Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Grauer Wolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

Offensichtlich wurde hier wieder einmal reflexartig der Wolf verantwortlich gemacht. Nur, der war es nicht...

http://siouxtalaperrolob.blogspot.de/20 ... rfeld.html
Das offenbar durch ein stumpfes Schädel-Hirn-Trauma verendete Tier sei vielmehr nach seinem Tod durch kleine Aasfresser (insbesondere Füchse) angefressen worden. Die Ursache des Schädel-Hirn-Traumas konnte nicht abschließend geklärt werden.
(Aus dem Sekundärlink)

Da hat wohl einer kräftig nachgeholfen. Dahinter könnte man wirklich eine perfide Absicht vermuten, was allerdings eine neue Qualität hätte, den Haß auf Wölfe zu schüren...

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Lutra »

"Brandenburgs Bauern kämpfen mit dem Wolf. Den Berlinern ist es egal."

http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/ ... st-es-egal
Grauer Wolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:"Brandenburgs Bauern kämpfen mit dem Wolf. Den Berlinern ist es egal."

http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/ ... st-es-egal
Noch nie so einen Stuß gelesen...
Viel einfacher aber ist es, die Nutztiere aufzufressen. Etwa 143 Schafe und 20 Kälber töteten die Wölfe im Jahr 2016.
Welch "gewaltige" Verluste. Bei welchem Gesamtviehbestand? Das dürften Verluste im Promillebereich sein.

Gruß
Wolf
Schattenwolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Schattenwolf »

Landfrauen schlagen wegen Wolf Alarm.
https://www.agrarheute.com/landundforst ... zen-setzen
Grauer Wolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

Direwolf hat geschrieben: 1. Mär 2017, 15:28 Landfrauen schlagen wegen Wolf Alarm.
https://www.agrarheute.com/landundforst ... zen-setzen
Die Rotkäppchenfraktion mal wieder...
Schafwächter
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Schafwächter »

Angst darf man ja wohl noch haben. Hier im Osten haben wir viele Herdenschutzverweigerer und das schließt auch den Nachbarn ein der sein Holz direkt neben der Weide stapelt oder sein Auto am Zaun parkt. NAchbars Zaun oder Mauer darf ich auch nicht durch mein Schafnetz ersetzen. Wer eine freistehende Weide hat und seine Schafe schützen will macht sich natürlich Gedanken. Wer täglich Stunden auf wolf Nein danke wettert hat wenigstens weniger Zeit sich an Umverteilungsprozessen zu beteiligen. Ronny und Steve machen sich wenn sie an fremden Schafen und Wolfsnetzen und Weidezaungerät vorbeigehen sehr zuverlässig Gedanken um Herdenschutz und ihren Geldbeutel.
In Brandenburg muss man zur Förderung von Herdenschutz zwischen dem 1. und 15. Januar im(!) Wolfs Gebiet den Antrag stellen sonst Pech gehabt. Sagt euch der NABU und die Behörden das auch?
Grauer Wolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

Schafwächter hat geschrieben: 2. Mär 2017, 20:38 Angst darf man ja wohl noch haben....
Angst ist a) ein schlechter Ratgeber und b) beim Wolf völlig unnötig. Selbst Bienen und Co. sind gefährlicher und verursachen pro Jahr im Schnitt knapp 20 Tote. Wieviele hat der Wolf auf dem Gewissen? Nicht mal einen pro Jahrzehnt und davon waren nach den bekannten Studien gut die Hälfte tollwuterkrankt.

Hier wird systematisch Panik geschürt und die Leute springen, geprägt durch uralte Schauermärchen, die im Hinterkopf herumschwirren, auch noch darauf an. Das Schlimmste sind all die selbsternannten Wolfs"experten", die wie Pilze aus dem Boden schießen, die meisten Menschen, die "Wolf" mit ach und krach buchstabieren können, aber in den Medien den Mund aufreißen. Dazu gehört auch ein großer Anteil der sogenannten Wolfsberater, denn ein paar Wochenendkurse machen einen nicht zum Experten, nicht einmal ansatzweise. Leicht daran zu erkennen, was manche dieser Ehrenamtler für einen Unsinn absondern.
So manch einer hier im Forum hat ganz entschieden größere Kenntnisse über diese Tiere, ich auch (ich befasse mich seit vielen Jahren damit), von echten Wolfsexperten, also denen, die abertausende Stunden Feldstudien am wilden Rudel auf dem Buckel haben, ganz zu schweigen.
Mehr als auffällig ist, daß diese echten Experten konsequent nicht befragt werden, wahrscheinlich, weil gewissen Interessenskreisen deren Antworten nicht schmecken.

Wer was über Wölfe erfahren möchte, sollte sich an wirkliche Kenner der Materie halten. Und bestens zusammengefaßt ist diese Materie in diesem Büchlein von Bloch und Radinger.

http://woelfeindeutschland.de/der-wolf- ... -radinger/

Gut investierte 8 €. Allerdings muß man sich wohl gedulden (Neuauflage?) oder antiquarisch kaufen. Das Buch war unglaublich schnell vergriffen.

