Nützlichkeit des Wolfs

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Wolfs-Theoretiker
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo TheOnikra,
danke für Dein Feedback.
@ Erklärbär, auch Dir sei gedankt, für die heftig Zurechtweisung, daß der Wolf doch was Nützliches zum Ökosystem beiträgt.
Doch wieder zu TheOmnikra, also ich werde mir die drei von Dir empfohlenen Links im Laufe des kommenden Tages ansehen.
Verstehe irgendwie nicht, wie Du annehmen kannst, daß ich denke, daß die Natur ohne Menschen nicht funktioniert.
Bin sogar überzeugt, daß die Natur ohne die Menschheit besser zurecht käme als gegenwärtig.
Denn dann würden nur die Naturgesetze regeln was zu regeln ist, daß heißt die Evolution für Flora und Fauna würde ohne uns voranschreiten.
Wobei die Natur natürlich auch Arten aussterben läßt und eventuell neue Arten entstehen läßt, so wie es für die Natur zuträglich wäre.
Wenn in der Natur durch irgend ein Ereignis eine Art ausstirbt und diese Art eine bestimmte Funktion im Ökosystem inne hatte,
dann wird die Natur(ähnlich einer Selbstheilung) diese Funktion auf andere, eventell auch auf eine neue Art oder mehrere Arten umlegen.
Die Natur kann ohne uns Menschen, aber wir können nicht ohne die Natur, um es in normalen Worten auszudrücken.
Wenn wir Fehler machen beim Umgang mit der Natur, gegen Naturgesetze verstossen, dann machen wir uns schuldig,
aber "Die Natur kennt keine Schuld, sondern nur Konsequenzen". Und wenn es wirklich ein Fehler war im Jahre 1850 die Wölfe aus unsererem
damaligen Hoheitsgebiet zu verbannen, denn ausgerottet waren die Wölfe ja im Grunde genommen eigentlich nie, sondern der Wolf als Art
existierte außerhalb unserer Grenzen ja weiter. Für die damaligen Verhältnissen war es gut, daß der Wolf nun weit vom Schuß war.
Es hat dem natürlichem Ökosystem nicht geschadet, außer, daß es zu einem enormen Wildreichtum in unseren Wäldern gekommen ist.
Doch dafür sind nun nicht, die nicht vorhandenen Wölfe bis 1995 verantwortlich, sondern mehr die jagende Zunft, welche Ihre Reviere zu
regelrechte Wildvermehrungsanlage umfunktioniert haben. Da wo früher in Winterzeiten natürliche Selektion gang und gebe war,
da wurde/wird noch gefüttert was das Zeug hergibt, sogar noch in anderen Zeiten um das Wild im Revier zu halten.
Ja dann wird sich auf ein Mal gewundert, daß der Wildbestand viel zu Hoch ist und daß der Wildverbiss an Pflanzensprößlingen stark
zugenommen hat, aber da wird nicht der Landwirtschaftsminister besucht und um höhere Abschußzahlen auszuhandeln.
Doch nun ist die EU den Jägern zuvor gekommen und läßt mit ihrer Gesetzgebung die Wiederansiedlung von Wölfen zu,
um nicht zu sagen, sie verlangt es von ihren Mitgliedsstaaten, daß wir den Wölfen ein Zuhause geben, obwohl unser Land dafür nicht mehr
geeignet ist. Platz ist einfach zu berechnen, also 106170 km² Wald und 3702 km² Gehölze, sowie 609 km² Heide, das macht weit über
110000 km² Gesamtfläche für Wolfshabitate, welche nur noch durch 250 km² für jedes Habitat geteilt werden. Und schon haben wir die
Zahl 440, welche den maximal vorgesehenen Territorien entspricht. Leider sind nicht alle Territorien auch wirklich für eine Rudelansiedlung
geeignet, weil da ja noch die Umwelteinflüsse eine grosse Rolle spielen, da wären die Bevölkerungsdichte und die Verkehrsdichte,
auch die Wilddichte und was noch wichtiger zu sein scheint, ist ein Refugium wo sich der Wolf absolut sicher fühlt,
wo er sich zurückziehen kann, wo er seine Welpen zur Welt bringt etc..
Dies ist nicht immer in Einklang zu bringen und deshalb siedelt der Wolf nicht da wo vorgesehen, sondern er entscheidet selbst.
Beispielhaft für 100km² mit reichlich Wild, nicht mehr als 100 km Verkehrswege, nicht mehr als 400 bis maximal 800 Menschen und
wie gesagt ein Refugium, was dem Wolf zusagt, sonst wirds nichts mit der Ansiedlung. Würde gern noch mehr schreiben,
aber ich verschiebe es auf ein anderes Mal. Also bis dann,
Grüsse, WT
maximal mögliche
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Wolfs-Theoretiker
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Erklärbär,
ich hoffe es ist keine Doppelzüngigkeit von Dir, wenn Du schreibst: "Natürlich ist der Wolf nützlich".
Er beschleunigt die Destruktion. Da wäre mir ganz lieb gewesen, wenn dabei stehen würde, politisch oder biologisch,
denn dann brauche ich nicht zu überlegen, was da beschleunigt aufgelöst, beseitigt oder zerstört wird.
Zu Auflösung, Beseitigung und Zerstörung käme "Die Destruktion der Demokratie" in Frage,
aber biologisch/ökologisch käme nur die Auflösung der Wolfs-mal-zeit-reste oder die Kadaver der verendeten alten, kranken oder schwachen Tieren,
welche Deiner Darstellung nach, da nur so rumliegen und keiner kümmert sich drum.
Im Fall, daß der Wolf die Tiere vor dem Rumliegen konsumiert, dann produziert er auch etwas.
Es ist die mit überaus wichtigen Nachrichten versehene Wolfs-Losung(und nicht Kacke), es sind Mitteilungen an andere Wölfe,
welche an der Losung die Informationen erschnuppern.
Die Wölfe lassen häufig Kadaverreste rumliegen, welche in den ökologischen Kreislauf mit einfliessen, aber davon ist nur wenig zu finden,
höchstens ein paar Brennessel oder in Labor-Bodenproben aus dem Bereich unter den Brennesseln.
Ja ohne Wölfe wären es mehr und grössere Stellen, an denen der Boden, durch die Auflösung der vielen rumliegenden Tiere, aufbereitet würde.
Wobei dann auch die von Dir ins Spiel gebrachten Schmeisfliegen mehr zu tun hätten.
Den Schmeisfliegen ist es auch egal, ob sie von den Malzeitresten oder von den rumliegenden Tierkadaver profitieren.
Wobei nur abgenagte Knochen natürlich nicht viel bieten haben, denn die Fliegen wollen schon etwas Fleisch,
worauf sie ihre Eierchen ablegen und sich die schlüpfenden Maden durchfressen können.
Also lieber Erklärbär, so richtig von Nutzen scheint der Wolf nun auch nicht für die Bodenverbesserung oder für die Schmeisfliegen, für anderes
Gewürm, für Pilze und Bakterien auch nicht zu sein. Weil mit dem Bischen "Merde Loup" da wird der Boden nur unzureichend gedüngt.

