Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
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Richard M
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Richard M »

Noch besser wären fünf Drähte, die sich auf 1,50 Meter Höhe statt auf 1,20 Meter verteilen , so die Empfehlung. Für den Landwirt, der auch einen Pferdehof betreibt, ein Unding. „Dann würden für das Wild unüberwindbare Hürden die Landschaft zerschneiden.
Zäune zum Schutz seiner Nutztiere lassen den Herrn also voll Mitleid an die Wildtiere denken, für die es unüberwindbare Hürden bedeuten würde. Die 30 cm niedriger, sind die nicht genauso unüberwindbar? Und wenn wir schon bei den Hürden sind, die die Landschaft zerschneiden: Wie sieht´s mit Straßen aus? Ich wohne im Naturpark Augsburg Westliche Wälder, wo die Natur ständig mit neuen Umgehungsstraßen zerschnitten wird. Das neueste Projekt geht von meiner Gemeinde aus, deren Umgehungsstraße mitten durch ein großes Waldgebiet führen wird. Ich erwarte, dass dies die neue Todesstrecke in dieser Gegend wird, weil viele Kraftfahrer auf der jetzigen Strecke schon ohne Rücksicht auf Verluste Vollgas geben.
Er macht einen Gegenvorschlag: „Warum nicht die Truppenübungsplätze einzäunen, anstatt Weiden in Hochsicherheitstrakte zu verwandeln?“
Den Schwachsinn wird er doch hoffentlich nicht einmal selbst als sinnvoll betrachten.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
TheOnikra

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von TheOnikra »

zaino hat geschrieben:"

... Wildschweine vermehren sich nahezu ungehindert, weil man ihnen die Maisfelder direkt vor die Rüssel pflanzt, ja, das ist richtig.
Wölfe vermehren sich nie "ungehindert" - weil das Nahrungsangebot, die Größe und Ruhe der Einstände, Verkehrsadern der Menschen, Störfaktoren, Rudel-Dynamik und Rudelverhalten eine Art Geburtenkontrolle ausüben.
Aber dafür hat man halt kein Verständnis und keine Geduld.
Ungehinderte Vermehrung ist so wie so nicht der passende Begriff. Im Grunde ist die Vermehrungrate egal. Es geht um den aktuellen Ist-Zustand. Bei Wildschweinen ist er wegen einem Überangebot an Nahrung zu hoch. Hinzu kommen allerdings noch weitere Faktoren, aber Nahrung ist hierzulande der Ausschlaggebendste. Wäre das Wachstum 0% wäre dem ja immer noch nicht geholfen. Andersherum kann es bei Wölfen 1000% sein, solange die Dichte nicht übersteigt. Die meisten "Probleme" sind hierbei generell darauf beschrängt ob Wolf da ist. Ja oder nein. Zaun oder nicht Zaun. Eine Steigerung der Maßnahmen steigt nicht Geradlinig mit dem expotentielen Wachtum der Wölfe. Würde so grob auf Logarhytmisch tippen.(Ja ist wieder sehr mathematisch fomuliert und keiner verstehts)
Nutztiere müssen zumindest zum größten Teil geschützt werden um sie aus dem Kreis rauszunehmen, sonst haben wir einen problematischen Faktor wie bei den Wildschweinen. Wie sich die anderen Faktoren darauf regulierend wirken würden ist nicht absehbar. Gerade bei einer nicht flächendeckenden Ausbreitung fehlen wichtige regulierende Elemente. Das erklärt mir zumindest immer die Auslandsproblematik mit verteilten Schutzzonen für Wölfe. Ein größes Ungleichgewicht wenn dessen Beutetiere auf Flächen ausweichen können die für Wölfe letal sind.
Richard M hat geschrieben:Zäune zum Schutz seiner Nutztiere lassen den Herrn also voll Mitleid an die Wildtiere denken, für die es unüberwindbare Hürden bedeuten würde. Die 30 cm niedriger, sind die nicht genauso unüberwindbar? Und wenn wir schon bei den Hürden sind, die die Landschaft zerschneiden: Wie sieht´s mit Straßen aus? Ich wohne im Naturpark Augsburg Westliche Wälder, wo die Natur ständig mit neuen Umgehungsstraßen zerschnitten wird...
Das hab ich mir auch gedacht.
Den Schwachsinn wird er doch hoffentlich nicht einmal selbst als sinnvoll betrachten.
Aber das hat doch dieser "Experte" gesagt. Genauso wie es in 2100 eine Billionen Wölfe in Deutschland geben wird Das heißt etwa 3 Wölfe pro m² also das geheime Ziel der Wolfskuschler. Dann wäre endlich genug Wolf für alle da. Er hat ja gesagt rechnen sie das ganze mal weiter und sie erkennen das Problem. Ich glaube er hat selber nicht weiter gerechnet. (gerechnet ha ha) Das kommt davon wenn man nur das zu zeigene Ergebnis einsetzt und dann einfach die Formel umstellt um das Jahr rauszubekommen. Zumindest waren die so schlau die Rechenwege nicht zu zeigen, sonst wäre das ja aufgefallen. nicht das gerade 1000 Zahlen und krumme Jaheszahlen auffallend wären.
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Nina
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Nina »

"Experten"-Interview in der Sächsischen Zeitung: "Wolfs-Abschüsse werden kommen".

