Bären in Polen

Themen über frei lebende Bären und Luchse in Europa (keine Gehegetiere).
aka

Re: Bären in Polen

Beitrag von aka »

Waldschrat hat geschrieben:bin in der nächsten woche bei rübezahl zu besuch.
mal schauen, was sich südlich der polnischen grenze in sachen "große beutegreifer" tut. könnte ja ein hinweis auf bären in polen sein, da die an staatsgrenzen jetzt nicht sooo ein interesse haben
ich hoffe, ich erwisch da jemanden vom nationalpark

grüße vom waldschrat
Kannst mal dezent fragen was aus dem tschechischehen Auswilderungsprojekt geworden ist - seinerzeit ging eine Naturschutzorganisation damit
hausieren - es gab die Absicht 5 - 10 Bären aus der Slowakei ins Riesengebirge zu verfrachten. Ob das ernst gemeint ist/war oder ob das die
gleiche Kategorie wie Gabriels 250 Teddys zwischen Partenkirchen und Rostock....ist.
Nördlich der Grenze hielt sich die Begeisterung dafür in Grenzen. Sehr engen Grenzen.
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Waldschrat
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Re: Bären in Polen

Beitrag von Waldschrat »

so, nachdem mich rübezahl heute morgen mit ner ordendlichen schippe schnee und jeder menge wind verabschiedet hat, bin ich nun wieder zuhause.

in polen konnte ich nichts in erfahrung bringen da ich nur einige stunden in jelena gora war. in tschechien haben mir zwei mitarbeiter des "krkonossky narodni park" unabhängig von einander erzählt: keine bären dort seit siebzehnhundert schießmichtot. luchse werden dort ab und an gefährtet, aber das sind nur durchzügler. und nun wirds interessant... vor ca. einem monat 5 (?!) wölfe aus sachsen, die aber wieder richtung sachsen verschwunden sind.
auf die aktive ansiedlung von bären angesprochen, antworteten beide "zu dicht besiedelt/ tourismus"
ich werde mal versuchen noch etwas mehr über die 5 sachsen in erfahrung zu bringen.

grüße vom waldschrat
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____________________Kermit
aka

Re: Bären in Polen

Beitrag von aka »

Waldschrat hat geschrieben:so, nachdem mich rübezahl heute morgen mit ner ordendlichen schippe schnee und jeder menge wind verabschiedet hat, bin ich nun wieder zuhause.

in polen konnte ich nichts in erfahrung bringen da ich nur einige stunden in jelena gora war. in tschechien haben mir zwei mitarbeiter des "krkonossky narodni park" unabhängig von einander erzählt: keine bären dort seit siebzehnhundert schießmichtot. luchse werden dort ab und an gefährtet, aber das sind nur durchzügler. und nun wirds interessant... vor ca. einem monat 5 (?!) wölfe aus sachsen, die aber wieder richtung sachsen verschwunden sind.
auf die aktive ansiedlung von bären angesprochen, antworteten beide "zu dicht besiedelt/ tourismus"
ich werde mal versuchen noch etwas mehr über die 5 sachsen in erfahrung zu bringen.

grüße vom waldschrat
So ganz neu ist das nicht. ( Pressemitteilungen 2007 - 2012) Zwischen den südlichen Auslegern der Görlitzer Heide un Isergebirge scheint es schon länger ziemlich rege Bewegung geben. Allerdings alles Sichtbeobachtungen. Bis jetzt ist noch keiner überfahren und die Ergebnisse des Monitorings an den Wildbrücken sind hmmmmm........

hat allerdings nix mit Braunbären zu tun.
gruß
Wolfsheuler
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Re: Bären in Polen

Beitrag von Wolfsheuler »

Das Monitoring des IFAW hat doch ergeben, dass Wölfe sich im polnische tcheschichen Bereich östlich von Zittau uafhalten.
Spuren von Wölfen, aber bislang keine handfesten Nachweise für ein Rudel, gibt es in einem Teil der Sudeten, im Isergebirge, etwa 40 Kilometer östlich von Zittau. Vermutlich nutzen die Tiere dort auch Lebensräume in Tschechien.
Oder auch das:
Unklar ist, wie viele der fünf Territorien entlang der deutsch-polnischen Grenze sich sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite erstrecken. Der IFAW und Wolfswissenschaftler fordern daher ein grenzübergreifendes Monitoring, um Doppelzählungen von Rudeln zu vermeiden.
http://www.ifaw.org/deutschland/aktuell ... hst-weiter
aka

