Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

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Caronna
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Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von Caronna »

Von der EU wird auch was kommen,
evtl noch von anderen Stellen?
nur 70 Euro ist das nie im Leben zu machen, liegt weit unter dem Mindestlohn.
Ich versteh auch nicht die großen Unterschiede, hier bekommt der das 5 fache alleine von der Städteregion.
Grüße aus der Eifel
Caronna

"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"

"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
wolfsam
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Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von wolfsam »

Es liegt doch daran, dass sich das Wertesystem vieler Menschen schlicht verschoben hat. Selbst die Landwirte oder - wie sie früher hießen - Bauern sind von ihren Werten, so scheints, nicht mehr das, was sie einmal waren. Massentierhaltung, Entsorgung von Hühnern nach 16 Monaten, Nichteinhaltung von Fruchtfolgen mit all den dazu gehörigen Folgen wie Nährstoffarmut der Böden, die dann wieder mit Chemie ausgeglichen werden muss - nur um genau so wieder weitermachen zu können. Und dann heulen sie rum .... :(
Die Gesellschaft als solches ist in großen Teilen nicht mehr bereit, das Geld für Lebensmittel auszugeben, dass eigentlich notwendig ist. Nicht umsonst ist Deutschland gemessen an den Lebensmitteln im Verhältnis zum Einkommen das günstigste Land in der EU. Lieber wird dreimal im Jahr in Urlaub gefahren oder sich der neueste Flachbildschirm, das neueste Handy etc. angeschafft. Das ist aus meiner Sicht krank und führt dann zu diesen verrückten "Entlohnungen" für Schäfer.
Was aber auch in diese Kategorie hineingehört und nicht vergessen werden darf ist, dass die Menschen den Wert der Natur nicht mehr (an-)erkennen. Und was keinen Wert hat, wird dann entsprechend behandelt. Armes Deutschland!! :(
Redux

Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von Redux »

Das mag ja alles sein ! (finde ich ehrlich gesagt auch nicht ganz so problematisch) Es gibt aber MIlliardensubventionen in der Industrie, die schlicht überflüssig oder unzeitgemäß sind. Von denen ließe sich easy eine großer Betrag für Landschaftspflege und Ähnliches abzweigen ! Nur wäre dann die Frage wo sich das als notwendig und lohnend erweist und wie teuer das Ganze wird. Außerdem gibt es natürlich schon reichere Mittelstandbürger die sehr wohl einen größeren Teil ihres Geldes in teurere ökologisch produzierte Nahrungsmittel stecken, ich bin aber immer der Auffassung, daß man auch an die denken muß, die sich das nicht leisten können, ist nämlich nicht nur die Frage des neuen Handys, des Urlaubs oder von anderem Überfluß,(und auch da ist die Frage in wie fern das nicht zu unseren postpostmodernen Lebensbedingungen dazu gehört und Verzichtsfantasien in dieser Richtung nicht selbst lediglich ein Luxusproblem sind). Auch wenn die Umweltproblematik eines Tages zurückschlagen wird nur wird man dann mit sauberer Produktion auch wieder Geld verdienen können (mag zynisch sein aber genauso funktioniert m.E. der Kapitalismus
wolfsam
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Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von wolfsam »