Die Sächsische Zeitung hat mal wieder einen ausgewiesenen Experten interviewt - einen Jäger und Naturschützer, wie er sich nennt.

Dabei hat er sich allerdings wohl etwas mehr auf das Wort "Abschuss" denn auf die geographischen Details in seinem "Experten"-Wissen konzentriert:
Ich will ein Beispiel nennen. Auf einem Truppenübungsplatz bei Münster in Nordrhein-Westfalen hatten Soldaten einen Wolf gefüttert. Das Tier verlor seine Scheu vor dem Menschen. Es wurde zur Gefahr und musste geschossen werden. Das kann auch in Sachsen passieren.

http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 27673.html
Wie kann denn das passieren? Stille Post am Jägerstammtisch? Aus Munster wird Münster und aus Niedersachsen NRW? :lol: :lol: :lol:
Egal, beide Bundesländer haben jeweils einen ganz bösen, grünen Umweltminister. :lol: :lol: :lol: Experten halt. :mrgreen:

Und es kommt, wie es kommen muss: Rotkäppchen wird aus dem Jagdhut gezaubert:
"Aber wie wir sehen, werden einige Tiere zur Gefahr. Da müssen wir etwas tun."

http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 27673.html
Letztlich klingt immer alles irgendwie nach einer Suche, wie man am besten die Jagd legitimieren könnte:
"Rudel, aus denen zwei, drei gefährliche Tiere entfernt werden, stellen sich auch meist neu auf. Die Rangordnungen werden neu gebildet. Das bedeutet nicht das Ende des Tierverbandes und schon gar nicht das Ende der Wolfspopulation in Deutschland."

http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 27673.html
Ergo: Ein bisschen Schießen in diesem Rudel, ein bisschen in jenem hat doch noch keiner Population geschadet!

Neben dem beliebten Grund, dass die Landschaft verwahrlosen und verbuschen wird, wenn ein paar Halter kleiner Schaf-Herden aufgeben, erfährt der Leser dann aber auch noch den ersichtlichsten Grund für die Abschuss-Forderung:
"Das gilt nicht nur im Hinblick auf Schafsrisse. Wölfe dezimieren auch das Wild. In manchen Gebieten in meinem Jagdrevier gibt es kaum noch Rehe."

http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 27673.html
Herzlichen Dank an die Sächsische Zeitung für einen Artikel, der schlecht recherchiert ist und den die Welt nicht braucht, denn:

Leipziger Volkszeitung, 12. August 2016:
Mehr Wild in Sachsen erlegt – Bestände steigen

In Sachsens Wäldern wird immer mehr Wild erlegt. Zu viele Tiere behindern nicht nur das Wachstum junger Bäume, sondern sorgen auch in der Landwirtschaft für beträchtliche Schäden. [...] Beim Schalenwild (Huftiere) gab es mit mehr als 75.000 erlegten Tieren sogar einen Rekord.

http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/New ... de-steigen
Und genau wegen solcher "Experten" mit solchen Geschichten genießt die Jagd in Deutschland genau den schlechten Ruf, der ihr unverändert in der nichtjagenden Bevölkerung anhaftet.
Lutra
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Lutra »

Eh, laß mal den Manfred in Ruhe! :x

Der redet gerne und viel und da kommen eben mal paar Fehler mit rein. ;-)
TheOnikra

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von TheOnikra »

Ich will ein Beispiel nennen. Auf einem Truppenübungsplatz bei Münster in Nordrhein-Westfalen hatten Soldaten einen Wolf gefüttert. Das Tier verlor seine Scheu vor dem Menschen. Es wurde zur Gefahr und musste geschossen werden. Das kann auch in Sachsen passieren.

http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 27673.html
Erinnert mich voll an die Experten bei der Killerspieldebatte. Seit wann gilt es denn bestätigt das er angefüttert wurde? Ist das etwa ein Geständnis. ;)

"Rudel, aus denen zwei, drei gefährliche Tiere entfernt werden, stellen sich auch meist neu auf. Die Rangordnungen werden neu gebildet. Das bedeutet nicht das Ende des Tierverbandes und schon gar nicht das Ende der Wolfspopulation in Deutschland."

