Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Nina »

Nach dem aktuellen Stand sieht der Fall so aus:

Hundeattacke auf Baby erlogen: Vater in U-Haft, NDR, Hallo Niedersachsen, 17.05.2018 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 44312.html
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gegenüber NDR 1 Niedersachsen hat der Mann zugegeben, den Säugling geschlagen zu haben. Das Kind habe geschrien, da habe er es ruhig stellen wollen, habe der Vater ausgesagt. Gegenüber der Polizei hatte der Vater zunächst angegeben, ein fremder Hund hätte das Baby am Dienstag attackiert.

NDR, 17.05.2018: Angriff auf Säugling: Jugendamt sah keine Gefahr https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... ng252.html
Man beachte die Sicherheit, mit der die Süddeutsche, deren Artikel Old Trapper verlinkt hat, von dem Hund als Täter berichtet hat:
Ein fremder Hund nähert sich auf einer Grünfläche einem Paar und seinem Kind, spielt mit den beiden Hunden und greift plötzlich ohne erkennbaren Grund den Säugling an.

Süddeutsche Zeitung, 16.05.2018: Säugling durch Hundebisse lebensgefärhlich verletzt http://www.sueddeutsche.de/panorama/osn ... -1.3982206
Old Trapper hat gleich die Gelegenheit genutzt, einen Bezug zum Wolf herzustellen. Seine Meinung: Hätte es sich um einen Wolf gehandelt, wäre der mediale Aufschrei "wahrscheinlich größer" gewesen - und "berechtigt". Es war aber nie von einem Wolf die Rede. Über den Grund für solche Verknüpfungen kann man nur spekulieren.

Der Erklärbär hat den Fall genutzt, um allgemein Stimmung gegen Hunde und deren Besitzer zu machen.

Am Ende bleibt davon nicht als heiße Luft, denn nach aktuellen Erkenntnissen handelt es sich ja um eine rein menschengemachte Familientragödie, mit der weder Hund noch Wolf irgendetwas zu tun haben.
TheOnikra

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von TheOnikra »

Nina hat geschrieben: 18. Mai 2018, 15:12 Old Trapper hat gleich die Gelegenheit genutzt, einen Bezug zum Wolf herzustellen. Seine Meinung: Hätte es sich um einen Wolf gehandelt, wäre der mediale Aufschrei "wahrscheinlich größer" gewesen - und "berechtigt". Es war aber nie von einem Wolf die Rede. Über den Grund für solche Verknüpfungen kann man nur spekulieren.
Das würde auch ganz bestimmt so sein. Das berechtigt lese ich hier aber im Bezug auf die Einhaltung der Managmentregeln. =Entnahme.
Ich sehe das in Relation zum Hund. Was würde/hat man gemacht.
Gleiche Bedrohung gleiche Maßnahme. Nicht mit Verbot von allen Hunden, obwohl ebenso gefährlich. Sondern spezifische Maßnahmen
Nina hat geschrieben: 18. Mai 2018, 15:12 Der Erklärbär hat den Fall genutzt, um allgemein Stimmung gegen Hunde und deren Besitzer zu machen.
Erklärbär hat geschrieben: 16. Mai 2018, 23:09 Ich verstehe diese Hundemanie auch nicht.
Viele Köter sind offenbar Statussymbol, Ersatzkind und bester Freund in einem.
Mir macht das manchmal Angst, wenn Leute ihre Köter frei laufen lassen und gleichzeitig nicht im Griff haben...ich würde nicht zögern, dem Hund, der meine Tochter beisst, den Hals umzudrehen. Was ist das für ein Volk, in dem Leute Partei für Hunde ergreifen die Menschen getötet haben? Ich versteh es nicht!
Problem sehe ich hier den markierten Text, welcher nahtlos an einem spezifischen und sogar nachvollziehbaren Beispiel folgt. Denn dies hat erstmal nichts mit dem beschiebenen Problem zu tun.
Ein Absatz hätte das ganze schon entschärft.
Schattenwolf

