschmid ... 725/1.html
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Erklärbär
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Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von Erklärbär »

Hallo Wolfstheoretiker,

Warum Beispiele aus Russland?
Ganz einfach. Ich schaue über den Tellerrand.

Wölfe funktionieren wie Wölfe. Und wer mir erzählen will, ein russischer Wolf ist etwas völlig anderes als ein Deutscher, den halte ich für ...naja.

Warum sollen alle Berichte in fremden Sprachen Fake News sein? Es macht keinen Sinn, weil dort niemand das anzweifeln würde. Wölfe töten Menschen. In Georgien, Aserbeidschan, Tadschikistan, Ukraine etc. ist das etwas, was dauernd passiert. Natürlich kann man sagen, das ist ja alles ländlich, die Leute sind eben nicht bewaffnet, oder der Krieg muss herhalten, warum das dort alles anders sein soll. Und, die werden dort ja bejagt und trotzdem passiert das, sind es so viele.

Vieles ist dort anders und wir sollten daraus lernen, anstatt alles zu leugnen und abzuwiegeln. Denn auch bei uns verändern sich die Räume und die Lebensbedingungen für Mensch und Tier. Und die Natur entwickelt sich dynamisch und nicht starr. Ändern sich Umstände, ändert sich Verhalten. Ökologische Adaption.

Gruß Erklärbär
Wolfs-Theoretiker
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Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Erklärbär,
danke für Dein Feedback. Ok, ich habe verstanden, was Du meinst.
Es ist Dir wichtig, daß nicht nur die BRD-Wolfs-Angelegenheiten,
sondern die europäischen Wolfsangelegenheiten zur Sprache gebracht werden,
was heißt, Du machst daraus ein internationales Wolfsproblem.
Doch da muß ich Dir sagen, international ist der Wolf schon seit 2002 kein Problem mehr,
denn von der Zeit an findet man den Wolf nicht mehr bei den bedrohten Tierarten und 2007 ist er offiziell zu "nicht bedroht" erklärt worden.
Also aus populationsbiologischer Sicht müßten wir in der BRD keine Wolfsrudel dulden.
Wobei der EU-Wolfsschutz für durchreisende Wölfe natürlich weiter aufrecht erhalten bleiben muß,
weil unsere Regierung den Eu-Wolfsschutzgesetz zugestimmt hatte.
Also Schutz einer bedrohten Tierart wegen Aussterben fällt da schon mal weg.
ökologisch gesehen bringt und der Wolf auch so gut wie "nichts", sondern nur ein großes Durcheinander,
denn wer sich da noch lapidar damit rausreden will, daß die Wölfe dem Schutz junger Triebe dienen
und das alte und kranke Tiere dezimiert werden, was zu einem gesundem Wildbestand führt.
also ich weiß nicht, aber das mit den Wildverbiss der Triebe und der Baumrinde, das übernehmen sicher die Jäger gern,
ich meine nicht daß die selber knabbern oder so, nein sie sind ja meist finanziell gut gestellt.
Wenn sie dafür weniger Futter in die Wälder schleppen, dann regelt sich das mit den alten und kranken Tieren auch auf natürliche Weise.
Nun hätte ich bald die jungen Wildtiere vergessen, welche der Wolf mit Vorliebe frist,
die würden überleben und zu einem gesunden Wildbestand beitragen. Nur weil Wissenschaftler befinden, daß man mit dem Wolf leben kann,
was ich nicht anzweifle, aber darum muß man sie sich nicht anschaffen um zu beweisen, daß es gehen könnte.
Mich würde hierzu noch interessieren, aus welchen Ländern die Wissenschaftler ihre Wölfe hatten bzw. in welchen Ländern sie waren um das
Verhalten der dort lebenden Wölfe zu studieren. Einen kenne ich(nicht persönlich) er heißt Luigi Boitani, der hat die Wölfe über 40 Jahre
beobachtet, was der sagt, das kann man glauben. Er geht auch auf die Menschen ein, welche betroffen sind oder auf die,
welche bei seinen Informationsveranstalltungen versucht haben ihm die Jacke voll zu hauen. Ha, Ha, Ha.

https://www.spiegel.de/international/ge ... 28351.html :p

ist in English, aber ich habe es mir über den Google Translator durchgelesen.

Da ich gerade Google angeführt habe, such da mal mit: "iucn ist der wolf auf rote liste", danach scroll mal noch unten,
ich meine "Nutzer fragen auch" überspringen und darunter:
[PDF] Der Wolf und die Rote Liste-die ganze Wahrheit? :x
oder
[PDF] Hintergrundinformation zum Wolf-WWF Deutschland. Hier kommt auch der Luigi Boitani zu Wort.

Wenn Du das durch hast, dann bist Du ein angehender Wolfsexperte. ;)

So nun machs gut

Grüsse für Dich und alle anderen Leser.