http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 27673.html
Bei einer echten Gefahr spielt das keine Rolle, nur diese Phantasiegefahr zählt nicht dazu. Das Bsp das in einem Rudel 2-3 solche Tiere sind ist absurd. Für gewöhnlich sind es Einzeltiere oder ganze Rudel, aber wohl nicht in deren Phantasieuniversum. Erinnert so stark an die Regulationszahlen von Wild ich frage mich warum.
"Das gilt nicht nur im Hinblick auf Schafsrisse. Wölfe dezimieren auch das Wild. In manchen Gebieten in meinem Jagdrevier gibt es kaum noch Rehe."

http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 27673.html
Also laut Expertenmeinung macht es nichts wenn 2-3 trächtige Schafe entfernt werden. Sie stellen sich auch meist neu auf. Die Herdenhierachie wird neu gebildet. Das bedeutet nicht das Ende des Tierverbandes und schon gar nicht das Ende der Schäfer und Weiden in Deutschland

Also laut Expertenmeinung macht es nicht wenn 2-3 schwache Rehe entfernt werden. Sie stellen sich auch meist neu auf. Die Herdenhierachie wird neu gebildet. Das bedeutet nicht das Ende des Tierverbandes und schon gar nicht das Ende der Jäger in Deutschland, obwohl nach dem hier vielleicht doch.
northlynx

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von northlynx »

Lutra hat geschrieben:Eh, laß mal den Manfred in Ruhe! :x

Der redet gerne und viel und da kommen eben mal paar Fehler mit rein. ;-)
ah, verstehe Dein Schwiegervater, oder was :mrgreen:
Grauer Wolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

Neues "Jäger"latein oder "jeder blamiert sich, so gut er kann"...
Jägerlatein aus der Oberlausitz

Nicht totzukriegen sind Plattitüden, wie Reinhard Mrosko und der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Bautzen, Lothar Jentschel, sie nun der Bild-Zeitung gegenüber äußerten.
Wölfe hätten den Forst in der Oberlausitz leergefegt.
...
Die abschließende Aussage Mroskos, Wölfe müssten geschossen werden, ansonsten stürbe unsere Kulturlandschaft, gehört ebenso ins Reich der Märchen.

Was den Leser nun auch nicht weiter verwundern dürfte, denn Mrosko bewies ja bereits vorher im Artikel ausreichend, dass er trotz seiner 45 jährigen Jagderfahrung offensichtlich so gar nichts über das Wirken der Beutegreifer dazugelernt hat.

Kabarettist Dieter Nuhr pflegt in ähnlichen Fällen manchmal zu sagen: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!“….
http://wolfsmonitor.de/?p=5850

Solange die "Jäger"schaft solche Typen in ihren Reihen duldet und sich so mit ihnen gemeinmacht, solange kann ich diese Grünabiturienten.. äh... Grünhilfsschüler nicht ernst nehmen.
Leider bleiben sie trotzdem für das Wildlife gefährlich, wie die wie von einem Papagei immer wieder erneut gestellten Forderungen nach Abschuß der Wölfe zeigen.

Fazit: Nichts, aber auch gar nichts dazugelernt... :(

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Lutra »

Grauer Wolf hat geschrieben:Neues "Jäger"latein oder "jeder blamiert sich, so gut er kann"...


Gruß
Wolf
Habe es auch gerade gelesen. Dafür lohnt es sich schon, die BILD wieder sichtbar zu machen. :lol:

http://www.bild.de/regional/dresden/jag ... tmc=fb.shr

Wir hatten vor kurzem ein Hobby mit meinem Arbeitskollegen, Rehe zählen auf unserer täglichen 15km-Fahrt durchs Wolfsrevier. Sein Nachbar (Jäger) hatte ihm erzählt, es gäbe fast keine Rehe mehr. ;-)
harris
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Registriert: 27. Dez 2011, 00:47

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben: Solange die "Jäger"schaft solche Typen in ihren Reihen duldet und sich so mit ihnen gemeinmacht, solange kann ich diese Grünabiturienten.. äh... Grünhilfsschüler nicht ernst nehmen.

Gruß
Wolf
Jetzt haben wir es sogar schrftlich, dass Du von der Materie überhaupt kein Ahnung hast und nur Sprüche machst. Außer einer Einstellung hast Du nix, gar nix! Hauptsache du hast dein Fotohilfsschule bestanden, das ist wichtig!
Schönen Tach noch beim 4stündigen ganz tief im Wald Wildtieraufschreckungsspaziergang.
Grauer Wolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Schönen Tach noch beim 4stündigen ganz tief im Wald Wildtieraufschreckungsspaziergang.
*achselzuck*

Komisch nur, daß die Wildtiere vor mir gewöhnlich nicht abhauen... :pleased:


Aber so what... Hmmm, das war hier mal ein Wolfs-Forum. Aber irgend wie ist das Feuer für die Grauen raus... :(
Statt dessen Politik und Befindlichkeiten und Trolle, die wissentlich Gerüchte und falsche Tatsachen in die Welt stellen und darauf insistieren... Macht allmählich keine Freude mehr...

Gruß
Wolf
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