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Schattenwolf »

Erklärbär hat geschrieben: 16. Mai 2018, 23:09 Was ist das für ein Volk, in dem Leute Partei für Hunde ergreifen die Menschen getötet haben? Ich versteh es nicht!
Das Du das nicht verstehst wundert mich nicht wirklich. Du wirst es wohl auch nie verstehen. Kein Hund tötet grundlos einen Menschen.
Entweder war der Hund krank, oder wie in den meisten Fällen lag es an der Haltung bzw. er wurde mißhandelt.
Wo bin ich hier nur gelandet....... Manche Menschen haben halt null Empathie für Tiere, auch hier fällt das oft in einer bestimmten Gruppe auf, welcher Du natürlich nicht angehörst.
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Erklärbär »

Wie schaut es mit Empathie für Menschen aus?
Als Kind hat mich ein Schäferhund in die Hand gebissen. Einem Freund hat ein Hund ein Stück Bauch abgebissen.
Klar, das waren arme Hunde, genauso schlecht erzogen wie ihre Herrchen.

Für mich keine Frage: Ein auffälliger Hund, der (mehrmals) Menschen grundlos beisst, gehört weg. Da man ihn nicht einknasten kann, sollte er eingeschläfert werden. Dem Herrchen Hundehaltungsverbot erteilen. Und generell eine hohe Hundesteuer zur Abschreckung, es gibt eh viel zu viele. Bestimmte aggressive Rassen sollten nicht gezüchtet werden dürfen.

Das ist meine Meinung zum Thema Hunde, nicht mehr und nicht weniger.
Will you walk out of the air, my lord?
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Nina »

In dem hier diskutierten Fall war aber weder ein Hund noch ein Wolf ursächlich für die Verletzung des Kindes.

Das Hamburger Abendblatt schrieb 2017 über Gewaltdelikte gegen Kinder:
Im letzten Jahr wurden insgesamt 133 Kinder unter 14 Jahren gewaltsam getötet.

Die Zahl der kindlichen Gewaltopfer bewegt sich seit Jahren auf hohem Niveau und stieg zuletzt wieder an: 2016 gab es neben den vollendeten Todesfällen weitere 78 versuchte Tötungsdelikte, mehr als 4200 Anzeigen wegen schwerer Misshandlung und rund 14.300 Anzeigen wegen sexueller Gewalt.

Hamburger Abendblatt, 13.07.2017: In Deutschland gibt es immer mehr Gewalt gegen Kinder https://www.abendblatt.de/politik/artic ... inder.html
Solche Opferzahlen in dieser Größenordnung werden in unserem Land nicht durch Hunde und schon gar nicht durch Wölfe erzielt. Meistens stammen die Täter aus dem sozialen Umfeld der Kinder:
Im Zeitraum von 1997 bis 2006 wurden bundesweit 535 unter Sechsjährige getötet. Darunter war kein einziger echter Fremdtäter, denn die Täter kamen stets aus dem absoluten sozialen Nahraum der Kinder.

WELT, 28.12.2015: Kindstötungen: Die Täter sind meistens die Eltern https://www.welt.de/vermischtes/article ... ltern.html
Was die Kindersterblichkeit anbelangt, zählen Unfälle zu den häufigsten Todesursachen. Für rund die Hälfte davon ist der Straßenverkehr ursächlich, während sich der überwiegende andere Teil hauptsächlich im häuslichen Umfeld bei "Spiel und Sport" ereignet.

http://www.navigator-medizin.de/eltern_ ... alter.html

Aus meiner Sicht ist die Fokussierung auf den bösen Wolf oder seinen domestizierten Nachfahren deshalb unverständlich, wenn in der öffentlichen Debatte gleichzeitig eine gewisse thematische Vernachlässigung der viel größeren Risiken zu bemerken ist.

