Erhöhte Reproduktionsrate bei Wölfen, die intensiv bejagd werden.

[balin]

Zunächst mal die Links dazu:
Die Untersuchungsarbeit als solche
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 4/abstract
Hier eien Zusammenfassung in englisch
http://www.idahopress.com/outdoors/nort ... 50486.html
und eine in französich
http://ici.radio-canada.ca/regions/colo ... ress.shtml
Verglichen wurden Proben von Wölfen im offenen Alberta, wo die Wölfe der menschlichen Jagd mit Motorschlitten stark ausgesetzt sind und Proben aus dem bewaldeten Nordwesten Kanadas, wo der Jagddruck alleine schon vom Gelände her wesentlich geringer ist.
Festgestellt wurde eine Veränderung im Hormonspiegel, der die Fortpflanzung regelt und zwar bei intensiver Bejaguung hin zur Begünstigung einer vermehrten Fortpflanzungsrate. Die Folgerungen, die sich im Verhalten der Wölfe, Rudelstruktur etc ergeben, werden ebenfalls diskutiert

[balin]

Den Link hier noch dazu, da steht mehr drin:
http://www.vancouversun.com/health/Heav ... story.html

[Grauer Wolf]

Danke für die Links.
Klingt nichts weniger als logisch und war zu erwarten. Es steckt das gleiche Muster dahinter, daß ich schon bei der Jagd auf Füchse immer wieder monierte: Sobald der Mensch unqualifiziert in die Sozialstruktur reinschießt, bricht das Chaos aus.
Daraus lernen? Wozu denn? Ist anstrengend und schießen oder zu Tode knüppeln macht viel mehr Spaß.

Gruß
Wolf

[Rolf Biskupek]

Mal eine Frage? Mit welcher Reproduktionsrate wird im Moment in den deutschen Management Plänen gerechnet?!

[LarsD]

Es wäre mir neu, dass in den Managementplänen überhaupt Reproduktionsraten erwähnt worden sind. Die Wissenschaft rechnet im Schnitt mit 30% tatsächlicher Zuwachsrate pro Jahr.

[Rolf Biskupek]

Es wäre mir neu, dass in den Managementplänen überhaupt Reproduktionsraten erwähnt worden sind. Die Wissenschaft rechnet im Schnitt mit 30% tatsächlicher Zuwachsrate pro Jahr.

Wenn ich richtig informiert bin, haben die norddeutschen Rudel im schnitt 4,3 Welpen. Das wäre eine deutlich höhere Zuwachsrate. Habe so manchmal das Gefühl das die Dynamik der Wolfsentwicklung unterschätzt wird.

[holsteiner in nrw]

Wenn ich richtig informiert bin, haben die norddeutschen Rudel im schnitt 4,3 Welpen. Das wäre eine deutlich höhere Zuwachsrate. Habe so manchmal das Gefühl das die Dynamik der Wolfsentwicklung unterschätzt wird.

Du solltest bei den 4,3 Welpen pro Rudel bitte nicht die Welpensterblichkeit vergessen. Nicht alle 4,3 Wölfe werden auch adulte...

[Grauer Wolf]

Wenn ich richtig informiert bin, haben die norddeutschen Rudel im schnitt 4,3 Welpen. Das wäre eine deutlich höhere Zuwachsrate. Habe so manchmal das Gefühl das die Dynamik der Wolfsentwicklung unterschätzt wird.

Das Gefühl täuscht. Der "holsteiner" hat's schon angesprochen. Die Sterblichkeit in den ersten beiden Lebensjahren ist sehr hoch. Alleine der Blutzoll an den Verkehr ist enorm...

http://www.stern.de/wissen/natur/ruecks ... 24314.html
15 tote Wölfe im ersten Halbjahr 2014.

Doch unter insgesamt 75 tot aufgefundenen Wölfen seit 1999 {Anmerkung: Stand 6/2014} sind auch knapp ein Dutzend illegal getötete Exemplare dokumentiert.

Ich möchte um meines Seelenfriedens nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer der illegalen Abschüsse ist: Schießen, schaufeln, schweigen...

Gruß
Wolf

[jurawolf]

Wenn ich richtig informiert bin, haben die norddeutschen Rudel im schnitt 4,3 Welpen. Das wäre eine deutlich höhere Zuwachsrate. Habe so manchmal das Gefühl das die Dynamik der Wolfsentwicklung unterschätzt wird.

Quatsch.

Ob die 4,3 Welpen stimmen, weiss ich nicht. Kann aber schon hinkommen. 4.3 Welpen pro Rudel würde einer Wachstumsrate von 43% entsprechen, falls alle Welpen überleben würden - denn pro Rudel kann man mit 10 Tieren in der Population rechnen (inkl. Jährlinge, Wanderwölfe, etc.). Dass dies auf Populationsebene nie der Fall sein dürfte ist klar, denn die natürliche Sterblichkeit wurde bereits angesprochen. Und dazu kommt noch die künstliche Sterblichkeit... Verkehr, Wilderei...

Das bisherige Populationswachstum in Deutschland zu berechnen, ist ja ein leichtes. Wir haben dies hier auch schon gemacht. Der jährliche Schnitt seit dem Jahr 2000 liegt irgendwo um die 25%. Wohlgemerkt ist aber etwa die Zahl der Rudel von 2013 auf 2014 nicht mehr gewachsen. Mal sehen wie es 2015 weitergeht...

[SammysHP]

Wie bereits angesprochen, gibt es natürlich eine gewisse Sterblichkeit, deren Dunkelziffer wir allerhöchstens schätzen können. So interessant eine wissenschaftlich fundierte Antwort für die Reproduktionsrate auch ist, man sollte nicht vergessen, dass die Dichte viel entscheidender ist. Und die lässt sich relativ gut durch das Monitoring ermitteln.