"Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
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Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
Gibt es eigentlich irgendetwas, was Du in Sachen Wolf gut findest, Lämmchen... Die Antwort kann ich mir selber geben... Nein...!!
Du bist also auch kein Demokrat...? Wozu diskutiert ihr denn hier noch mit? Demokratische Verfassungsmethoden kritisieren, aber sie nutzen. Inkonsequenz dein Name ist Lämmchen und harris...
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Du bist also auch kein Demokrat...? Wozu diskutiert ihr denn hier noch mit? Demokratische Verfassungsmethoden kritisieren, aber sie nutzen. Inkonsequenz dein Name ist Lämmchen und harris...
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Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
In "SACHEN Wolf" finde ich z.B. seine Vermarktung nicht gut.Jan.Olsson@web.de hat geschrieben:Gibt es eigentlich irgendetwas, was Du in Sachen Wolf gut findest, Lämmchen...
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
Ja, die ist auch ganz schlimm!Lämmchen hat geschrieben:
In "SACHEN Wolf" finde ich z.B. seine Vermarktung nicht gut.
http://ecx.images-amazon.com/images/I/4 ... AA160_.jpg
Die Frage war allerdings, ob Du was gut findest am Wolf.
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
Lutra hat geschrieben:Ja, die ist auch ganz schlimm!Lämmchen hat geschrieben:
In "SACHEN Wolf" finde ich z.B. seine Vermarktung nicht gut.
http://ecx.images-amazon.com/images/I/4 ... AA160_.jpg
Warum habe ich wohl genau solche Reaktionen erwartet ...
Ja, es gibt einiges, was mich am Wolf als Tier beeindruckt.
Schöne Ostern noch.
Für mich geht es jetzt raus in die Natur mit den Hunden für viele Stunden. Wir mögen dieses Wetter.
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
auf diesen Brief vom 26.3. und die Postings darunter will U. Wotschikowsky in den nächsten Tagen auf seiner Wolfsite eingehen ...
https://www.facebook.com/notes/w%C3%B6l ... 1972377620
https://www.facebook.com/notes/w%C3%B6l ... 1972377620
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
Dieser "vermarktete" Schlüsselanhänger geht aber eher als Husky als als Wolf durchLutra hat geschrieben:Ja, die ist auch ganz schlimm!Lämmchen hat geschrieben: In "SACHEN Wolf" finde ich z.B. seine Vermarktung nicht gut.
http://ecx.images-amazon.com/images/I/4 ... AA160_.jpg
Gruß
Charlie
"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
Charlie
"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
Leider kein Aprilscherz: Ulrich Wotschikowskys Antwort auf den Brief von Wölfe-Fakten
Unzweifelhaft: Das Thema Wolf bewegt die Menschen und emotionalisiert wie kaum ein anderes. Es eignet sich als Projektionsfläche für Sehnsüchte ebenso wie für Ängste und Wut, als Stellvertreter für empfundene Ungerechtigkeiten und Ärgernisse in der Landwirtschafts- und Naturpolitik und als Symbolik für eine ursprüngliche, unverfälschte und nun auch in Deutschland unmittelbar erlebbare Natur. Der Wolf wird als bereichernd, beängstigend, bedrohlich oder als Konkurrent empfunden. Dabei polarisiert er wie kaum ein anderes Thema, denn unlängst geht es vor allem um die Hoheit darüber, wer über sein zukünftiges Schicksal entscheiden darf und wer nicht.
Da es vielerorts in Deutschland noch an eigenen praktischen Erfahrungen mit dem Wolf mangelt, ist die Einschätzung von Experten wichtig, die das Verhalten der Tiere sachverständig beurteilen können. Ulrich Wotschikowsky ist einer dieser Menschen, die uns in vielen Blog-Einträgen das Thema Wolf auf sachliche Weise näher gebracht haben.
Um das Vertrauen in die Expertenmeinung zu gewährleisten, sind Sachlichkeit und Neutralität von besonderer Bedeutung. Da der Wolf besonders in Niedersachsen auch als politisches Instrumentarium gegen eine Landespolitik eingesetzt wird, von der sich vor allem ein Teil der Vertreter aus Landwirt- und Jägerschaft nicht angemessen berücksichtigt fühlt, ist das Thema eng mit einem Kampf um Macht und Meinungshoheit verwoben, das weit über die eigentliche Frage hinausgeht.
