Gefährlichkeit von Wildtieren

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Widukind

Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von Widukind »

HaBe hat geschrieben:Da die Fragen ja offensichtlich kein Getrolle sind, antworte ich mal ausfuehrlicher.

Sie wuerden gerne eine einfach Antwort haben auf ein komplexes Thema.
Kein Angriff eines Wildtier ist wie der andere. Das geht schon damit los, dass unterschieden wird, aus welchem Grund das Tier angreift.
Egal ob Baer, Loewe oder Wolf, alle fressen Fleisch, trotzdem greifen sie nicht immer Menschen an um zu fressen und nicht jedes Mal fressen sie vom Menschen, wenn sie ihn getoetet haben. Auch wenn sie koennten und es aus natuerlich Gruenden sogar nachvollziehbar waere.

Man unterscheidet Beuteangriffe und Verteidigungsangriffe, man hat gelernt, Angriffe und Ursachen besser zu verstehen und zu bewerten.
Was man nie kann, ist Angriffe vorherzusagen. Das koennen weder die Kuschler, die sagen 'es wird nie was passieren', noch die 'Alles nur eine Frage der Zeit'-Fraktion.

Dann reden Sie von 'habituierten' Tieren, bei dem Thema 'Habituation' von Wildtieren streiten sich immer noch viele, wo die Grenze zwischen Habituation und adaptivem Verhalten ist. Ebenso muss dabei bedacht werden, dass Habituation bei Wildtieren nicht immer negative Auswirkungen auf den Menschen hat, wohl aber negative Folgen (zum Beispiel Gewoehnung an Vergraemung) haben kann.

Egal ob es sich um Wildschwein, Hirsch oder Wolf handelt. Jedes Tier hat eine individuelle Toleranzgrenze die von natuerlichen Faktoren und Einfluessen abhaengig ist. Viele Unfaelle haette man im Nachhinein betrachtet vermeiden koennen, zumindest kann man fuer die Zukunft draus lernen.

Aber eine reale Bewertung von "Gefahr" ist unmoeglich, weil eben der Faktor Mensch noch dazu kommt. Und egal wie vorsichtig Sie oder ich sind, Statistiken erfassen jeden. Bei uns hier in Kanada werden immer wieder Menschen getoetet oder schwer verletzt, weil sie mutwillig Warnungen missachten. Ob da ein Schild steht "Gebiet geschlossen, Baer an Kadaver, bis zu $25.000 Strafe" oder nicht, laufen da zig Menschen trotzdem rum. Die einen wollen ihn sehen, die anderen denken er ist schon lange weg, andere lassen sich weder von Mensch noch Baer sagen wo sie wann wie mit oder ohne Hund spazieren gehen, mitten rein. Das machen Menschen hier bei allen Gefahren, direkt hinter dem 'Vorsicht! Lawinengefahr! Nicht anhalten oder betreten" rodel und sterben. Oder ohne Schwimmweste paddeln auf 'dem kleinen Teich' und trotzdem ertrinken.

Jedes Wildtier kann ihnen potentiell gefaehrlich sein. Natuerlich koennen Sie sagen, ich bleib zu Hause und geh nicht mehr raus, koennte ja sein, dass mich ein Keiler umlaeuft oder ein Hirsch aufspiesst. Sie koennen sich aber auch informieren und dann Gefahren fuer sich besser oder anders bewerten und weiterhin die Natur geniessen, wenn Sie gewisse Dinge beachten, um Angriffe zu vermeiden. Oder zumindest das Risiko zu mindern.