@Redux: Wenn wir es nicht problematisch finden, dürfen wir uns auch nicht über Massentierhaltung bspw. aufregen!
Nicht nur die Industrie erhält Milliardensubventionen, auch die Agrarindustrie erhält sie. Und da ist dann die Frage, wo fängt "problematisch", "schlicht überflüssig" oder "unzeitgemäß" an und wo hört es auf. Jeder, der im internationalen Wettbewerb steht, wird auf "die anderen" (Länder) verweisen, die ihre Industrie genauso oder noch viel mehr päppeln und puschen. Ich denke, man kann in dem Zusammenhang nicht einfach von "schlicht überflüssig" oder "unzeitgemäß" reden. Dass ich die ganzen Subventionen und Transferzahlungen auch nicht gerade witzig finde, steht dieser Einsicht nicht entgegen. Jeder wird mehr oder weniger glaubwürdige Gründe finden, warum es in seiner Branche unbedingt notwendig ist. :( Sollten wir aber hier in diesem Forum nicht unbedingt vertiefen, da das dann eine "Never ending Story" wird. ;)
Die Nährstoffarmut in den Böden finde ich schon SEHR problematisch, da die künstliche Düngerei nicht nur übertrieben wird, sondern die Düngemittel letztlich im Grundwasser und über die Pflanzen (und Tiere) in unserem Magen landen. Und da habe ich eine ganze Menge gegen. Ähnlich ist es bei der Massentierhaltung. Die notwendigen und bislang regelmäßig vorbeugend gegebenen Antibiotika landen über die Gülle im Grundwasser, in den Pflanzen (s.o.) und direkt über das Fleisch in unserem Magen und führt mittlerweile nachgewiesen zu gewissen Resistenzen nicht nur beim Tier, sondern eben auch bei uns. Auch nicht gerade lustig. Du sprichst aber von "unproblematisch". :shock:
Die wohlhabenderen Mittelstandsbürger stecken nur zum Teil, leider, schon mehr Geld in ihre Nahrungsmittel. Es geht mir aber nicht um das absolute Maß, sondern um die Relation - also den prozentualen Anteil dessen, was für Nahrungsmittel aufgewendet wird. Mir ist es wurscht, ob jemand zig Handies hat, fünfmal in den Urlaub fährt etc., wenn er das dafür notwendige Geld nicht bei der Nahrung einspart. Und es ist aus meiner Sicht auch keine "Verzichtsfantasie", sondern ein ethisches und moralisches Problem unserer heutigen Gesellschaft. Moral, Ethik und auch Demut sind aus meiner Sicht Worte, die viele Menschen weder kennen, noch verantwortlich leben (diejenigen, die diese Worte zumindest noch kennen). :shocked:
Wir regen uns über den Umgang mit der Natur auf, hier insb. über den Umgang mit den Wölfen, Luchsen etc. Solange wir jedoch unser Seelenheil davon abhängig machen, ob wir das neueste Handy, den größten Flachbildschirm mit der neuesten Technologie haben oder den entferntesten, möglichst noch unberührten Strand, aber bitteschön in einem 4-Sterne-plus-Hotel, besuchen und damit prahlen, solange wird sich im Umgang mit der Natur überhaupt nichts verändern. Und es wird sich bei uns vor der Haustür in unserer Natur erst recht nichts verändern, weil sie schlicht nicht gesehen wird oder als überflüssig abgetan wird. Die Natur, die wir suchen, liegt ja auf anderen Kontinenten (wo wir sie dann herrlich zerstören!). Ist sie weitestgehend zerstört, dann zieht die Karawane weiter. Super! Weiter so! :x :(
Übrigens m.E. keine Frage des Kapitalismus. Denn auch schon diese Äußerung versucht uns aus der Pflicht zu nehmen. Für unsere Taten, Nicht-Taten, Überzeugungen usw. MIT den zugehörigen folgen sind nämlich nur wir verantwortlich. Dieser Verantwortung können wir uns nicht entziehen! :!:
Redux

Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von Redux »

@ wolfsam Ich sehe die Verantwortung sehr wohl, frage mich aber was sich realistischer weise ändern könnte bzw. ändern kann. Viel wird gerne über die angebliche Macht des Konsumenten gesprochen, wobei die sich m.E. aber deutlich geringer ausnimmt als sie ist. Von unproblematisch habe ich nicht gesprochen, lediglich von weniger problematisch, wobei ich mir aber im angeführten Beispiel der Böden nicht sicher bin ob ich da recht hatte. Wie dem auch sei. Der Druck auf die Verbraucher sich ihrer angeblichen Marktmacht zu bedienen wird immer größer und die Ergebnisse dessen, hast du ja selbst schon als kosmetisch beschrieben. Und klar kann man jetzt sagen wie du das tust, daß sich dann eben noch mehr Menschen dieser vermeintlichen Macht bedienen sollten, damit sich etwas ändern kann und die Anstrengungen vervielfacht werden müssen und das niemand in anderen Bereichen überkonsumieren sollte wenn diese Kernfrage nicht gelöst ist (ja das mag alles gut und richtig sein nur wirksam ?) Und hier finde ich eben doch daß der Hinweis auf den Kapitalimus kommen muß. (ja er entlastet auch den Einzelnen und nimmt ihn ein Stück weit aus der Verantwortung nur wie groß bzw. wirksam ist die denn tatsächlich) Und trotzdem wäre hier jeder gesetzestechnische Hebel wesentlich wirksamer. Die Subventionen für die Landwirtschaft anders zu verteilen wäre schon ein guter Weg. Das Beispiel mit dem Tourismus und der damit verbundenen Umweltzerstörung finde ich richtig und habe dem nicht viel hinzuzufügen. Ich bin aber nach wie vor der Auffassung daß es bei der Frage der Finanzierung von sauberen ökologischen Nahrungsmitteln für viele Menschen keineswegs um das Fünfthandy sondern um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geht (rein finanziell betrachtet)
wolfsam
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Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von wolfsam »

