Bären in der Slowakei: Dorfbewohner fürchten Bären

Themen über frei lebende Bären und Luchse in Europa (keine Gehegetiere).
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Miscanthus
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Bären in der Slowakei: Dorfbewohner fürchten Bären

Beitrag von Miscanthus »

Normalerweise ist man in der Slowakei recht entspannt mit den Bären. Woher also die plötzliche Aufregung? Und wie immer die Stereotypen: „Unsere Kinder können nicht mehr auf der Straße spielen“. So unterschwellig meine ich aus dem Artikel herauszulesen, dass die Jägerlobby (wieder mal) dahinter zu steckt. Wieso ausgerechnet die „shanghaidaily“ das Thema aufgegriffen hat, wissen die Götter.
Prybilina ist eines der Täler im Nationalpark Hohe Tatra, die für ihren gesunden Bärenbestand bekannt sind. Es gab zwar immer wieder Bären, die sich in die Orte gewagt haben, aber das ist nicht weiter ungewöhnlich. Konflikte gab es auch immer wieder mit den zahllosen Pilz- und Beerensammlern, die in die Wälder ausschwärmen. Das vor Jahren sehr aktive Bärenprojekt dort scheint mittlerweile allerdings an Einfluss verloren zu haben.
http://www.shanghaidaily.com/article/ar ... ?id=234171
Grauer Wolf

Re: Bären in der Slowakei: Dorfbewohner fürchten Bären

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:Normalerweise ist man in der Slowakei recht entspannt mit den Bären. Woher also die plötzliche Aufregung? Und wie immer die Stereotypen: „Unsere Kinder können nicht mehr auf der Straße spielen“. So unterschwellig meine ich aus dem Artikel herauszulesen, dass die Jägerlobby (wieder mal) dahinter zu steckt.
Nimm noch die Imker hinzu. Schlecht oder gar nicht geschützte Bienenstöcke sind die Einladung für Meister Petz schlechthin, der kann Süßem nicht widerstehen. Ein Witz, wenn man daran denkt, daß in Bärenland sogar die Mülltonnen bärensicher sein sollten.

Diese Stereotypen geben mir auch zu denken. Das sind imho nicht wirkliche Sicherheitsbedenken einer Bevölkerung, die Bären gewohnt ist, da hilft m.E. einer (oder eine Gruppe) gezielt nach. Daß, wenn Pilz- ud Beerensucher (m.W. machen das dort auch viele gewerblich) in ganzen Schwärmen die Wälder heimsuchen, Konflikte vorprogrammiert sind, liegt auf der Hand. Wo sollen die Bären denn noch hin? Weicht Petz einer Pilzsuchergruppe aus, landet er prompt in der nächsten. Das kann nicht funktionieren, zumal Bärenreviere dort nach der Beschreibung eher klein sind, was impliziert, daß ein Braunbär u.U. gezwungen würde, in ein Nachbarrevier auszuweichen, was er wohl tunlichst vermeiden möchte.
Da sind nicht zuviele Bären (das regelt sich von alleine durch Abwanderung), sondern zuviele Menschen, die die Bärenreviere unsicher machen und nicht einmal die Regeln beachten (auch starker Touristenandrang plus mitgeführte Lebensmittel z.B.).

Gruß
Wolf
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