Und so vielschichtig die Meinungen in der Bevölkerung sind, so unterschiedlich können auch die Einschätzungen der Experten ausfallen. Im Idealfall arbeitet man zusammen und ergänzt sich dabei. Menschlich ist mitunter vielleicht eher der Versuch, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
In der Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP (Drucksache 17/3973) vom 20.07.2015* hat der Niedersächsische Umweltminister unter Punkt 6 benannt, welche wissenschaftlichen Institutionen im Hinblick auf die Verhaltensauffälligkeit von Wölfen in Niedersachsen beteiligt sind:
- Swedish University of Agricultural Sciences
- LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland
- Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
- Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
- Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Wir können also davon ausgehen, dass die Entscheidungen des Niedersächsischen Umweltministeriums zum Umgang mit dem Munsteraner Rudel auf Basis fachlich fundierter Empfehlungen getroffen wurden. Dass aus der Landesjägerschaft und sonstigen Verbänden oder anderweitig organisierter Experten, die nicht direkt an den Empfehlungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt waren, immer wieder öffentliche Kritik aufkeimt, beweist, wie umkämpft der Markt um die Meinungs- und Deutungshoheit ist.
Herr Wotschikowsky hat inzwischen richtiggestellt, dass er mit der Begrifflichkeit "endlich Ernst machen mit MT6" nicht die letale Entnahme gemeint hat. Dennoch hat er in seinem neuesten Post vom 31.03.16 wiederum dem grünen Umweltministerium vorgeworfen: "Würde man die Situation ernst nehmen, so würde man die Vergrämung fortsetzen. Das Wolfsmanagement in Niedersachsen will aber „abwarten“ bzw. „beobachten,“ wie sich die Situation weiter entwickelt. Es nimmt, finde ich, die Situation nicht ernst."**
Das Umweltministerium wartet nach eigenen Angaben jedoch nicht ab, sondern schreibt in der Pressemitteilung 58/2016 vom 08.03.2016:
Herr Wotschikowsky hätte alternativ die Ergebnisse der involvierten Fachkreise abwarten und dann sein Urteil fällen können, anstatt dem Umweltministerium Passivität vorzuwerfen und sich darüber lustig zu machen, dass es Menschen gibt, die in einem Wildtier auch noch etwas anderes sehen als nur eine Nummer ("MT6"), die je nach Interessenlage gemanagt, bewirtschaftet, bejagt und entnommen wird.
Dass irgendjemand im Netz auf die Idee gekommen ist, dem Wolf den Namen "Kurti" zu verpassen, beurteilte Herr Wotschikowsky mit den Worten: "Mit der Namensgebung verringern wir die Distanz zu diesem Tier noch einmal, diesmal auf der psychischen Ebene. Wir domestizieren den wilden Wolf zum Kuscheltier, machen ihn zum Haustier, was er nun mal nicht ist. Wir bagatellisieren die Gefahr, die von einem respektlosen Wolf ausgehen kann, und verhöhnen obendrein die Gefühle besorgter Menschen, egal ob deren Sorgen begründet sind oder nicht."***
Das ist ziemlich viel Pathos für den einfachen Sachverhalt, dass eine Person im Netz die Bezeichnung "MT6" durch "Kurti" ersetzt hat - der Wolf wurde dadurch jedenfalls weder domestiziert, noch hat ihn jemand körperlich gekuschelt. Er wurde weder zum Haustier noch liegt er jetzt gemütlich auf irgendeinem Hundesofa. Durch die Namensgebung hat sich weder der Grad der Gefährdung verändert noch wurden Menschen dadurch verhöhnt. Wer so eine hanebüchene Aussage tätigt, macht sich unglaubwürdig, wenn er im anschließenden Absatz auch noch "kühlen, emotionsfreien Sachverstand" von anderen einfordert.
