ca. 12 cm Trittspur

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Josef
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Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von Josef »

Hallo zusammen,

habe im Hochsauerlandkreis einen Begehungsschein und bin mehrmals pro Woche im Revier. Im letzten Schnee entdeckte ich auch in der Nähe eines Luderplatzes große "Hundespuren". Da weit und breit keine Spur eines Menschen zu sehen war, dachte ich an einen Wolf. Diese Abdrücke fotografierte ich und übersandte sie dem hiesigen "Wolfsexperten". Dieser konnte leider anhand einzelner Abdrücke nicht mit Bestimmtheit sagen, dass es sich hier um einen Wolf handelte. Dabei muß ich noch angeben, dass ich Anfang August 2015 genau in diesem Revier einen einzelnen Wolf gesehen habe, der dann in einer Fahrspur weg lief.
Inzwischen habe ich die Anzahl meiner Wildkmeras erhöht und hoffe, dass ich irgendwann einmal den Beweis für das Vorhandensein des Wolfes führen kann.
Josef
Josef
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Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von Josef »

Hallo,

gerade fällt mir noch ein, dass im letzten Sommer ( 2016) in meinem Revierteil im Hochsauerland nachts eine Kuhherde aus ihrer Umzäunung ausgebrochen ist und rund 300 - 500 m weiter wieder aufgefunden wurde.
Wieso läuft eine solche Herde voller Panik durch den Zaun ? Die Kühe kennen Hunde, Schweinerotten und sonstiges Wild in diesem Revier, noch nie ist so etwas vorgekommen. Daher gehe ich davon aus, dass die Kühe eine panische Angst vor einem "Unbekannten" hatten und liefen. Dieser Unbekannte könnte meines Erachtens doch ein Wolf gewesen sein.
Josef
gelöscht_1

Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von gelöscht_1 »

BonEKrita hat geschrieben: 9. Mär 2017, 20:32 Okay, jetzt habe ich den Unterschied zwischen Schneeantwort und Antwort verstanden und versuche da jetzt mal etwas einzustellen.


Geht irgendwie nicht. Mist.

Mich interessiert es schon irgendwie, weil s hier schon mehrere Verdachtsfälle in der Gegend gegeben hat. Aber wahrscheinlich ist es wohl doch nicht so, sondern es war nur ein RIESENHund.

Muss ich ein Foto erst wo anders hinterlegen? Irgendwie habe ich damit noch Probleme. Ich gehe da auf Bild-Einfügen, habe diese eckigen Klammern Imgs, aber bekomme es nicht dazwischen gesetzt.

Hey


Grober Anhaltspunkt aus meiner "Anfängerzeit"..... Hunde haben meist immer, unregelmäßigen Gang!
Wölfe, auch wenn sie nicht schnüren.... gehen wie eine Maschine, zielgerichtet durch die Walachei!
Manchmal bleiben sie stehen, treten auf der Stelle, das gibts.... dann laufen sie wieder.....!
Hunde streifen, mal links, mal rechts.... unregelmäßig eben!
Ausnahme, Hunde an der Leine, die streng trainiert parallel laufen, nur dann sind eben Menschenspuren auch da!
dieses irrwitzige Abgestecke, mit Holzstäbchen, über 50 und mehr Meter..... Quatsch!
Hund mit Mensch.... erkennt man! Verwilderter Hund, läuft immer noch wie Hund.... nicht wie Wolf.....!

Ich habe nun in den 3 Jahren, allwöchentlich, im Sand, Unmassen von Fährten..... da hat man einen Instinkt entwickelt!
aber.... eben nur im Sand!
Gehe ich hier, zu Hause, in den normalen Wald, gibts null Sand.... ich muss mich extrem anstrengen, schauen, Instinkte verfolgen, wo könnte er, wo ist es günstig..... sehr sehr schwer!

Geh mal auf Distanz....Ferne.... schau dir das Laufbild an..... und versuche zu verstehen, wie Wolf, wie Hund läuft!
Instinkte.... sind was tolles!

10cm ohne Krallen.... ja, für die Großen o.k.! Noch nach 8 oder 12 Monaten, auch die Fähe.... reichen nicht an den Rüden ran, im Trittsiegel....definitiv! Zu oft gesehen.... den Unterschied!