Grüsse, WT

(habe diesmal keine Satzreste nach unten verschoben)
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Lutra
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von Lutra »

Irgendwie schreibst Du, Wolfstheoretiker, manchmal einen ganz schönen Unsinn zusammen. Bist Du denn wirklich nur ein reiner Theoretiker oder gehst Du auch manchmal raus in die Botanik? Es gibt nicht nur Wölfe und Schmeißfliegen, die sich von anderen Tieren oder deren Kadavern und Resten ernähren. Du würdest Dich wundern, wie schnell ein totes Wildschwein weg ist, wenn es die Kolkraben erst mal entdeckt haben, genau so, wie die Reste einer Wolfsmahlzeit.
Das hat zwar nichts mit der eventuellen "Nützlichkeit" des Wolfes zu tun, dient nur mal zur Klarstellung.
Für mich gibt es das in der Natur gar nicht, nützlich und schädlich. Klar ist manches für meine Kulturen im Garten förderlich und manches eher im Gegenteil und macht mir Schaden an meiner Ernte. Aber dafür kann die Nacktschnecke ja nichts, die ist für sich erst mal nicht "schädlich", weil sie mein Gemüse verspeist, nur für mich.
zaino
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von zaino »

Irgendwie kommt immer ein Labersack daher, der sachlichen Austausch über den Wolf ausbremst.
Redux

Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von Redux »

Ich zitiere einfach nochmal Nina damit das richtige und wichtige nicht unter die Räder kommt, da die Fakten ja immer weiter ignoriert werden: Welchen Nutzen hat der Wolf im Ökosystem?

Der direkte Einfluss des Wolfes ist mittlerweile vielen bekannt:

Zum einen übt er Einfluss auf die Vitalität seiner Beutetiere aus, in dem er bevorzugt die Wildtiere reißt, die er einfach und mit geringem Risiko für erbeuten kann: Alte, junge, schwache und kranke Tiere. Zum anderen nimmt der Wolf auch Einfluss auf das Verhalten der Tiere und damit indirekt auf die Pflanzen, von denen sich diese ernähren.¹

Der Wolf ist nicht nur Gegenspieler von Reh-, Rot- und Damwild, sondern auch von Schwarzwild, dessen Schäden jährlich auf 17 Mio. € beziffert werden.
Mittlerweile geben diverse Landesregierungen Millionenbeträge von Steuergeldern an Jäger aus, damit diese Ausbreitung des Schwarzwilds eindämmen. Der Wolf erledigt diese Arbeit umsonst, worauf ich im Folgebeitrag näher eingehen werde.