Dieser Kritikpunkt war auch dem Brief der Wölfe-Fakten-Facebookgruppe zu entnehmen. Der Inhalt dieses Briefes hat Herrn Wotschikowsky offensichtlich derart bewegt, dass er sich zu einem erneuten Blogeintrag hinreißen ließ: "Wotschikowsky zur Kritik von WÖLFE Fakten und zu Facebook-Einträgen" vom 31.03.2016.² Nach einem zunächst sachlichen Einstieg entwickelt sich der Beitrag zu einem Rundumschlag gegen namentlich genannte Kritiker seiner Äußerungen zu MT6, deren Heftigkeit erstaunt und in der Wortwahl zuweilen an die Qualität so mancher Facebook-Gruppen grenzt ("Der schon erwähnte Christian Berge – er bestreitet über die Hälfte der Facebookszene zu diesem Fall – gibt zum Besten, ich sei persönlich beleidigt, weil das Umweltministerium mich nicht um Rat gefragt habe, ich feuere „eindeutig aus persönlichen und nicht aus sachlichen Gründen!“ Das hat er bestimmt gründlich recherchiert. Dann teilt er seine Schulnoten mit – all das interessiert eigentlich keine Sau (seine Worte, nicht meine)."
Es mag menschlich sein, auf Kritik verschnupft zu reagieren. Ausgewiesene Experten sollten sich aber sachlich auf Fakten zum Thema beschränken und sich nicht zu persönlichen Angriffen auf Personen im Stile eines ungehaltenen Wutbürgers verleiten lassen.
Auch die Kritik vom Wolfsmonitor-Blogger Jürgen Vogler an der Titulierung des Wolfes als "tickende Zeitbombe" wurde von Herrn Wotschikowsky nicht verschont. Herr Vogler zeigte sich auf seiner Wolfsmonitor Facebook-Seite verständig und entgegenkommend: "Insofern finde ich das "Bild" für ein "Gefahrenpotenzial" etwas übertrieben, journalistisch ist es aber sicherlich zu vertreten. Schließlich erfüllte die Metapher ihren Zweck, nämlich eine breite Aufmerksamkeit zu erreichen."³
Ich hatte Herrn Wotschikowskys Blog allerdings immer so verstanden, dass er sachlich aufklären möchte. Journalistische Kunstgriffe, mit denen vor allem eine breite Aufmerksamkeit erzielt werden soll, haben wir in der Wolfsdiskussion schon mehr als genug.
Herr Wotschikowsky hat aber noch einen drauf gesetzt und sich auch noch einen Aprilscherz auf Kosten der Kritik von Wölfe-Fakten gegönnt.* Dass die Kategorien der Wolfssichtungen künftig nach dem politischen Lager der Sichtenden eingeteilt werden, ist als als Reaktion auf die Anmerkungen des Wölfe-Fakten Autors gemünzt, dass Meldungen über Wolfsbegegnungen, an denen selbst das Umweltministerium Zweifel äußert, u. U. zur Durchsetzung politischer Zwecke missbraucht werden können - und damit die Gefahr einer Entnahme aufgrund gefakter Meldungen entsteht.
Lieber Herr Wotschikowsky: Die Wolfsdiskussion ist voll von unsachlichen Darstellungen, Manipulationen, Übertreibungen und Verharmlosungen, Vorwürfen und Gegenvorwürfen, politischen Instrumentalisierungen und Grabenkämpfen. Was diese Debatte sicher nicht benötigt, sind noch mehr Äußerungen, die wie in Feuer gegossenes Öl wirken und den Graben zwischen den Parteien nur noch verschärfen anstatt sachlich-schlichtend und vor allem versöhnend nach Lösungen und Wegen zu suchen.
* http://www.landtag-niedersachsen.de/ps/ ... attachment
** http://woelfeindeutschland.de/was-tun-mit-mt6/
*** http://woelfeindeutschland.de/wann-mach ... t-mit-mt6/
² http://woelfeindeutschland.de/wotschiko ... intraegen/
³ https://www.facebook.com/Wolfsmonitor-467553486734537/
* http://woelfeindeutschland.de/goerlitz- ... standards/
Unzweifelhaft: Das Thema Wolf bewegt die Menschen und emotionalisiert wie kaum ein anderes. Es eignet sich als Projektionsfläche für Sehnsüchte ebenso wie für Ängste und Wut, als Stellvertreter für empfundene Ungerechtigkeiten und Ärgernisse in der Landwirtschafts- und Naturpolitik und als Symbolik für eine ursprüngliche, unverfälschte und nun auch in Deutschland unmittelbar erlebbare Natur. Der Wolf wird als bereichernd, beängstigend, bedrohlich oder als Konkurrent empfunden. Dabei polarisiert er wie kaum ein anderes Thema, denn unlängst geht es vor allem um die Hoheit darüber, wer über sein zukünftiges Schicksal entscheiden darf und wer nicht.