... noch mal:
HaBe hat geschrieben:Da die Fragen ja offensichtlich kein Getrolle sind, antworte ich mal ausfuehrlicher.
Da Ihre wirklich ausführliche Antwort offensichtlich nicht von der Userin "maja" reflektiert wird, sondern sie auf den folgenden 3 (i. W. drei) Seiten dieses Threads ihr Auge und Ohr nur den beiden Jägern "Alpenwolf" und "LarsD" widmet, sehe ich hier keine Annahme, die ein Trollverhalten ausschließt.
Ganz im Gegenteil. Ihr Herz fliegt einzig und alleine dem "Waidmann" zu, der deutsche Jagdgenehmigen schon mal als wertloses Altpapier bezeichnete.
maja hat geschrieben:@Alpenwolf:Danke. :-)

Für mich sieht das hier aus wie der LL-Freundeskreis auf Ausflugstour im Wolf-Forum ... :-P (Versuch einer feindlichen Übernahme :lol: :mrgreen: )
maja
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Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von maja »

Widukind, ich kann ihre Angriffe auf mich aktuell nicht nachvollziehen. Ich hatte zuvor in die Runde gefragt ob die Nina-Studie mit der sog. linellstudie identisch ist. Alpenwolf hat diese Frage beantwortet, hierfür habe ich mich bedankt.

Ich habe den Beitrag von HaBe inzwischen mehrfach gelesen und lasse ihn derzeit noch auf mich wirken. Tatsächlich ist er so ausführlich, dass ich mir das geschriebene in Ruhe durch den Kopf gehen lassen möchte. Ich werde darauf sicher noch eingehen.

Wenn Sie meine Kommentare gelesen haben, dann ist Ihnen möglicherweise aufgefallen, dass ich zwischenzeitlich versucht habe Sachlichkeit anzumahnen. Darum bitte ich auch Sie. Die Beiträge kamen vorhin in zeitlich sehr kurzen Abständen, sodass ich keine Möglichkeit mehr hatte zwischen den persönlichen Angriffen der Herren aufeinander (die mit meiner Ausgangsfrage eigentlich nichts mehr zu run hatten) Sachfragen zu stellen. In das persönliche Gezänk mag ich mich nicht reinhängen.
Zuletzt geändert von maja am 23. Mai 2015, 00:17, insgesamt 2-mal geändert.
maja
Beiträge: 29
Registriert: 22. Mai 2015, 12:34

Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von maja »

Sind Sie noch so nett und erklären mir was der LL-Freundeskreis ist?
Widukind

Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von Widukind »

maja hat geschrieben:Widukind, ich kann ihre Angriffe auf mich aktuell nicht nachvollziehen.
Ich greife sie nicht an. Ich beobachte nur. So mache ich es auch draußen ... ;)

:arrow: LL = landlive-Forum
Alpenwolf
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Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von Alpenwolf »

maja hat geschrieben:
Inwieweit Jäger (welche Gründe man ihnen auch immer unterstellen mag) ebenfalls zu militanten Mitteln greifen um ihrer Position Nachdruck zu verleihen vermag ich nicht aus eigener Erfahrung zu sagen. Will sagen, mich wundert in der Diskussion nix mehr.
In allen Wolfsmanagementplänen wird diese Frage äußerst umfangreich behandelt und im Endeffekt wird schlicht und geschmacklos eine massive Bedrohung des Wolfs durch illegale Abschüsse der Jäger unterstellt. Wie figura aber nach mehr als 10 Jahren zeigt ist das von ein paar wenigen Einzelfällen abgesehen kein Thema, im Gegenteil die massiven und selbst für die Wolfsbeauftragten verblüffenden Bestandszuwächse beweisen die Gesetzestreue der Jäger. Man hat hier also eindeutig das falsche Schwein geschlachtet, aber gleichzeitig das Klima so wie in der Interaktion mit den Tierhaltern ( die sind selber schuld, wenn ihre Schafe, Fohlen und Kälber vom Wolf gefressen werden ) vorsätzlich vergiftet.

Diese Politik widerspricht nun eindeutig den Vorgaben der EU wie auch anderen internationalen Standards wie z.B. der Amman-Deklaration der IUCN, die dringend die Einbindung aller betroffenen stakeholder fordert um die Konflikte im Artenschutz zu minimieren.