Desweiteren bieten Reste von Kadavern einer Vielzahl von anderen Wildtieren eine Nahrungsgrundlage, wie zum Beispiel Greifvögeln und Füchsen, aber auch Winternahrung für kleinere Vögel sowie eine Nahrungsgrundlage und Lebensraum für eine Vielzahl von aasvertilgenden Insekten.¹
zaino
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von zaino »

... richtig. Und nachdem selbst die wütende Bejagung der Wutzen nicht in der Lage war, die Bestände einzudämmen, könnte man dem Wolf da mal 'ne Chance geben. Alles andere funzt ja nicht. Nachweislich.
harris
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von harris »

Redux hat geschrieben: 15. Jul 2019, 18:52 Ich zitiere einfach nochmal Nina damit das richtige und wichtige nicht unter die Räder kommt, da die Fakten ja immer weiter ignoriert werden: Welchen Nutzen hat der Wolf im Ökosystem?

Der direkte Einfluss des Wolfes ist mittlerweile vielen bekannt:

Zum einen übt er Einfluss auf die Vitalität seiner Beutetiere aus, in dem er bevorzugt die Wildtiere reißt, die er einfach und mit geringem Risiko für erbeuten kann: Alte, junge, schwache und kranke Tiere. Zum anderen nimmt der Wolf auch Einfluss auf das Verhalten der Tiere und damit indirekt auf die Pflanzen, von denen sich diese ernähren.¹

Der Wolf ist nicht nur Gegenspieler von Reh-, Rot- und Damwild, sondern auch von Schwarzwild, dessen Schäden jährlich auf 17 Mio. € beziffert werden.
Mittlerweile geben diverse Landesregierungen Millionenbeträge von Steuergeldern an Jäger aus, damit diese Ausbreitung des Schwarzwilds eindämmen. Der Wolf erledigt diese Arbeit umsonst, worauf ich im Folgebeitrag näher eingehen werde.

Desweiteren bieten Reste von Kadavern einer Vielzahl von anderen Wildtieren eine Nahrungsgrundlage, wie zum Beispiel Greifvögeln und Füchsen, aber auch Winternahrung für kleinere Vögel sowie eine Nahrungsgrundlage und Lebensraum für eine Vielzahl von aasvertilgenden Insekten.¹
Und wieviel wird für den Wolf oder muss für den Wolf ausgegeben?
Ups, die Landesregierungen geben Milionenbeträge von Steuerngeldern an die Jäger aus? :lol: Ups, den Nachweis hätte ich gerne.
Ich wieß nur das die Jäger Milionenbeträge an Jagdsteuern zahlen.... wäre auch mal erwähnenwert ;-)

Einen schönen Schönredetag wünsch ich noch
Harris
harris
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von harris »

Redux hat geschrieben: 15. Jul 2019, 18:52 Ich zitiere einfach nochmal Nina damit das richtige und wichtige nicht unter die Räder kommt
Aha, das ist also Gesetz? Oho...
Redux

Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von Redux »

harris hat geschrieben: 16. Jul 2019, 12:46
Redux hat geschrieben: 15. Jul 2019, 18:52 Ich zitiere einfach nochmal Nina damit das richtige und wichtige nicht unter die Räder kommt
Aha, das ist also Gesetz? Oho...
Hahaha nein lediglich das was ich richtig und wichtig finde. Über die Faktizität der Subventionen an die Jäger kann man ruhig noch mal streiten. Allerdings dürfte es doch klar sein, daß die alleine der Schweineplage nicht Herr werden, auch wenn vielleicht an dieser vor allem die Landwirte schuld sein sollten. Und da ist der Wolf mit einem Schweinenahrungsanteil von 23 % zumindest in Sachsen wenn ich das richtig in Erinnerung habe doch eine gute Hilfe. Und ja die greifen auch Sauen an. (die Diskussion hatten wir schon). Also unglaublich nützlich auch aus rein finanzieller Sicht. 8-) Vom Waldaufwuchs ist dabei noch gar nicht gesprochen worden . Oder vom Ökotourismus.
zaino
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Re: Nützlichkeit des Wolfs

Beitrag von zaino »

Naja, nicht die Landwirte, eher der Wahnwitz mit dem Mega-Maisanbau für Biogasanlagen. Monokulturen sind nix, trotzdem betreiben wirs munter weiter. Und grüne Energie ist nicht immer so schön grün wie man meint....

Aber ok, wenn ich meinen Futtermais direktemang an den Waldrand setze, obwohl ich andere Fläche hätte, und mich dann über die Wutzen aufrege, hat das einen gewissen Aberwitz. ;)
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