Aber egal, um welches Buch es geht, wichtig ist, sich aus berufenem Mund zu informieren. Und dazu gehören üblichweise weder "Jäger" noch Schäfer noch die leider verbreiteten Angsthasen, denen die Knie weich werden, wenn sie ein Wolf aus zig Meter Entfernung nur mal anschaut.
Wer sich nicht informiert, da kann ich nur sagen, hier möchte wohl jemand nicht auf sein Unwissen, seinen Aberglauben, seine Vorurteile oder seinen Haß verzichten, schlimmer noch, dieses Unwissen, den Aberglauben, die Vorurteile und den Haß weiterverbreiten. Und genau das mache ich denen zum Vorwurf, die aufgrund irgend welcher Interessaenlage Panik schüren und Horrormeldungen in die Welt setzen.

Nach der Meinung echter Experten ist in diesem Land noch kein Wolf wirklich auffällig geworden, auch der ermordete MT6 nicht. Und das ist dann auch der Punkt!


Noch eines zum Schluß:
Meine Heimat ist Wolfserwartungsland (eine Mischung aus Wäldern, Weiden, Hecken, mit vielen Flüssen und nicht übermäßig besiedelt) und ich warte sehnsüchtig auf die Ankunft der Grauen (die dann wahrscheinlich eher aus dem Süden oder Südwesten kommen). Glaubst Du etwa, ich würde dann auf meine Wanderungen in der Dämmerung oder durch die Nacht verzichten? Oder drauf verzichten, mal nachts im Wald zu schlafen? Soviel zur "Gefährlichkeit" der Wölfe... :lol:

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von zaino »

Schafwächter hat geschrieben: 2. Mär 2017, 20:38 Angst darf man ja wohl noch haben. Hier im Osten haben wir viele Herdenschutzverweigerer und das schließt auch den Nachbarn ein der sein Holz direkt neben der Weide stapelt oder sein Auto am Zaun parkt. NAchbars Zaun oder Mauer darf ich auch nicht durch mein Schafnetz ersetzen.
Ähm.... ja, das kam auch neulich auf dem Forst-Wald-Wildvortrag hier in meiner Ecke zur Sprache. Bauern und Waldbesitzer (und in dem Fall, Tierhalter) haben eine Schadensminderungspflicht. Das gilt für den Waldbauern, der nicht nur aufpflanzen, sondern auch zäunen oder eintüten oder chemisch schützen sollte, damit kein Wildtier seine Pflänzchen annagt, genauso wie für den Tierhalter bitteschön.
Nur, auch beim Vortrag bemerkt: Trotz hohen Zuschüssen für die Schutzmaßnahmen wünschen sich viele Waldbesitzer eher, dass möglichst viele Rehe abgeschossen werden. :(
Das gleiche Spielchen jetzt noch mit Rotkäppchenfaktor garniert läuft gerade beim Wolf ab: Nein wir wollen nicht mehr Arbeit, und dies und das tun müssen, wir wollen, dass wir GAR nichts tun müssen damit unser Zeugs gedeiht. Zum Haare-Raufen, diese Mentalität.

Für Herdenschutzverweigerer jeglicher Art hab ich nichts übrig. Wer Tiere hat, muss nach ihnen gucken, Wolf oder kein Wolf. Punktum.
Schafwächter
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Schafwächter »

zaino hat geschrieben: 3. Mär 2017, 11:42
Schafwächter hat geschrieben: 2. Mär 2017, 20:38 Angst darf man ja wohl noch haben. Hier im Osten haben wir viele Herdenschutzverweigerer und das schließt auch den Nachbarn ein der sein Holz direkt neben der Weide stapelt oder sein Auto am Zaun parkt. NAchbars Zaun oder Mauer darf ich auch nicht durch mein Schafnetz ersetzen.
Ähm.... ja, das kam auch neulich auf dem Forst-Wald-Wildvortrag hier in meiner Ecke zur Sprache. Bauern und Waldbesitzer (und in dem Fall, Tierhalter) haben eine Schadensminderungspflicht. Das gilt für den Waldbauern, der nicht nur aufpflanzen, sondern auch zäunen oder eintüten oder chemisch schützen sollte, damit kein Wildtier seine Pflänzchen annagt, genauso wie für den Tierhalter bitteschön.
Wer sein Holz direkt (meistens auch noch auf fremden Grund) direkt neben Nachbars Zaun stapelt blockiert den Herdenschutz bitteschön. Wer das macht ist bestimmt auch kein Tierhalter. Merkst du überhaupt noch was? In vielen Fällen können die ach so praktischen Fertigzäune zwar gezogen werden, machen aber keinen Sinn z. B. direkt hinter Nachbars Jägernzaun. Es sei denn man heißt nabu und schreibt für Schafbeweidung eine Fläche eingezäunt mit Wildzäunen und innenliegenden E Drähten aus im wolfsgebiet. Hundeübergriffe, geklaute Zäune und Weidezaungeräte, erlebe ich erst seit dem die Wölfe vor der Tür stehen. Die meisten Herdenschutzverweigerer sind auf der anderen Seite des Zauns, ob Menschen, Diebe, Nabulinge oder Mauern, Schuppen und Baubehörden.
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von SammysHP »

Schafwächter hat geschrieben: 3. Mär 2017, 12:52 Hundeübergriffe, geklaute Zäune und Weidezaungeräte, erlebe ich erst seit dem die Wölfe vor der Tür stehen.
Dann ist aber einiges an dir vorbei gegangen.
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