@Redux: Okay, weniger problematisch. Dennoch kann ich gerade in Bezug auf die Böden dem nicht folgen! Ich finde es sehr problematisch, dass wegen der Überdüngung der Felder das Grundwasser verseucht, politisch korrekter wohl verunreinigt :x wird und deswegen schon Wasserbrunnen, die die Gesellschaft mit Frischwasser versorgen, geschlossen werden müssen! Das wird noch ein riesiges Problem in der Wasserversorgung werden. Wir an der Küste werden wohl einigermaßen verschont werden, da wir die Nordsee bzw. die Elbe vor der Tür haben und uns über entsprechende Anlagen dort bedienen können. Die Elbe ist ja wieder einigermaßen sauber .....
Jeder kann, wenn er will, etwas verändern! Dafür muss es allerdings von ihm auch so gesehen, anerkannt und, was für viele offenbar das schlimmste ist, von ihm entsprechend gehandelt werden. Leider ist es ja so bequem, das in Folie verpackte Kleberfleisch zu kaufen (um nur ein Beispiel zu nennen). Brrrr. Wenn der Verbraucher die Macht hat, kleine Einzelhändler zum Aufgeben zu bewegen, weil sie lieber billig kaufen, oder einen Ölkonzern durch Boykott dazu zu bringen, eine ausgediente Ölplattform doch an Land abzuwracken und zu entsorgen, dann kann er auch in anderen Gebieten erfolgreich sein! Nur solange wir uns dem bequemen Argument "Ich kann ja eh nichts bewegen." hingeben, dann geben wir den Konzernen recht und die Lenker dieser Konzerne lachen sich ins Fäustchen.
Jeder hat eine Verantwortung. Und diese Verantwortung kann er nicht einfach so mal eben delegieren, an andere weitergeben. Und so kann ein theoretisches Konstrukt wie "Kapitalismus" uns auch nicht von irgendwelcher Verantwortung entlasten! Das einzige was m.E. geht, ist, dass wir unserer Verantwortung nicht gerecht werden und uns versuchen wegzuducken. Das ist dann Vogel-Strauß-Manier. Sind wir ein Volk der Strauße? :-?
Wir wollen alle so selbstbestimmt leben. Und dann fordern wir überall dort, wo es bequem ist, den Gesetzgeber, den wir anderer Stelle, wo er gesetzlich eingreift, verteufeln. Da werd noch einer schlau draus! :shock:
Wenn am "gesellschaftlichen Leben teilhaben können" der so und so vielte Urlaub notwendig ist oder das neueste, fünfte Handy oder der extra große und neueste Flachbildschirm etc. pp., dann man gute Nacht. Ich erlebe es in meiner Selbstständigkeit immer wieder, dass die billigen Angebote genommen werden und hinterher festgestellt wird, dass es dann doch nicht so gut war, dass der Preis ins unermäßliche versucht wird zu drücken, aber vor der Tür der neueste G-Klasse Mercedes oder M-BMW steht. Da werden Prioritäten falsch gesetzt. Es gilt immer noch, so ist es mir zumindest deutlich geworden, dass alles das, was nach außen hin einen gewissen Status zeigt, auch ruhig mal mehr kosten darf und dass alles andere, und dazu gehört leider auch die Nahrung, gern dann auch billig sein darf. Und das durch alle Schichten der Bevölkerung auf entsprechendem Niveau! Muss es "jeden" Tag Fleisch geben? Auch diese Frage gehört letztlich auch dazu. Wie viele andere Fragen auch. Das führt hier aber nun wirklich zu weit, die dann auch noch auszurollen.
Ach dann doch noch ein Beispiel: Neulich sagte mir einer etwa so: "Wir können uns kaum was leisten. Meine Tochter wollte .. haben. Kann ich ihr nicht kaufen. Erst einmal müssen wir die Schulden von ... abbezahlen, die wir damals übernommen hatten." Zwei Wochen später erklärt er dann folgendes: "In den nächsten zwei wochen können Sie mich nicht erreichen, können wir nicht telefonieren." Auf meine Frage, was los sei, sagte er: "Wir fahren für zwei wochen an die Nordsee in Urlaub." Muss man nicht verstehen ..... Der eigene Urlaub ist wichtiger als die Tochter. Naja. :(
wolfsam
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Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von wolfsam »

