Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von TheOnikra »

https://wolfsmonitor.de/?p=17418#more-17418
Politik und Gesellschaft dürften, so die einhellige Forderung, die ökologisch wertvolle Weidetierhaltung und die ebenfalls ökologisch wertvolle Rückkehr des Wolfes nicht gegeneinander ausspielen und die Lasten allein den Tierhaltern zumuten.
„Es braucht endlich Rahmenregelungen des Bundes, um eine tragfähige Koexistenz zwischen Wölfen und Weidetierhaltung zu ermöglichen“
Hier der Downloadlink mit den kongretisierten Empfehlungen für Schutzstandards:
https://www.nabu.de/imperia/md/content/ ... schutz.pdf
Erklärbär
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Erklärbär »

Förderung des Herdenschutzes
Der wolfsbedingte Mehraufwand aus Sach- und Personalkosten für die empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen sollte zu 100% über staatliche Beihilfen finanziert werden, insbesondere auch, da die europarechtlichen Hürden im Beihilferecht mittlerweile ausgeräumt sind. Diese Beihilfen sollten an alle betroffenen Tierhalter gezahlt werden, unabhängig von ihrem Erwerbsstatus oder der Herdengröße.
Das klingt doch schon mal nicht schlecht.

Wird aber so sicherlich aus Kostengründen nicht umgesetzt.

Von Ästhetik und Risiken ganz zu schweigen. Soll jetzt halb Deutschland mit Elektrodraht eingezäunt werden? Wieviele Hunderttausend Herdenschutzhunde braucht es und wo sollen die herkommen? Kommt der Staat auch auf für Versicherung, Unterhalt, Tierarzt, Futter, Ausbildung von HSH?
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 12. Jun 2019, 20:40 Wird aber so sicherlich aus Kostengründen nicht umgesetzt.
Würdest du aus Kostengründen die Weidetierhaltung abschaffen? Oder würdest du jetzt als "Freund der Weidehaltung" für die Schäfer aufkommen, damit der Staat Geld spart. Anstatt dagegen zu wettern solltest gerade du das unterstützen.
Erklärbär hat geschrieben: 12. Jun 2019, 20:34 Von Ästhetik und Risiken ganz zu schweigen. Soll jetzt halb Deutschland mit Elektrodraht eingezäunt werden? Wieviele Hunderttausend Herdenschutzhunde braucht es und wo sollen die herkommen? Kommt der Staat auch auf für Versicherung, Unterhalt, Tierarzt, Futter, Ausbildung von HSH?
Zäune gibt es doch zum aller größen Teil schon! Nur eben nicht nach dem wolfsicheren Standart. HSH kommen aus Zucht, wo auch die meisten anderen Hunde herkommen. Wie viele man braucht kommt auf die Haltung und Umstände an, von daher sind wilde Spekulationen unangebracht.
Außerdem wurde bereits gesagt das die Löhne eben angepasst werden müssen, so einfach ist das. So funktioniert das in einem Wirtschaftssytem.
Erklärbär
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Erklärbär »

Außerdem wurde bereits gesagt das die Löhne eben angepasst werden müssen, so einfach ist das. So funktioniert das in einem Wirtschaftssytem.
Wieder Null Ahnung. Schäfer konkurrieren auch global. Solange Verbraucher Lammfleisch aus wolfsbefreiten Ländern für einen Bruchteil des Geldes bekommen, werden auch die Löhne nicht beliebig steigerbar sein.

Du musst die Schäfer schon verbeamten, dann klappt Deine Aussage. :lol:
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Lutra »

Erklärbär hat geschrieben: 13. Jun 2019, 06:36
Du musst die Schäfer schon verbeamten, dann klappt Deine Aussage. :lol:
Weidetierprämie, wie es schon 27 EU-Staaten machen. Nur bei der Julia geht das nicht, ginge ja zu Lasten der Großagrarier...
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 13. Jun 2019, 06:36 Schäfer konkurrieren auch global. Solange Verbraucher Lammfleisch aus wolfsbefreiten Ländern für einen Bruchteil des Geldes bekommen, werden auch die Löhne nicht beliebig steigerbar sein.
Nach diesem Argument würde Bio ja auch nicht funktioneren. So funktionert Wirtschaft eben nicht. Es geht ja auch nicht nur um den Fleischpreis, sondern auch um die Bezahlung der Beweidung. Ich glaube auch nicht das du überhaupt weißt was so ein Schafsbetrieb sonst so für kosten verlangt. Schafshaltung ist an sich nicht gerade billig und HSH helfen auch gegen Hunde und Diebe.
Erklärbär
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Erklärbär »

Was hat denn "Bio" jetzt schon wieder mit Wölfen zu tun?