Vielleicht kann ja mal jemand, der diesen Fall einer rein menschengemachten Familientragödie als Aufhänger für die Thematisierung von Wolf oder Hund benutzt hat, das Phänomen erklären? Haben wir uns an Gewalt aus dem häuslichen Umfeld gegen Kinder oder den tödlichen Preis für unsere Mobilität auf den Straßen so sehr gewöhnt, dass wir uns ständig um eher relativ geringe Risiken wie den Hund oder gar den Wolf im Kreis drehen müssen?

Der Titel des Threads ist ja nicht verkehrt: "Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe" - aber noch richtiger wäre:
Menschen sind für Menschen die viel größere Gefahr als Hunde oder Wölfe.
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Erklärbär »

Ja, dann schaff die Menschen doch einfach ab!

Und ja, Wölfe sind unter definierbaren Bedingungen ein Risiko für Menschen. Das hat selbst ein grauer Wolf, der sich erstaunlich rar gemacht hat, nie bestritten. Es gibt weltweit genug Beispiele für Gefahrenlagen, allem voran eine hohe Populationsdichte, Revierknappheit und Futtermangel.
Will you walk out of the air, my lord?
TheOnikra

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 20. Mai 2018, 22:36 Und ja, Wölfe sind unter definierbaren Bedingungen ein Risiko für Menschen. ... Es gibt weltweit genug Beispiele für Gefahrenlagen, allem voran eine hohe Populationsdichte, Revierknappheit und Futtermangel.
Machst du dir das nicht ein wenig zu einfach. Das sind Nebenerscheinung, welche Situationen begünstigen die für Menschen gefährlich werden können. Darunter Habitation, Aggression ect. Hohe Populationsdichte, Revierknappheit und Futtermangel führen aber nicht generell zu einer Gefahr für Menschen.
Die Probleme mit "gefährlichen" Wölfen tretten meist Punktuell auf und sollten auch so behoben werden. Maßnahmen wie Vergrämung oder Entnahmen.
Das ist ja auch in den Managmentpänen verankert.
Redux

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Redux »

Erklärbär hat geschrieben: 20. Mai 2018, 22:36 Ja, dann schaff die Menschen doch einfach ab!

Und ja, Wölfe sind unter definierbaren Bedingungen ein Risiko für Menschen. Das hat selbst ein grauer Wolf, der sich erstaunlich rar gemacht hat, nie bestritten. Es gibt weltweit genug Beispiele für Gefahrenlagen, allem voran eine hohe Populationsdichte, Revierknappheit und Futtermangel.
Das hat der Graue Wolf nicht behauptet ! das ist lediglich die Wiederholung deiner ewig gleichen Phrasen !
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Erklärbär »

Wieder eine Hundeattacke. Die Besitzerin wollte sich aus dem Staub machen. M.E. so zu behandeln wie vorsätzliche Körperverletzung. Hoffe, sie bekommt eine entsprechende Strafe.

http://m.spiegel.de/panorama/justiz/mue ... 09783.html
Will you walk out of the air, my lord?
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Hunde sind in D für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von zaino »

Erklärbär hat geschrieben: 20. Mai 2018, 22:36 Ja, dann schaff die Menschen doch einfach ab!
Keine Sorge, das erledigen wir in den nächsten Jahrzehnten mit Sicherheit selbst: Allgemeine Verblödung, Abbau der Demokratie und aller Menschenrechts-Grundsätze, Umweltzerstörung, Kriege, Klimaveränderungen durch Jahrtausende des menschlichen Raubbaus an der Natur... hab ich was ausgelassen?
Mich wundert immer nur, dass man sich vor diesem Szenario über ein paar Wölfchen aufregen kann...

Und ja, richtig, solche Hund wie im zitierten Beispiel: Falsch sozialisiert, schlecht gehalten, als Verkörperung ihrer aggressiven Besitzer "benutzt" SIND eine Gefahr.
Antworten