Musste mal eben mit den Hunden raus. - Mmmh, auch 'ne Verantwortung, die ich nicht mal eben abgeben kann..... Aber mir fiel ein viel besseres Beispiel ein, wo viele versuchen ihre Verantwortung abzugeben bzw. an wen auch immer weiter zu leiten: Es fuhr mal wieder ein Autofahrer viel zu schnell durch unsere 30 km/h-Straße. Der Staat hat Regelungen getroffen, den Straßenverkehr für ALLE Beteiligten weitestgehend ungefährlich zu machen. Dafür gibt es Schilder. Ob es sich um Park- oder Halteverbotszonen, Geschwindigkeitsbegrenzungen o.ä. handelt. Wenn jemand diese Regelungen missachtet, dann bestraft ihn Vater Staat. Nun sprechen viele von "Abzocke" und versuchen so, ihre Verantwortung für das Missachten des Schildes schlicht zu kaschieren - ob bewusst oder unbewusst ist dabei egal. Wir Gesellschaft versuchen immer dann, wenn es für uns unbequem wird, hier Geld zu zahlen oder evtl. sogar ein Fahrverbot zu kassieren, uns unserer Verantwortung für unser Tun oder auch Nicht-Tun zu entziehen! Das kann es nicht sein!
Welche Macht wir als Verbraucher haben, zeigen uns die Menschen in Norderstedt, die eine Bürgerinitiative gegen den insbesondere nächtlichen Fluglärm gegründet haben. Nach langem Atem (den braucht es nun mal), sprich mehreren Jahren, erhöht die zuständige Stelle die Landegebühren für diejenigen Flieger, die später als erlaubt Hamburg anfliegen, drastisch. Es geht also, wenn man will. :D
So, und nun ist wirklich Schluss ;-)
TheOnikra

Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von TheOnikra »

@ wolfsam So langsam wird das ja eine richte Sammlung von allerwelts Problemen, an denen der Wolf nicht Schuld ist. ;)

Also ich verstehe was du meinst, da schüttel ich auch bei manchen den Kopf, was für erste Welt Probleme die haben. Aber zum Einem ist es die Aufgabe der Politiker sich um so was zu kümmern. Genaugenommen deren einzige Existensberechtigung. (Die sie leider nicht erfüllen) Zum Andern ist der Verbraucher hierbei schicht weg auch einfach überfordert. Woran leider auf die gut gemeite aber schlecht gemachte Umweltpolitik Schuld. Dosenpfand, Energiesparlampen, ... Hinterher war es dann doch nicht besser für die Umwelt, im Gegenteil. Dafür war die Industrie der große Gewinner. Wie war das noch mit der Windenergie, heute Vogelschredder, Ultraschalllärm und massig Leitungen verlegen. Der Konzern gewinnt, die Natur bleibt auf der Strecke. Bei den Lebensmitteln ist es ja noch schlimmer. Jeder redet dir was anderes ein. Esse weniger Fleisch, es Biofleisch, es gar kein Fleisch. Esst mehr Fisch für Gesundheit. Ist keinen Fisch ist nicht gur für Gesundheit. Esst keinen Reis ist Klimaschädlich, Esst nur Regional und Saisonal. Dann kommt wieder die Gesundheit mit ihren Vitaminreichen Obst aus dem Ausland. ... Das ganze wird dermaßen unübersichtlich und dann kommen ja noch weitere Faktoren hinzu wie die Verpackung und der Fahrtweg. Die Biogurke in Plastik verpackt im Bioladen am Ende der Stadt oder dann lieber die Billiggurke aus dem Aldi neben an? Es ist ein einziges Dilemma. Wer blickt da noch durch. Es ist auch manchmal mehr schein als sein. Selbst die teuersten Bioprodukte haben irgendwo einen Haken. Der Preis ist schon lange kein Anzeichen für "gute" Qualität mehr und schon gar keine Garantie.

