Bären in der Schweiz

[Miscanthus]

Hmmm. Mit der Ethik habe ich da so meine Probleme. In Amerika werden ja auch gelegentlich Problembären eingefangen. Im "Wolf und Grizzly Discovery Center" West Yellowstone z.B. haben alle der dortigen Bären einiges "auf dem Kerbholz". Der letzte Fall, aus dem Jahr 2012, landete im Zoo Montana in Billings. Wenn nun die Entnahme aus der Natur eines in Freiheit geborenen Tieres so problematisch ist müssten die Tiere dort "Auffälligkeiten" zeigen - tun sie aber nicht. Von jahrelangen Qualen kann man da sicher nicht sprechen.

[jurawolf]

gegenbeispiel: die bärin jurka, mutter von bruno. wurde von den italienern 2007(?) eingefangen und in ein gehege gesteckt, weil sie feige waren, einen abschuss anzuordnen. die folge: apathie, stereotypes verhalten. nun lebt sie im alternativen bärenpark schwarzwald, wie es ihr geht weiss ich leider nicht. wollte da schon lange mal hin, liegt für mich ja nicht so weit weg.

dennoch halte ich es für einen absoluten irrglauben zu meinen, dass der erhalt von leben in jedem fall die tierfreundlichste lösung ist. keine frage, in diesem fall wäre für das tier ein verbleiben in der natur die beste lösung gewesen, aber das war unter diesen umständen keine option mehr, erst recht nicht ohne vergrämung, die wie erwähnt auch nicht ohne ist. eine tötung ist mitunter das kleinste übel, auch aus sicht des tiers.

[Grauer Wolf]

dennoch halte ich es für einen absoluten irrglauben zu meinen, dass der erhalt von leben in jedem fall die tierfreundlichste lösung ist.

Der nüchtern abwägende Verstand mag dieser Meinung folgen, aber ich tue mich schwer damit. Wer kann mir glaubhaft versichern, daß alle Möglichkeiten wirklich ausgeschöpft wurden? Keiner!

Gruß
Wolf

[Miscanthus]

"So wird jeder Bär zum Risikobär"
Einige nicht ganz uninteressante Thesen eines Zoologen:
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/ve ... y/12962437
Positiv allerdings: Dass man sich aber doch beginnt ernsthaft auf Bären vorzubreiten sieht man daraus …..
"70 Haie im Puschlav und kein Bär"
http://www.zuonline.ch/artikel_126124.html

[Grauer Wolf]

"So wird jeder Bär zum Risikobär"
Einige nicht ganz uninteressante Thesen eines Zoologen:
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/ve ... y/12962437

Dieser Artikel spricht mir wohl und ganz aus der Seele! Den sollte man jedem zum Lesen geben, der aus Tieren vorschnell ein Problemtier macht.

Gruß
Wolf

[Miscanthus]

Die Diskussion über den (tierethischen) Abschuss von M13 ist noch nicht zu Ende:
Italienische Umweltschützer verklagen die Schweiz:
http://www.bospace.de/nachrichten/welt/ ... ie-schweiz
Der WWF kommentiert hier:
http://www.wwf.de/2013/februar/braunbae ... ckpid/186/

[Miscanthus]

OT: Hier geht´s nicht um freilebende Bären aber um äußerst fragwürdige Praktiken in einem Wildpark in Zürich:
Da werden auf der einen Seite ständig neu Bären gezüchtet und auf der anderen Seite getötet (jaja, eingeschläfert und tierethisch ist das sicher auch) weil man nicht weiß wohin damit. "Man will ihn nicht in einen "fragwürdigen" Zoo abgeben". Fragt sich, wo hier der "fragwürdige" Zoo ist......
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/sto ... t-31427859

[Grauer Wolf]

Da werden auf der einen Seite ständig neu Bären gezüchtet und auf der anderen Seite getötet, weil man nicht weiß wohin damit. "Man will ihn nicht in einen "fragwürdigen" Zoo abgeben". Fragt sich, wo hier der "fragwürdige" Zoo ist...

Der Punkt ist, daß der Verbraucher ein gerüttelt Maß an Mitschuld trägt. Wer will denn im Frühjahr unbedingt niedliche Jungtiere im Zoo sehen?

Gruß
Wolf

[jurawolf]

diese praxis hat nicht viel mit dem tierpark langenberg bei zürich zu tun, sondern mit der globalen praxis in den meisten zoos und tierparks. dem tierpark ist hoch anzurechnen, dass er diese praxis offen zugibt - selbstverständlich ist das nicht.

[Miscanthus]

.......zugeben aber trotzdem ungeniert weiter machen? Super!