W.T.
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wasserwerker

Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von wasserwerker »

Die letzten zwei Posts sind ausgezeichnet. Sehr gut! Es gibt sie ja doch noch, die auf Zahlen-basierenden Meinungsträger.
Emotionen sind bei diesem sehr teurem Thema fehl am Platze. Auch gerade vor dem prognostizierten Verbreitung der Wölfe in diesem hoch industrialisieren und strukturierten Land.

Die Implikationen der Wolfsstreichler (und das ist keine Beleidigung) sind tragisch. Durch das Hin- und Her Laufen, Umschreien im Wald (Nienburg), um einen Wolfs-Abschuss zu verhindern, wird die Wildschweinjagd vor dem Hintergrund der ASP verhindert, und so andere Bestände/Tierarten massiv gefährdet.

Wieder mal ein Beispiel von dummer Wolfsliebe mit hohem Gefährdungspotential. "Das kann weg, hin zu den Beständen von 1980, und damit meine ich nicht 1850!"
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Re: Wöfle jagen Fussgänger

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 14. Mai 2019, 02:28
Doch da muß ich Dir sagen, international ist der Wolf schon seit 2002 kein Problem mehr,
denn von der Zeit an findet man den Wolf nicht mehr bei den bedrohten Tierarten und 2007 ist er offiziell zu "nicht bedroht" erklärt worden.
Also aus populationsbiologischer Sicht müßten wir in der BRD keine Wolfsrudel dulden.
Wobei der EU-Wolfsschutz für durchreisende Wölfe natürlich weiter aufrecht erhalten bleiben muß,
weil unsere Regierung den Eu-Wolfsschutzgesetz zugestimmt hatte.
Also Schutz einer bedrohten Tierart wegen Aussterben fällt da schon mal weg.
ökologisch gesehen bringt und der Wolf auch so gut wie "nichts", sondern nur ein großes Durcheinander,
denn wer sich da noch lapidar damit rausreden will, daß die Wölfe dem Schutz junger Triebe dienen
und das alte und kranke Tiere dezimiert werden, was zu einem gesundem Wildbestand führt.
Und woher hast Du diese "Erkenntnisse"?
Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 14. Mai 2019, 02:28 Nur weil Wissenschaftler befinden, daß man mit dem Wolf leben kann,
was ich nicht anzweifle, aber darum muß man sie sich nicht anschaffen um zu beweisen, daß es gehen könnte.
Hier wurde nichts "angeschafft". Man hat gefälligst einfach mit dem Schiessen aufgehört, und die Wölfe wieder ansiedeln lassen. Es muss hier auch nichts "bewiesen" werden, dass etwas "geht", sondern ein Wildtier erobert just seinen angestammten Platz wieder.
Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 14. Mai 2019, 02:28 Mich würde hierzu noch interessieren, aus welchen Ländern die Wissenschaftler ihre Wölfe hatten bzw. in welchen Ländern sie waren um das
Verhalten der dort lebenden Wölfe zu studieren.
Die Lit.liste steht jedem offen. ... Alaska, USA, Polen, Italien, etc.
viewtopic.php?f=18&t=2333
Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 14. Mai 2019, 02:28 Einen kenne ich(nicht persönlich) er heißt Luigi Boitani, der hat die Wölfe über 40 Jahre
beobachtet, was der sagt, das kann man glauben.

https://www.spiegel.de/international/ge ... 28351.html :p

ist in English, aber ich habe es mir über den Google Translator durchgelesen.
Schade, dass dann trotzdem einige Kernaussagen übergangen wurden.
SPIEGEL: So you're not afraid of wolves?

Boitani: I'm not, and usually the people who are still accustomed to having them live nearby aren't either. The better you get to know these animals, the less you fear them. The wolf was never eradicated in the Apennines in central Italy, where it has always been part of nature. The people there don't have a problem with wolves. But when they return to regions where they haven't existed for more than a century, as is the case in Germany today, people still have all these ancient stories in their heads.
Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 14. Mai 2019, 02:28 Da ich gerade Google angeführt habe, such da mal mit: "iucn ist der wolf auf rote liste", danach scroll mal noch unten,
ich meine "Nutzer fragen auch" überspringen und darunter:
[PDF] Der Wolf und die Rote Liste-die ganze Wahrheit? :x
Wer sich auf wirres privat Erstelltes von strikt Antiwolf-gepolten Seiten wie wolfszone.de beruft (das per se in keinerlei Verantwortung für Richtigkeit aller Angaben und Behauptungen steht), muss damit rechnen, dass da reichlich Unterstellungen, Lügen und Verdrehung von Fakten in diesen Salat eingearbeitet wurden. Was also soll das bringen? Wenn ich der Überzeugung bin, dass A. Merkel zu den Illuminaten gehört, die im Mittelpunkt der Erde ihren Palast haben, dann finde ich dazu auch "Beweise" im Netz.
Zuletzt geändert von Dr_R.Goatcabin am 14. Mai 2019, 09:00, insgesamt 1-mal geändert.
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
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