Der Verbraucher ist mächtig, aber auch mächtig aufgeschmissen.

P.S. Wo und was muss ich kaufen um die Schafshalter zu unterstützen??? (Jetzt mache ich mir wegen den Wolf schon solche Gedanken, anstatt einfach mal einen Monat im Urlaub zu fahren. Was für schreckliche Gutmenschen wir doch sind. :D )
Redux

Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von Redux »

wolfsam hat geschrieben:Jeder hat eine Verantwortung. Und diese Verantwortung kann er nicht einfach so mal eben delegieren, an andere weitergeben. Und so kann ein theoretisches Konstrukt wie "Kapitalismus" uns auch nicht von irgendwelcher Verantwortung entlasten


Muss es "jeden" Tag Fleisch geben? Auch diese Frage gehört letztlich auch dazu. Wie viele andere Fragen auch. Das führt hier aber nun wirklich zu weit, die dann auch noch auszurollen.

Ja danke für die ausführlichen Beiträge. Auch wenn ich vieles richtig finde was du geschrieben hast, finde ich das von dir skizzierte Bild des freien mündigen Bürgers doch zu anspruchsvoll. Ist es, wenn dies tatsächlich alles so wichtig sein sollte, nicht Aufgabe und in der Fürsorgepflicht des Staates für Produktionsbedingungen zu sorgen die einen einfachen und sauberen Konsum ermöglichen. Und sollte es wirklich unter besseren Produktionsbedingungen weniger dafür aber besseres Fleisch zu hohen Preisen geben, sollte es dies meiner Meinung nach auch auf Bezugsscheinen und nicht auf dem freien Markt geben, damit nicht ein paar Reiche alles bekommen und der Rest Hafergrütze ißt, wird sonst auf Dauer wie im Barock. (habe ich aber glaube ich auch schon hie irgendwo geschrieben)
Redux

Re: Das Ende der Schafe in der Heide – nicht der Wolf ist schuld

Beitrag von Redux »

TheOnikra hat geschrieben:@ wolfsam So langsam wird das ja eine richte Sammlung von allerwelts Problemen, an denen der Wolf nicht Schuld ist. ;)

Also ich verstehe was du meinst, da schüttel ich auch bei manchen den Kopf, was für erste Welt Probleme die haben. Aber zum Einem ist es die Aufgabe der Politiker sich um so was zu kümmern. Genaugenommen deren einzige Existensberechtigung. (Die sie leider nicht erfüllen) Zum Andern ist der Verbraucher hierbei schicht weg auch einfach überfordert. Woran leider auf die gut gemeite aber schlecht gemachte Umweltpolitik Schuld. Dosenpfand, Energiesparlampen, ... Hinterher war es dann doch nicht besser für die Umwelt, im Gegenteil. Dafür war die Industrie der große Gewinner. Wie war das noch mit der Windenergie, heute Vogelschredder, Ultraschalllärm und massig Leitungen verlegen. Der Konzern gewinnt, die Natur bleibt auf der Strecke. Bei den Lebensmitteln ist es ja noch schlimmer. Jeder redet dir was anderes ein. Esse weniger Fleisch, es Biofleisch, es gar kein Fleisch. Esst mehr Fisch für Gesundheit. Ist keinen Fisch ist nicht gur für Gesundheit. Esst keinen Reis ist Klimaschädlich, Esst nur Regional und Saisonal. Dann kommt wieder die Gesundheit mit ihren Vitaminreichen Obst aus dem Ausland. ... Das ganze wird dermaßen unübersichtlich und dann kommen ja noch weitere Faktoren hinzu wie die Verpackung und der Fahrtweg. Die Biogurke in Plastik verpackt im Bioladen am Ende der Stadt oder dann lieber die Billiggurke aus dem Aldi neben an? Es ist ein einziges Dilemma. Wer blickt da noch durch. Es ist auch manchmal mehr schein als sein. Selbst die teuersten Bioprodukte haben irgendwo einen Haken. Der Preis ist schon lange kein Anzeichen für "gute" Qualität mehr und schon gar keine Garantie.

Der Verbraucher ist mächtig, aber auch mächtig aufgeschmissen.
So sehe ich das leider auch 1
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