Gruß Rudi
Lutra
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Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von Lutra »

Anhand eines Trittsiegels würde ich mir nicht zutrauen, zu sagen, dass es vom Wolf ist. Meistens kann man aber feststellen, dass es kein Wolf war. An der Größe sowieso, aber auch an der Form. Anfangs haben mich Hundespuren auch manchmal irritiert, mitten im Wald, ohne Menschenspur. Mittlerweile kenn ich die Kandidaten, aha, "Bruno" war wieder unterwegs, Schäferhundmischling. Bei dem sieht man es schon an der runden Form des an sonsten beachtlich großen Abdruckes. Das Wolfstrittsiegel ist dagegen eher länglich. Soll aber auch Hunde geben mit dieser Pfotenform.
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Nina
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Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von Nina »

Josef hat geschrieben:gerade fällt mir noch ein, dass im letzten Sommer ( 2016) in meinem Revierteil im Hochsauerland nachts eine Kuhherde aus ihrer Umzäunung ausgebrochen ist und rund 300 - 500 m weiter wieder aufgefunden wurde.
Wieso läuft eine solche Herde voller Panik durch den Zaun ? Die Kühe kennen Hunde, Schweinerotten und sonstiges Wild in diesem Revier, noch nie ist so etwas vorgekommen. Daher gehe ich davon aus, dass die Kühe eine panische Angst vor einem "Unbekannten" hatten und liefen. Dieser Unbekannte könnte meines Erachtens doch ein Wolf gewesen sein.
Frage: Wenn es ein Wolf gewesen wäre - warum haben sich die Kühe dann nur 300-500 m weit entfernt? Schafft der Wolf diese Strecke nicht? ;)

Manche Fragen lassen sich doch schon mit ein bisschen Logik von selbst beantworten, auch wenn es in Wolfskritikerkreisen gerade chic ist, jeden Herdenausbruch als wolfsverursacht zu deklarieren. Das ist unseriös.

Gehen wir mal in das Jahr 2007 zurück, als noch kaum jemand im größten Teil unserer Republik von den Wölfen überhaupt Notiz genommen hat.
Zitat aus einem Artikel des Agrarmagazins Topagrar aus dieser Zeit:
"Achtung Autofahrer, auf der B 54 zwischen Wenden und Olpe befinden sich freilaufende Rinder auf der Fahrbahn.“ Während der Weidesaison hört man solche Meldungen fast täglich im Radio. Die Gefahr, die von Tieren, die aus ihrer Weide ausgebrochen sind, ausgeht, ist groß und führt vielfach zu enormen Schadensersatzforderungen durch die Geschädigten.
Die häufigste Ursache für den Weideausbruch sind unzureichende Zaunanlagen und zu schwache Elektro-Weidegeräte.

Topagrar 5/2007: Weidegang - So halten Sie die Kühe im Zaun https://www.topagrar.com/archiv/Weidega ... n=download
Meldungen über freilaufende Rinder liefen also bereits 2007 nahezu täglich im Radio - und da war weit und breit noch kein Wolf.

Die Ausbruchsgefahr hängt neben der Hütesicherheit des Zaunes auch vom Alter und Geschlecht der Rinder und vom Futter- und Wasserangebot auf der Weide ab. In einem der im Artikel genannten Praxisfälle hatten die Zugfestigkeit der Monolitze den Tieren nicht standhalten können. Wenn das Futterangebot jenseits des Zauns dann auch noch verlockender ist, erhöht sich die Gefahr. Dass die Kühe in Deinem Revier gerade einmal 300-500 m weitergelaufen sind, spricht auch für diese Variante.
Josef
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Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von Josef »

In meinem Beitrag schreibe ich klar und deutlich von Kühen, das sind die, die bereits gekalbt haben und Milch geben !!! Kühe sind wesentlich ruhiger als eine junge Rinderherde. Die Kühe wurden ca. 300 - 500 m weiter von ihrer angestammten Weide aufgefunden, was vorher in dieser Nacht passiert ist, kann ich nicht angeben.
Das Futterangebot für die Kuhherde war super, deswegen haut keine Kuh ab, der Zaun (mit Stacheldraht) war erst im Jahr vorher neu erstellt worden, auch kein Thema. Dass Kühe oder andere Tiere bei Nahrungsmangel ausbrechen, müßte eigentlich von jedem Laien zu verstehen sein, darauf muß ich nicht hingewiesen werden.

Der alteingesessene Landwirt gab an, so etwas in seiner bisherigen Praxis noch nicht erlebt zu haben. Ich selbst komme auch gebürtig von einem Bauernhof und kenne das Verhalten der Tiere sehr gut. Warum soll da kein Wolf gewesen sein, immerhin ist er in diesem Gebiet und auch ca. 30 km weiter schon mehrmals gesehen worden !!!
Ich selbst habe Anfang August 2015 in diesem Revierteil eine Begegnung mit einem Wolf gehabt, konnte leider keine Beweise wie Fotos u.a. liefern. ( http://www.derwesten.de/staedte/nachric ... 52707.html )
Zu dem Trittsiegel im Schnee kann ich nur noch sagen, dass diese sich auf Schneeresten (Verwehungen) befunden haben und ich nicht die gesamte Laufstrecke nachsehen konnte.
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Nina
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Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von Nina »

Nochmal aus dem TopAgrar Artikel aus 2007 - VOR der Rückkehr der Wölfe im größten Teil unseres Landes:
(...) befinden sich freilaufende Rinder auf der Fahrbahn.“
Während der Weidesaison hört man solche Meldungen fast täglich im Radio.