Da es vielerorts in Deutschland noch an eigenen praktischen Erfahrungen mit dem Wolf mangelt, ist die Einschätzung von Experten wichtig, die das Verhalten der Tiere sachverständig beurteilen können. Ulrich Wotschikowsky ist einer dieser Menschen, die uns in vielen Blog-Einträgen das Thema Wolf auf sachliche Weise näher gebracht haben.
Um das Vertrauen in die Expertenmeinung zu gewährleisten, sind Sachlichkeit und Neutralität von besonderer Bedeutung. Da der Wolf besonders in Niedersachsen auch als politisches Instrumentarium gegen eine Landespolitik eingesetzt wird, von der sich vor allem ein Teil der Vertreter aus Landwirt- und Jägerschaft nicht angemessen berücksichtigt fühlt, ist das Thema eng mit einem Kampf um Macht und Meinungshoheit verwoben, das weit über die eigentliche Frage hinausgeht.
Und so vielschichtig die Meinungen in der Bevölkerung sind, so unterschiedlich können auch die Einschätzungen der Experten ausfallen. Im Idealfall arbeitet man zusammen und ergänzt sich dabei. Menschlich ist mitunter vielleicht eher der Versuch, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
In der Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP (Drucksache 17/3973) vom 20.07.2015* hat der Niedersächsische Umweltminister unter Punkt 6 benannt, welche wissenschaftlichen Institutionen im Hinblick auf die Verhaltensauffälligkeit von Wölfen in Niedersachsen beteiligt sind:
- Swedish University of Agricultural Sciences
- LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland
- Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
- Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
- Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Wir können also davon ausgehen, dass die Entscheidungen des Niedersächsischen Umweltministeriums zum Umgang mit dem Munsteraner Rudel auf Basis fachlich fundierter Empfehlungen getroffen wurden. Dass aus der Landesjägerschaft und sonstigen Verbänden oder anderweitig organisierter Experten, die nicht direkt an den Empfehlungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt waren, immer wieder öffentliche Kritik aufkeimt, beweist, wie umkämpft der Markt um die Meinungs- und Deutungshoheit ist.
Herr Wotschikowsky hat inzwischen richtiggestellt, dass er mit der Begrifflichkeit "endlich Ernst machen mit MT6" nicht die letale Entnahme gemeint hat. Dennoch hat er in seinem neuesten Post vom 31.03.16 wiederum dem grünen Umweltministerium vorgeworfen: "Würde man die Situation ernst nehmen, so würde man die Vergrämung fortsetzen. Das Wolfsmanagement in Niedersachsen will aber „abwarten“ bzw. „beobachten,“ wie sich die Situation weiter entwickelt. Es nimmt, finde ich, die Situation nicht ernst."**
Das Umweltministerium wartet nach eigenen Angaben jedoch nicht ab, sondern schreibt in der Pressemitteilung 58/2016 vom 08.03.2016:
Nachdem also der schwedische Experte Jens Karlsson das Verhalten des Wolfs MT6 als unauffällig eingestuft hat, wird diese Einschätzung sowohl mit der neuen Dokumentations- und Beratungsstelle zum Wolf, DBBW, dem u. a. die führenden Wolfsexperten vom Wildbiologischen Büro Lupus und vom Senckenberg Museum angehören, als auch mit dem Arbeitskreis Wolf ausgewertet. Zeitgleich beobachtet man den Wolf intensiv und bereitet die Möglichkeit zu einer Entnahme vor, um auch für einen Ernstfall kurzfristig gewappnet zu sein.Minister Wenzel kündigte an, dass die Aktion jetzt gemeinsam mit den Fachleuten im neuen Dokumentations- und Beratungszentrum des Bundes und im niedersächsischen Arbeitskreis Wolf ausgewertet wird. Das Tier werde weiterhin intensiv beobachtet. [...] Die Anordnung des Ministeriums zur Vorbereitung einer möglichen Entnahme des Tiers aus der Natur behält bis auf weiteres ihre Gültigkeit.
http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktu ... 41475.html
Herr Wotschikowsky hätte alternativ die Ergebnisse der involvierten Fachkreise abwarten und dann sein Urteil fällen können, anstatt dem Umweltministerium Passivität vorzuwerfen und sich darüber lustig zu machen, dass es Menschen gibt, die in einem Wildtier auch noch etwas anderes sehen als nur eine Nummer ("MT6"), die je nach Interessenlage gemanagt, bewirtschaftet, bejagt und entnommen wird.