Ich glaube, von Wirtschaft verstehst Du genausowenig wie ich! :lol:

Obwohl ich Mikro- und Makroökonomie um Grundstudium hatte! :lol:
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 13. Jun 2019, 22:14 Was hat denn "Bio" jetzt schon wieder mit Wölfen zu tun?
Bio ist auch ein Zeichen für Tierwohl (wenn auch nicht sehr zuverlässig, aber das ist ein Hauptkaufgrund.)
Warum kein Wolfsfreundlichsigel?
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von TheOnikra »

TheOnikra hat geschrieben: 12. Jun 2019, 19:23 https://wolfsmonitor.de/?p=17418#more-17418
Politik und Gesellschaft dürften, so die einhellige Forderung, die ökologisch wertvolle Weidetierhaltung und die ebenfalls ökologisch wertvolle Rückkehr des Wolfes nicht gegeneinander ausspielen und die Lasten allein den Tierhaltern zumuten.
„Es braucht endlich Rahmenregelungen des Bundes, um eine tragfähige Koexistenz zwischen Wölfen und Weidetierhaltung zu ermöglichen“
Hier der Downloadlink mit den kongretisierten Empfehlungen für Schutzstandards:
https://www.nabu.de/imperia/md/content/ ... schutz.pdf
So mal wieder was zum Thema
Nicht alle Wolfsschutzvereine teilen uneingeschränkt diese Vorschläge
Freundeskreis freilebender Wölfe:
Wenn die Unterhaltung von Herdenschutz also entsprechend gefördert wird, sollten unserer Meinung nach die Zaunhöhen den Erfahrungswerten und aktuellen Empfehlungen des BfN und der DBBW angeglichen sein (effektive 120cm Bauhöhe,106cm Euro-Netzbei Bedarf mit Übersprungschutzlitze oder wahlweise Strohm-Drähte/-Litzen bis auf 120cm mit einer Mindestspannung von5000V)
Kann man sich jetzt streiten. Beides hat seine Berechtigung. Wie ist dazu die Meinung im Forum, welche Maßnahme von den beiden fändet ihr am besten.

Und das populistische Gegenstück zu den Wolfsgegnern, Wolfschutz Deutschland:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019 ... aw-und-co/
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Re: Gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Beitrag von Lutra »

Wenn die Unterhaltung von Herdenschutz also entsprechend gefördert wird, sollten unserer Meinung nach die Zaunhöhen den Erfahrungswerten und aktuellen Empfehlungen des BfN und der DBBW angeglichen sein (effektive 120cm Bauhöhe,106cm Euro-Netzbei Bedarf mit Übersprungschutzlitze oder wahlweise Strohm-Drähte/-Litzen bis auf 120cm mit einer Mindestspannung von5000V)
Kann man sich jetzt streiten. Beides hat seine Berechtigung. Wie ist dazu die Meinung im Forum, welche Maßnahme von den beiden fändet ihr am besten.
Empfohlen werden diese Zaunhöhen ja schon jetzt. Wichtiger ist meiner Meinung nach, dass überhaupt erst mal alle Weidetiere mit dem Mindestschutz geschützt werden und dieser ordentlich und gewissenhaft aufgebaut wird. Man kann hinsehen wo man will. Wo sich "Problemfälle" entwickeln, ist auch die entprechende Anzahl Nutztiere ungeschützt und schlecht geschützt, praktisch Anfütterung, die ja nun bestraft werden soll. Natürlich versuchen in diesen Fällen die entsprechend konditionierten Wölfe auch an die eigentlich gut und ordentlich geschützten Nutztiere ranzukommen, weil sie ja vorher die Erfahrungen von einfacher Beute gemacht haben. Von daher ist es geradezu rücksichtslos von einigen Nutztierhaltern gegenüber ihren Kollegen, was sie so veranstalten.
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