Schafwächter hat geschrieben: ↑2. Mär 2017, 20:38
Angst darf man ja wohl noch haben....
Angst ist a) ein schlechter Ratgeber und b) beim Wolf völlig unnötig. Selbst Bienen und Co. sind gefährlicher und verursachen pro Jahr im Schnitt knapp 20 Tote. Wieviele hat der Wolf auf dem Gewissen? Nicht mal einen pro Jahrzehnt und davon waren nach den bekannten Studien gut die Hälfte tollwuterkrankt.
Hier wird systematisch Panik geschürt und die Leute springen, geprägt durch uralte Schauermärchen, die im Hinterkopf herumschwirren, auch noch darauf an. Das Schlimmste sind all die selbsternannten Wolfs"experten", die wie Pilze aus dem Boden schießen, die meisten Menschen, die "Wolf" mit ach und krach buchstabieren können, aber in den Medien den Mund aufreißen. Dazu gehört auch ein großer Anteil der sogenannten Wolfsberater, denn ein paar Wochenendkurse machen einen nicht zum Experten, nicht einmal ansatzweise. Leicht daran zu erkennen, was manche dieser Ehrenamtler für einen Unsinn absondern.
So manch einer hier im Forum hat ganz entschieden größere Kenntnisse über diese Tiere, ich auch (ich befasse mich seit vielen Jahren damit), von
echten Wolfsexperten, also denen, die abertausende Stunden Feldstudien am wilden Rudel auf dem Buckel haben, ganz zu schweigen.
Mehr als auffällig ist, daß diese echten Experten konsequent nicht befragt werden, wahrscheinlich, weil gewissen Interessenskreisen deren Antworten nicht schmecken.
Wer was über Wölfe erfahren möchte, sollte sich an wirkliche Kenner der Materie halten. Und bestens zusammengefaßt ist diese Materie in diesem Büchlein von Bloch und Radinger.
http://woelfeindeutschland.de/der-wolf- ... -radinger/
Gut investierte 8 €. Allerdings muß man sich wohl gedulden (Neuauflage?) oder antiquarisch kaufen. Das Buch war unglaublich schnell vergriffen.
Aber egal, um welches Buch es geht, wichtig ist, sich aus berufenem Mund zu informieren. Und dazu gehören üblichweise weder "Jäger" noch Schäfer noch die leider verbreiteten Angsthasen, denen die Knie weich werden, wenn sie ein Wolf aus zig Meter Entfernung nur mal anschaut.
Wer sich nicht informiert, da kann ich nur sagen, hier möchte wohl jemand nicht auf sein Unwissen, seinen Aberglauben, seine Vorurteile oder seinen Haß verzichten, schlimmer noch, dieses Unwissen, den Aberglauben, die Vorurteile und den Haß weiterverbreiten. Und genau das mache ich denen zum Vorwurf, die aufgrund irgend welcher Interessaenlage Panik schüren und Horrormeldungen in die Welt setzen.
Nach der Meinung
echter Experten ist in diesem Land noch kein Wolf wirklich auffällig geworden, auch der ermordete MT6 nicht. Und das ist dann auch der Punkt!
Noch eines zum Schluß:
Meine Heimat ist Wolfserwartungsland (eine Mischung aus Wäldern, Weiden, Hecken, mit vielen Flüssen und nicht übermäßig besiedelt) und ich warte sehnsüchtig auf die Ankunft der Grauen (die dann wahrscheinlich eher aus dem Süden oder Südwesten kommen). Glaubst Du etwa, ich würde dann auf meine Wanderungen in der Dämmerung oder durch die Nacht verzichten? Oder drauf verzichten, mal nachts im Wald zu schlafen? Soviel zur "Gefährlichkeit" der Wölfe...
Gruß
Wolf