Dass irgendjemand im Netz auf die Idee gekommen ist, dem Wolf den Namen "Kurti" zu verpassen, beurteilte Herr Wotschikowsky mit den Worten: "Mit der Namensgebung verringern wir die Distanz zu diesem Tier noch einmal, diesmal auf der psychischen Ebene. Wir domestizieren den wilden Wolf zum Kuscheltier, machen ihn zum Haustier, was er nun mal nicht ist. Wir bagatellisieren die Gefahr, die von einem respektlosen Wolf ausgehen kann, und verhöhnen obendrein die Gefühle besorgter Menschen, egal ob deren Sorgen begründet sind oder nicht."***
Das ist ziemlich viel Pathos für den einfachen Sachverhalt, dass eine Person im Netz die Bezeichnung "MT6" durch "Kurti" ersetzt hat - der Wolf wurde dadurch jedenfalls weder domestiziert, noch hat ihn jemand körperlich gekuschelt. Er wurde weder zum Haustier noch liegt er jetzt gemütlich auf irgendeinem Hundesofa. Durch die Namensgebung hat sich weder der Grad der Gefährdung verändert noch wurden Menschen dadurch verhöhnt. Wer so eine hanebüchene Aussage tätigt, macht sich unglaubwürdig, wenn er im anschließenden Absatz auch noch "kühlen, emotionsfreien Sachverstand" von anderen einfordert.
Dieser Kritikpunkt war auch dem Brief der Wölfe-Fakten-Facebookgruppe zu entnehmen. Der Inhalt dieses Briefes hat Herrn Wotschikowsky offensichtlich derart bewegt, dass er sich zu einem erneuten Blogeintrag hinreißen ließ: "Wotschikowsky zur Kritik von WÖLFE Fakten und zu Facebook-Einträgen" vom 31.03.2016.² Nach einem zunächst sachlichen Einstieg entwickelt sich der Beitrag zu einem Rundumschlag gegen namentlich genannte Kritiker seiner Äußerungen zu MT6, deren Heftigkeit erstaunt und in der Wortwahl zuweilen an die Qualität so mancher Facebook-Gruppen grenzt ("Der schon erwähnte Christian Berge – er bestreitet über die Hälfte der Facebookszene zu diesem Fall – gibt zum Besten, ich sei persönlich beleidigt, weil das Umweltministerium mich nicht um Rat gefragt habe, ich feuere „eindeutig aus persönlichen und nicht aus sachlichen Gründen!“ Das hat er bestimmt gründlich recherchiert. Dann teilt er seine Schulnoten mit – all das interessiert eigentlich keine Sau (seine Worte, nicht meine)."
Es mag menschlich sein, auf Kritik verschnupft zu reagieren. Ausgewiesene Experten sollten sich aber sachlich auf Fakten zum Thema beschränken und sich nicht zu persönlichen Angriffen auf Personen im Stile eines ungehaltenen Wutbürgers verleiten lassen.
Auch die Kritik vom Wolfsmonitor-Blogger Jürgen Vogler an der Titulierung des Wolfes als "tickende Zeitbombe" wurde von Herrn Wotschikowsky nicht verschont. Herr Vogler zeigte sich auf seiner Wolfsmonitor Facebook-Seite verständig und entgegenkommend: "Insofern finde ich das "Bild" für ein "Gefahrenpotenzial" etwas übertrieben, journalistisch ist es aber sicherlich zu vertreten. Schließlich erfüllte die Metapher ihren Zweck, nämlich eine breite Aufmerksamkeit zu erreichen."³
Ich hatte Herrn Wotschikowskys Blog allerdings immer so verstanden, dass er sachlich aufklären möchte. Journalistische Kunstgriffe, mit denen vor allem eine breite Aufmerksamkeit erzielt werden soll, haben wir in der Wolfsdiskussion schon mehr als genug.