Re: Bären in Polen

Beitrag von aka »

Das Monitoring des IFAW hat doch ergeben, dass Wölfe sich im polnische tcheschichen Bereich östlich von Zittau uafhalten.
Zurück auf den Boden der Tatsachen:

IFAW und EURONATUR finanzieren 2 PL NGOs und Projekte eines Forschungsinstituts (IBS) in Polen. Die für das Monitoring in (ganz) Westpolen zuständige
und von den Spenden bezahlte Organisation zählt 48 Mitglieder (2011), hat sehr schlechtes Verhältniss (eigentlich keins) zu dem Jagdverband in PL und ein ...hmmmmm...... Verhältniss zu den Forstbehörden - durchwachsen würde ich dezent sagen. Die sind auf die Infos angewiesen, die sie hier und da Aufschnappen.
Intensive Arbeit bestenfalls punktuell. Die Forstverwaltung in West - PL hat zwar angewiesen, dass die Anwesenheit von Wölfen in den Waldkomplexen
in den einzelnen Jagd - Revieren erfasst und berichtet werden soll......aber es is halt eine Anweisung.....Wie sich das weiterentwickelt - ?
Der IFAW und Wolfswissenschaftler fordern daher ein grenzübergreifendes Monitoring, um Doppelzählungen von Rudeln zu vermeiden.
Schön für sie.

Wie es auf der tschechischen Seite aussieht - ?.
aka

Re: Bären in Polen

Beitrag von aka »

Um auf das Thema zurückzukommen

Die Bären in Polen leiden zunehmend an Schlaflosigkeit.
Vermutlich seit eingen Jahren kommt es immer häufiger zur Unterbrechung der Winterruhe und die Tiere ziehen durch die Gegend auf der Suche nach
fressbaren. Selbst eine besenderte Bärin die 3 Jungen geführt hat muß - wie kürzlich festgestellt worden ist - die kleinen allein gelassen haben
und mitten im Winter ein Ausflug unternommen haben.

Das einzige was die Teddys hindert Ausflüge zu unternehmen sind hohe Schneelagen. Frost, Matsch....scheinen keine Rolle zu spielen....

Über die Ursachen streitet man sich - Klimaveränderung ? - dagegen spricht daß die Ausflüge selbst bei starkem Frost unternommen werden -
Es ist auch nicht sicher ob alle Tiere im ganzen Ausbreitungsgebiet in Polen sich so verhalten.

Die andere Begründung liegt darin, dass die Tiere durch Wildfütterungen/Kirrungen aus dem Schlaf gelockt werden - Besuche
na Bienenstöcken sprechen dagegen, dass der Mais an den Kirrungen nicht die alleinige Ursache ist.
(Obwohl die Wintertätigkeit der Teddys eben an Kirrungen zu beobachen ist - und wird hauptsächlich dort regestriert)


Das Problem bleibt ungelöst - Karpaten stellen im Winter ausgesprochen karge Landschaft für die Teddys - Aas und Bucheckern unter dem Schnee
sind praktisch die einzigen natürlichen Nahrungsquellen.

Was passiert bei der Einstellung der Winterfütterung bzw Umstellung usschliesslich auf Heu und andere für die Bären unverdauliche Leckerlis ? -
(es geht hauptsächlich um Winterfütterungen f. Rotwild/Wisente)

Bleiben sie dann brav schlafen oder werden sie sich den Touriherbergen und den Siedlungen zuwenden ?

Jedenfalls müssen die Imker schon jetzt die Elektrozeune um die Bienen stöcke ganzjährig betreiben......


Übrigens komischeweise trotz wesentlich häufigeren Vorfälle mit den Bären (Waldarbeiter, Pilz - und Bärensucher) hat die örtliche Bevölkerung
mehr Angst vor den Wölfen........
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