In Deutschland setzt man sich darüber einfach hinweg ( aus welch Gründen nun immer ) und schürt diese Konflikte offensichtlich bewusst weiter, wohl wissend, dass dies letztendlich auf dem Rücken des Wolfs ausgetragen wird, was man aber offensichtlich zur Durchsetzung der eigenen Interessen gern in Kauf nimmt.
maja
Beiträge: 29
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Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von maja »

@widukind: Da muss ich Sie in Ihrer Selbstwahrnehmung korrigieren. "Ihr Herz fliegt allein..." Und "widmet Aug und Ohr ausschließlich.." ist ein Angriff und keine reine Beobachtung mehr. Ich habe es heute schon mehrfach betont, ich bin weder pro noch contra und, ich bitte auch das zur Kenntnis zu nehmen, auch nicht aus dem LL-Forum.

Ich bin interessiert, an Informationen. Hier sind Menschen die sich mit dem Thema Wolf schon länger befassen als ich, also frage ich. Wenn Ihnen bereits das verdächtig vorkommt werden Sie für den Wolf wenig neue Freunde werben können.
Widukind

Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von Widukind »

Alpenwolf hat geschrieben:
In Deutschland setzt man sich darüber einfach hinweg ( aus welch Gründen nun immer ) und schürt diese Konflikte offensichtlich bewusst weiter ...
... so zum Beispiel:
REiter hat geschrieben: Nur eines noch: Die Pferdelobby ist, wie manche von Euch vielleicht schon ahnten, sehr mächtig in diesem Land. Das hat seinen Grund darin, dass auch viele, wirklich enorm reiche Leute Pferde haben. so reich und einflußstark dass man als gewöhnlicher Staatsbürger gar nicht glaubt dass sowas möglich ist. ........ Aber was jetzt losbrechen wird, ist klar oder? Und ausnahmsweise wird es mal Schulter an Schulter mit den Jägern gehen... :shock:
Widukind

Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von Widukind »

maja hat geschrieben: Wenn Ihnen bereits das verdächtig vorkommt werden Sie für den Wolf wenig neue Freunde werben können.
Ich glaube, jetzt nehmen Sie sich aber tatsächlich etwas zuuuu wichtig. Ich tue es jedenfalls nicht. Weder Sie, noch mich selbst ... ;-)

Eine gute Nacht, allerseits !
maja
Beiträge: 29
Registriert: 22. Mai 2015, 12:34

Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von maja »

Ich kann aus persönlicher Wahrnehmung sagen, dass die Reiter das Thema sehr kontrovers diskutieren. Auch dort findet man zwischen verniedlichender Verherrlichung (der tut nix, der will doch nur spielen) und Dämonisierung (alle abknallen die Drecksviecher) die komplette Bandbreite. Auch dort ist es sehr schwer sachlich zu diskutieren.

Inwieweit die Stimmung kippen wird, wenn die DNA Analysen tatsächlich ergeben, dass ein Wolf (ein Rudel?) das Fohlen gefressen hat bleibt abzuwarten. Ich vermute, dass sich zunächst nicht viel ändern wird, egal wie die DNA Analyse ausgeht. Bei wiederholten Rissen könnte das anders aussehen. Da sind wir wieder beim Thema Tierschutz wie ich es vorhin schon einmal angesprochen habe.
Alpenwolf
Beiträge: 418
Registriert: 30. Mär 2015, 17:40

Re: Gefährlichkeit von Wildtieren

Beitrag von Alpenwolf »

Widukind hat geschrieben:Ganz im Gegenteil. Ihr Herz fliegt einzig und alleine dem "Waidmann" zu, der deutsche Jagdgenehmigen schon mal als wertloses Altpapier bezeichnete.
maja hat geschrieben:@Alpenwolf:Danke. :-)
Wie leicht nachzulesen ist, hat sich Frau Maja irrtümlich bei mir bedankt, da ihre Frage Lars beantwortet hat. So gesehen ist wohl ihm ihr Herz zugeflogen, was ich ihm natürlich herzlich gönne zumal dies weit besser ist als flöge es ihnen zu.

Wenn es ihrem chauvinistischen Wohlbefinden zuträglich ist, werde ich meine deutschen und das Dutzend anderer Jagd"scheine" einrahmen lassen und an die Wand hängen und wenn ich sie ansehe immer an sie denken.
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