(...) Fest steht: „Die“ ausbruchssichere Weide gibt es nicht. Denn Tiere sind einfach unberechenbar.

Topagrar 5/2007: Weidegang - So halten Sie die Kühe im Zaun https://www.topagrar.com/archiv/Weidega ... n=download

Wenn jetzt jemand ernsthaft behaupten will, die Kühe von Landwirt XY würden sowas ja nie machen - folglich kann nur ein Wolf im Spiel gewesen sein - dann ist das nichts als reine Spekulation ohne jeglichen Beleg.

Je mehr die Medien den Hype um die Wölfe befeuern, desto mehr Leute sind vorsätzlich oder auch unbewusst davon überzeugt, einen Wolf gesehen zu haben.

Frag' doch mal einen Wolfsberater, wieviele Menschen schon irgendwo Wölfe gesehen haben wollen.
Lieber zweimal eine Falschmeldung – – Ich durfte schon dreimal einen Hund einsammeln, einmal einen schwarzen Schäferhund, einmal
einen Collie und einmal ein Pudelmischling. Es war immer kein Wolf.
Aber das waren auch nicht immer Jäger, die das abgeliefert haben. Glauben Sie mir, hier haben wir noch ein Stück Arbeit vor uns.


Robert Franck, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Brandenburg und ehrenamtlicher Wolfsbeauftragter, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag, S. 39 http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
In allen Fällen musste ich feststellen, als ich die Rissbegutachtung gemacht habe, dass es vonseiten der Eigentümer schon zum Kontakt zu den Jägern gekommen ist. Die mündliche Aussage der Jäger war jeweils, Wölfe schon mehrfach vor Ort gesehen oder festgestellt zu haben und das, obwohl beim Management kein einziger Nachweis vorlag. Ich selbst gehe dann direkt auf die Jäger zu, wenn mir so etwas bekannt wird.
Es ist mir nur in einem Fall gelungen, dass Daten nachgeliefert worden sind.


Torsten Peters, Sachbearbeiter und Rissgutachter im Landratsamt Meißen, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag. S 16
http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
Damit bin ich bei der Rolle der Jagdausübungsberechtigten. (...) Fast in jedem Fall hat sich seit 2011 erwiesen, dass Jagdbezirksinhaber schon vor Ort gewesen sind, teilweise eigene Untersuchungen durchgeführt und eigentlich immer festgestellt haben, dass es der Wolf war. Wir mussten dann die Kuh vom Eis ziehen, weil hinterher nicht in jedem Fall der Wolf als Täter festgestellt wurde.

Torsten Peters, Sachbearbeiter und Rissgutachter im Landratsamt Meißen, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag. S 16
http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
Ganz besonders schlimm sind aus unserer Sicht die selbsternannten Experten, die Gutachten in die Welt setzen. In dem Zusammenhang möchte ich auf den Pferdeunfall bei Meißen an der B 6 das Augenmerk legen. Auch da hieß es, der Täter sei der Wolf.
Gleichzeitig kam die Aussage, dass in der Lommatzscher Pflege schon drei bis vier Wolfsfamilien ansässig wären. Das hat sich bis jetzt alles zerschlagen, als nicht richtig erwiesen bzw. konnte nicht belegt werden.


Torsten Peters, Sachbearbeiter und Rissgutachter im Landratsamt Meißen, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag. S 16
http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
Hinzu kommt, dass es im Landkreis durchaus auch getürkte Sichtnachweise geben kann. Bei uns ist das von mindestens drei Stellen bekannt geworden – dieses Video von Wölfen aus Niedersachsen, wo fünf Wölfe an einem Traktor vorbeilaufen. Es war sogar jemand bei mir im Büro und hat den Nachweis, der gleich bei ihm um die Ecke dargestellt worden sei, als völlig glaubhaft dargestellt. Geärgert hat mich, dass an der Verbreitung dieser Information auch Jäger beteiligt gewesen sind.

Torsten Peters, Sachbearbeiter und Rissgutachter im Landratsamt Meißen, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag. S 17
http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
holsteiner in nrw
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Re: ca. 12 cm Trittspur

Beitrag von holsteiner in nrw »

Hallo Nina,

wenn man die Statistik und Wahrscheinlichkeit beachtet hast du natürlich recht, der Wolf als Verursacher ist in den meisten Fällen auszuschliessen.
Nichtsdestotrotz respektiere ich die Schilderung von Josef und vielleicht hat er ja recht und liefert uns bald einen Beweis per Wildkamera.
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