Herr Wotschikowsky hat aber noch einen drauf gesetzt und sich auch noch einen Aprilscherz auf Kosten der Kritik von Wölfe-Fakten gegönnt.* Dass die Kategorien der Wolfssichtungen künftig nach dem politischen Lager der Sichtenden eingeteilt werden, ist als als Reaktion auf die Anmerkungen des Wölfe-Fakten Autors gemünzt, dass Meldungen über Wolfsbegegnungen, an denen selbst das Umweltministerium Zweifel äußert, u. U. zur Durchsetzung politischer Zwecke missbraucht werden können - und damit die Gefahr einer Entnahme aufgrund gefakter Meldungen entsteht.
Lieber Herr Wotschikowsky: Die Wolfsdiskussion ist voll von unsachlichen Darstellungen, Manipulationen, Übertreibungen und Verharmlosungen, Vorwürfen und Gegenvorwürfen, politischen Instrumentalisierungen und Grabenkämpfen. Was diese Debatte sicher nicht benötigt, sind noch mehr Äußerungen, die wie in Feuer gegossenes Öl wirken und den Graben zwischen den Parteien nur noch verschärfen anstatt sachlich-schlichtend und vor allem versöhnend nach Lösungen und Wegen zu suchen.
* http://www.landtag-niedersachsen.de/ps/ ... attachment
** http://woelfeindeutschland.de/was-tun-mit-mt6/
*** http://woelfeindeutschland.de/wann-mach ... t-mit-mt6/
² http://woelfeindeutschland.de/wotschiko ... intraegen/
³ https://www.facebook.com/Wolfsmonitor-467553486734537/
* http://woelfeindeutschland.de/goerlitz- ... standards/
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
@Nina
Danke für deine tollen, sachlichen und ausführlichen Beiträge! Als Danke spendiere ich dir ein paar hochgestellte Zahlen.
¹²³⁴⁵⁶⁷⁸⁹⁰
Danke für deine tollen, sachlichen und ausführlichen Beiträge! Als Danke spendiere ich dir ein paar hochgestellte Zahlen.
¹²³⁴⁵⁶⁷⁸⁹⁰
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
Ich hab mir nun den Beitrag von Wotsch mal durchgelesen. Ich finde, er hat durchaus recht.
- HowlingWolf
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- Registriert: 14. Mai 2015, 18:15
- Wohnort: Wolfsburg
Re: "Wann macht man endlich Ernst mit Kurti?" -Artikel auf Wolfsite
Sehe ich nicht so!jurawolf hat geschrieben:Ich hab mir nun den Beitrag von Wotsch mal durchgelesen. Ich finde, er hat durchaus recht.
Für Herr Wotschikowsky (den Spitzame Wotsch, spare ich mir hier dann doch an der Stelle, nachher wird mir noch unterstellt ich wollte mit ihm kuscheln)steht ein Habituierung ohne wenn und aber fest, ohne diese belegen zu können. Er vermutet also!
Das junge Wölfe eine gewisse Unbedarftheit und Neugier an den Tag legen und dabei auch an die Nahdistanz zu Menschen herankommen, sollte ihm eigentlich bekannt sein. Hier wäre es angebracht die Bevölkerung über eine entsprechenden Verhaltensweise in so einem Fall aufzuklären, dann würde der Wolf schnell merken, das der Mensch kein angenehmer Geselle ist.
Eine Forderung der präventiven Entnahme lehne ich strick ab, da ja selbst der Schwede Karlson bei seinen Versuchen eine Vergrämung durchzuführen, es bei 8 Begnungen es nie geschafft hat, auch nur annähernd an den Wolf heran zugelangen. Ganz im Gegenteil, bei auftreten des Schweden ist dieser sofort stiften gegangen.
Bei einer Habituierung hätte die Neugier und Aussicht auf zusätzliches Fressen gesiegt und eine Nahbegegnung wäre wahrscheinlich gewesen!
Für mich hat es eher den anschein, als wenn man, um gewisse Bevölkerungsteile zu berühigen, un bedingt einen toten Wolf präsentieren will!
Für mich wird Herr Wotschikowsky mit zunehmenden Alter immer engstirniger.
@Nina: Woher nimmst Du dieses fundierte gewaltige Fachwissen?
Gruß
HowlingWolf